Lot Nr. 34


Josefa de Óbidos, gen. Josefa de Ayala


Josefa de Óbidos, gen. Josefa de Ayala - Alte Meister I

(Sevilla um 1630–1684 Óbidos)
Lilien und andere Blüten in einer Majolikavase, umgeben von Pfirsichen, Weintrauben, Kirschen und weiteren Früchten auf einer steinernen Treppe,
Öl auf Leinwand, 77,4 x 89,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung William Samuel Paley, New York (1901–1990);
dessen Auktion, Sotheby’s, New York, 17. Jänner 1992, Lot 86 (als dem Meister des Hartford-Stilllebens zugeschrieben);
Galleria Cesare Lampronti, Rom, 1998;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Ausgestellt:
Rom, Galleria Cesare Lampronti, Nature morte e Paesaggi Italiani ed europei del XVII e XVIII secolo, 12. Mai – 30. Juni 1993, Kat.-Nr. 1 (als spanische Schule, Ende 16./Anfang 17. Jahrhundert)

Literatur:
G. Sestieri, L. Laureati (Hg.), in: Nature morte e Paesaggi Italiani ed europei del XVII e XVIII secolo, Ausstellungskatalog, Rom 1993 (als spanische Schule, Ende 16./Anfang 17. Jahrhundert);
A. Bacchi, E. Sambo, in: La natura morta di Federico Zeri, Bologna 2015, S. 28, Abb. S. 29 Abb. 18 (als Josefa de Ayala)

Das vorliegende Gemälde ist in der Fototeca Zeri unter Nr. 92828 verzeichnet (als Josefa de Ayala).

Josefa de Ayala, auch bekannt als Josefa de Óbidos, wurde als Malerin von Stillleben berühmt, die ihre Kenntnis der spanischen Maler Juan Sánchez Cotán (1560–1627) und Francisco de Zurbaràn (1598–1664), aber auch ihre Vertrautheit mit den ersten Stilllebenmalern Roms in der Nachfolge Caravaggios, darunter Agostino Verrocchi (1586–1659), verraten. Josefa war im 17. Jahrhundert tätig, als die Beliebtheit des Genres ihren Höhepunkt erreicht hatte, und kann als Vermittlerin zwischen dem Rom Caravaggios und der iberischen Halbinsel gelten.

Der geometrische Rhythmus der in parallelen Reihen auf einer in den Hintergrund zurückweichenden Treppe arrangierten Früchte geht auf die spanische Tradition Cotáns zurück. Die strenge und etwas surreal anmutende Isolation der horizontal präsentierten Früchte wird durch die mittig platzierte, steil aufragende doppelgriffige Vase mit einer weißen Lilie unterbrochen, welche für die Jungfrau Maria steht. Die detailreiche Wiedergabe sowie der Sinn für Farbe und Rhythmus des vorliegenden Gemäldes lassen sich mit dem um 1679 datierten Stillleben mit Blumen und Süßigkeiten in der Biblioteca Municipal Braamcamp Freire in Santarém, Portugal, vergleichen.

Josefa de Ayala wurde in Sevilla geboren. Sie war die Tochter des Malers Baltazar Gomes Figueira, bei dem sie ihre Ausbildung erhielt. 1634 kam sie nach Portugal, als der Vater mit seiner Familie in das Land seiner Geburt zurückkehrte und sich in Óbidos niederließ. Josefa erhielt Religionsunterricht im Augustinerinnenkloster Santa Ana in Coimbra. Obwohl sie nicht in den Orden eintrat, heiratete Josefa nie. 1653 kehrte sie nach Óbidos zurück, wo sie als unabhängig lebende Frau ihren Unterhalt mit Malerei verdiente, was für die damalige Zeit ungewöhnlich war. Ihre Aufträge erhielt sie zumeist von Klöstern, doch sie schuf auch Porträts und Stillleben für private Auftraggeber. Viele ihrer Stillleben, die als ihre Spezialität gelten, werden im Museu Nacional de Arte Antiga in Lissabon verwahrt.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

10.11.2021 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 115.200,-
Schätzwert:
EUR 100.000,- bis EUR 150.000,-

Josefa de Óbidos, gen. Josefa de Ayala


(Sevilla um 1630–1684 Óbidos)
Lilien und andere Blüten in einer Majolikavase, umgeben von Pfirsichen, Weintrauben, Kirschen und weiteren Früchten auf einer steinernen Treppe,
Öl auf Leinwand, 77,4 x 89,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung William Samuel Paley, New York (1901–1990);
dessen Auktion, Sotheby’s, New York, 17. Jänner 1992, Lot 86 (als dem Meister des Hartford-Stilllebens zugeschrieben);
Galleria Cesare Lampronti, Rom, 1998;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Ausgestellt:
Rom, Galleria Cesare Lampronti, Nature morte e Paesaggi Italiani ed europei del XVII e XVIII secolo, 12. Mai – 30. Juni 1993, Kat.-Nr. 1 (als spanische Schule, Ende 16./Anfang 17. Jahrhundert)

Literatur:
G. Sestieri, L. Laureati (Hg.), in: Nature morte e Paesaggi Italiani ed europei del XVII e XVIII secolo, Ausstellungskatalog, Rom 1993 (als spanische Schule, Ende 16./Anfang 17. Jahrhundert);
A. Bacchi, E. Sambo, in: La natura morta di Federico Zeri, Bologna 2015, S. 28, Abb. S. 29 Abb. 18 (als Josefa de Ayala)

Das vorliegende Gemälde ist in der Fototeca Zeri unter Nr. 92828 verzeichnet (als Josefa de Ayala).

Josefa de Ayala, auch bekannt als Josefa de Óbidos, wurde als Malerin von Stillleben berühmt, die ihre Kenntnis der spanischen Maler Juan Sánchez Cotán (1560–1627) und Francisco de Zurbaràn (1598–1664), aber auch ihre Vertrautheit mit den ersten Stilllebenmalern Roms in der Nachfolge Caravaggios, darunter Agostino Verrocchi (1586–1659), verraten. Josefa war im 17. Jahrhundert tätig, als die Beliebtheit des Genres ihren Höhepunkt erreicht hatte, und kann als Vermittlerin zwischen dem Rom Caravaggios und der iberischen Halbinsel gelten.

Der geometrische Rhythmus der in parallelen Reihen auf einer in den Hintergrund zurückweichenden Treppe arrangierten Früchte geht auf die spanische Tradition Cotáns zurück. Die strenge und etwas surreal anmutende Isolation der horizontal präsentierten Früchte wird durch die mittig platzierte, steil aufragende doppelgriffige Vase mit einer weißen Lilie unterbrochen, welche für die Jungfrau Maria steht. Die detailreiche Wiedergabe sowie der Sinn für Farbe und Rhythmus des vorliegenden Gemäldes lassen sich mit dem um 1679 datierten Stillleben mit Blumen und Süßigkeiten in der Biblioteca Municipal Braamcamp Freire in Santarém, Portugal, vergleichen.

Josefa de Ayala wurde in Sevilla geboren. Sie war die Tochter des Malers Baltazar Gomes Figueira, bei dem sie ihre Ausbildung erhielt. 1634 kam sie nach Portugal, als der Vater mit seiner Familie in das Land seiner Geburt zurückkehrte und sich in Óbidos niederließ. Josefa erhielt Religionsunterricht im Augustinerinnenkloster Santa Ana in Coimbra. Obwohl sie nicht in den Orden eintrat, heiratete Josefa nie. 1653 kehrte sie nach Óbidos zurück, wo sie als unabhängig lebende Frau ihren Unterhalt mit Malerei verdiente, was für die damalige Zeit ungewöhnlich war. Ihre Aufträge erhielt sie zumeist von Klöstern, doch sie schuf auch Porträts und Stillleben für private Auftraggeber. Viele ihrer Stillleben, die als ihre Spezialität gelten, werden im Museu Nacional de Arte Antiga in Lissabon verwahrt.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.11.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.10. - 10.11.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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