MAISON MILLET Paris, Ende 19. Jahrhundert, teilweise Mahagoniholz und mahagonifurniert, mit Buchsbaum gitterartig marketiert, politiert, in hoher Qualität, teilweise figural in Form von Faunen ausgeführte, vergoldete Bronzebeschläge, gedrechselte kannelierte Füsse, die hinteren ausstellbar, feinst profilierte Klappplatte, innenliegend Filzbespannung, 72,5 x 85 x 42,5 cm, schöner fachmännisch restaurierter Zustand. (MIN) 

Maison Millet wurde 1853 von Theodore Millet gegründet. Die Firma produzierte Luxusmöbel sowie Gegenstände aus vergoldeter Bronze in allerhöchster Qualität. Hauptsächlich waren es Möbel im Stil des 18. Jh. Die große Nachfrage führte dazu, dass Millet einen Teil seiner Aufträge von anderen renommierten Ebenisten anfertigen ließ. Dazu gehörte u. a. Francois Linke, unbestrittener Primus unter den Möbelmachern der “Belle Epoque”. Der angebotene Spieltisch könnte ebenfalls aus der Werkstatt von Francois Linke stammen. Die charakteristische rautenförmige Marketerie der Tischplatte ist sehr typisch für seine Werke und wurde von Christopher Payne in seinem großen Nachschlagewerk für Francois Linke, auf Seite 399 abgebildet. Millet gewann bei der Pariser Exposition Universelle 1889 die Goldmedaille, sowie den Grand Prix bei der Exposition 1900. Maison Millet war bis 1902 als Erzeuger und bis 1906 noch als Händler tätig.

Lit.:
Denise Ledoux-Lebard: “Le Mobilier Francais du XIX Siecle”. Paris 2000. -seute 482, 483. - Christopher Payne: “Francois Linke - The Belle Epoque of French Furniture”. London 2003.