Lot Nr. 27


Marten Ryckaert


Marten Ryckaert - Alte Meister I

(Antwerpen 1587–1631)
Felslandschaft mit einem Wasserfall
Öl auf Leinwand, 85,5 x 128 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Walther Bernt (1900–1980), München, verkauft am 22. Febraur 1954;
Auktion, Antiquariat F. Dörling, Hamburg, 3.–4. Dezember 1987, Lot 6201 (als Paul Bril);
Auktion, Christie’s, Amsterdam, 12. Dezember 1990, Lot 129 (als Paul Bril);
Kunsthandel Cesare Lampronti, Rom, 1990;
Privatsammlung, Deutschland, bis 2020

Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Marten Ryckaert auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Eine Fotokopie seines Gutachtens (29. März 2021) liegt vor.

Das vorliegende Gemälde ist im Archiv des RKD unter Nr. 279298 als Werk Marten Ryckaerts verzeichnet.

Diese Felslandschaft mit einem Wasserfall ist ein charakteristisches und schönes Beispiel für Ryckaerts Schaffen, das als ein Beispiel der italianisierenden Darstellungen ehemals in Rom tätiger Flamen Zeugnis vom damaligen Geschmack der Antwerpener Sammler ablegt. Pijl weist auf die Gestalt des Flöte spielenden Hirten links, der „die friedliche und pastorale Stimmung der Szenerie unterstreicht“. Pijl betont, mit welchem Geschick Ryckaert es versteht, durch die zwei sich über den Eingang einer Höhle beugenden Figuren rechts ein Gefühl für Größenverhältnisse gegenüber den Naturelementen der Szene zu erzeugen und die Komposition mit Ziegen und Vögeln zu beleben.

Pijl erkennt in dem vorliegenden Gemälde eine für Ryckaert typische und gekonnte Neuinterpretation von Motiven früherer Meister wie hier Paul Bril (1554–1626), der in den 1590er-Jahren in Rom tätig war, zur selben Zeit wie Ryckaerts Lehrer Tobias Verhaecht (1561–1631). Pijl zufolge wurde das vorliegende Werk von Brils Berglandschaft mit Rotwild und einem Wasserfall von 1619 (Auktion, Sotheby’s, New York, 29. Januar 2015, Lot 33) angeregt. Er fügt hinzu, dass Brils Werk auf dem berühmten Bild der Gemäldegalerie des Cornelis van der Geest. von Willem van Haecht aus dem Jahr 1626 erscheint, das heute im Rubenshuis in Antwerpen aufbewahrt wird (siehe Abb. 1). Daher muss „Brils Werk zu irgendeinem Zeitpunkt nach seiner Fertigstellung 1619 Ryckaert in den 1620er-Jahren, der wahrscheinlichen Entstehungszeit des vorliegenden Werks, in Antwerpen zugänglich gewesen sein.“ Abschließend bemerkt Pijl, dass ungeachtet der „leuchtenden Grün-, Rot- und Blautöne, die wohl von Brils Werken angeregt wurden, die ausgearbeitete Ausführung mit den getupften Glanzlichtern ganz typisch für Ryckaert“ ist.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

10.11.2021 - 16:00

Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 50.000,-

Marten Ryckaert


(Antwerpen 1587–1631)
Felslandschaft mit einem Wasserfall
Öl auf Leinwand, 85,5 x 128 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Walther Bernt (1900–1980), München, verkauft am 22. Febraur 1954;
Auktion, Antiquariat F. Dörling, Hamburg, 3.–4. Dezember 1987, Lot 6201 (als Paul Bril);
Auktion, Christie’s, Amsterdam, 12. Dezember 1990, Lot 129 (als Paul Bril);
Kunsthandel Cesare Lampronti, Rom, 1990;
Privatsammlung, Deutschland, bis 2020

Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Marten Ryckaert auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Eine Fotokopie seines Gutachtens (29. März 2021) liegt vor.

Das vorliegende Gemälde ist im Archiv des RKD unter Nr. 279298 als Werk Marten Ryckaerts verzeichnet.

Diese Felslandschaft mit einem Wasserfall ist ein charakteristisches und schönes Beispiel für Ryckaerts Schaffen, das als ein Beispiel der italianisierenden Darstellungen ehemals in Rom tätiger Flamen Zeugnis vom damaligen Geschmack der Antwerpener Sammler ablegt. Pijl weist auf die Gestalt des Flöte spielenden Hirten links, der „die friedliche und pastorale Stimmung der Szenerie unterstreicht“. Pijl betont, mit welchem Geschick Ryckaert es versteht, durch die zwei sich über den Eingang einer Höhle beugenden Figuren rechts ein Gefühl für Größenverhältnisse gegenüber den Naturelementen der Szene zu erzeugen und die Komposition mit Ziegen und Vögeln zu beleben.

Pijl erkennt in dem vorliegenden Gemälde eine für Ryckaert typische und gekonnte Neuinterpretation von Motiven früherer Meister wie hier Paul Bril (1554–1626), der in den 1590er-Jahren in Rom tätig war, zur selben Zeit wie Ryckaerts Lehrer Tobias Verhaecht (1561–1631). Pijl zufolge wurde das vorliegende Werk von Brils Berglandschaft mit Rotwild und einem Wasserfall von 1619 (Auktion, Sotheby’s, New York, 29. Januar 2015, Lot 33) angeregt. Er fügt hinzu, dass Brils Werk auf dem berühmten Bild der Gemäldegalerie des Cornelis van der Geest. von Willem van Haecht aus dem Jahr 1626 erscheint, das heute im Rubenshuis in Antwerpen aufbewahrt wird (siehe Abb. 1). Daher muss „Brils Werk zu irgendeinem Zeitpunkt nach seiner Fertigstellung 1619 Ryckaert in den 1620er-Jahren, der wahrscheinlichen Entstehungszeit des vorliegenden Werks, in Antwerpen zugänglich gewesen sein.“ Abschließend bemerkt Pijl, dass ungeachtet der „leuchtenden Grün-, Rot- und Blautöne, die wohl von Brils Werken angeregt wurden, die ausgearbeitete Ausführung mit den getupften Glanzlichtern ganz typisch für Ryckaert“ ist.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.11.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.10. - 10.11.2021

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