Biskuit-Porzellan, der sitzende Prinz beschattet mit dem linken Arm seine Augen, geblendet von der Schönheit der 3 Göttinnen, in der Rechten hält er den Apfel um ihn der Schönsten, der Göttin Aphrodite zu überreichen, sie steht im Streitwagen, geschmückt mit Diadem im Haar und hält das herabfallende Tuch über ihre Scham, aber den Körper und Blick zu Paris gewandt, im Vordergrund steht die unbekleidete Hera, sie blickt ebenfalls zu Paris, seitlich steht abgewandt Aphrodite, hält den Helm mit der Rechten und den Schild mit dem Gorgonenhaupt in der Linken, auf dem ovalen Felssockel liegt Paris Hund und beobachtet, Höhe 50 cm
Manufaktur Erst Wahliss, Wien um 1910, blaue gekrönte Bindenschild-Marke und eingepresste Namensmarke Wahliss, Formernr. 2, Modell von Anton Grassi Ende 18. Jh. (Ru) 

Lit.:
Wilhelm Mrazek, Waltraud Neuwirth, Wiener Porzellan 1718–1864, MAK 1970, S 37, Grassi Anton, Wien 1755–31.12.1807 Wien, ab 1769 in den Schülerlisten der Akademie geführt. 1768–1774 bei Franz Xaver Messer-schmidt, ab 1778 Modelleur an der Wiener Porzellanmanufaktur als Adjunk Johann Josef Niedermayers. Arbeitete mit Beyer in Schönbrunn, 1784 bis 1807 Modellmeister, 1790 Mitglied der Wiener Akademie, 1792 Italienreise, ab 1794 hatte er die Leitung der höheren Kunstklassen in der Malerei und die Korrektur in der Historien- und Landschaftsmalerei über.
PARIS, der schöne trojanische Prinz der griech. Sage. Sohn des Priamos und der Hekabe, die ihn auf dem Berge Ida aussetzen läßt, wo er später als Hirte Aphrodite, Athena und Hera empfängt, um ihren von Eris heraufbe-schworenen Streit zugunsten Aphrodites zu entscheiden. Ihr Versprechen, dem Jüngling die schönste Frau zu gewinnen, löst die Göttin, indem sie ihm bei der Entführung Helenas hilft, was zum trojanischen Krieg führte.