Artus Wolffort
(Antwerpen 1581–1641) und Werkstatt
Das letzte Abendmahl,
Öl auf Leinwand, 107,5 x 160 cm, gerahmt
Provenienz:
Neboklooster, Nijmegen;
Privatsammlung, Niederlande
Wir danken Hans Vlieghe, der die Zuschreibung an Artus Wolffort und Werkstatt auf Grundlage von Fotografien bestätigt hat.
Das vorliegende Letzte Abendmahl ist eine ebenso prachtvolle wie abwechslungsreiche Komposition Artus Wolfforts, eines bedeutenden Vertreters des flämischen Barock, der wie sein Zeitgenosse Peter Paul Rubens (1577–1640) bei Otto van Veen (1566–1629), dem bekannten Antwerpener klassizistischen Maler und Dekan der Confrérie van romanisten, ausgebildet wurde. Es gibt eine weitere Fassung des vorliegenden Werks, die ebenfalls unter Beteiligung von Wolfforts Werkstatt ausgeführt wurde und wahrscheinlich ein Auftrag für das Franziskanerkloster in Ahrweiler, Rheinland-Pfalz, war (Auktion, Dorotheum, Wien, 24. April 2018, Los 49, verkauft für 50.000 € inkl. Aufgeld).
Die Attraktivität eines solchen Werks für die Speisesäle der zahlreichen Gilden und Refektorien der Orden und Bruderschaften der Gegenreformation liegt auf der Hand: Die Kontrapoststellung der beiden Apostel mit dem Rücken zur Bildebene folgt der italienischen Manier van Veens, während die Vielzahl der Köpfe rund um den Tisch einen Beleg für den Umstand liefert, dass flämische Werkstätten mehrere Kopfstudien oder Tronies für Kompositionen dieser Art bereitzuhalten pflegten. Auch die Farbsinfonien in den Faltenwürfen der Jünger zeugen vom künstlerischen Austausch zwischen der Welt nördlich und der Welt südlich der Alpen.
Hans Vlieghe datiert diese Abendmahlkompositionen auf die Jahre um 1630 und vergleicht die Köpfe der Apostel mit anderen auf Gemälden des Künstlers zu findenden Typen. Er merkt zudem an, dass die verschiedenen Fassungen dieses Werks ein Beweis dafür sind, dass Wolffort so gefragt war, dass er eine Werkstatt einrichtete. Einer seiner fähigsten Schüler war Peter van Lint (1609–1690).
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
10.11.2021 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 24.700,-
- Schätzwert:
-
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-
Artus Wolffort
(Antwerpen 1581–1641) und Werkstatt
Das letzte Abendmahl,
Öl auf Leinwand, 107,5 x 160 cm, gerahmt
Provenienz:
Neboklooster, Nijmegen;
Privatsammlung, Niederlande
Wir danken Hans Vlieghe, der die Zuschreibung an Artus Wolffort und Werkstatt auf Grundlage von Fotografien bestätigt hat.
Das vorliegende Letzte Abendmahl ist eine ebenso prachtvolle wie abwechslungsreiche Komposition Artus Wolfforts, eines bedeutenden Vertreters des flämischen Barock, der wie sein Zeitgenosse Peter Paul Rubens (1577–1640) bei Otto van Veen (1566–1629), dem bekannten Antwerpener klassizistischen Maler und Dekan der Confrérie van romanisten, ausgebildet wurde. Es gibt eine weitere Fassung des vorliegenden Werks, die ebenfalls unter Beteiligung von Wolfforts Werkstatt ausgeführt wurde und wahrscheinlich ein Auftrag für das Franziskanerkloster in Ahrweiler, Rheinland-Pfalz, war (Auktion, Dorotheum, Wien, 24. April 2018, Los 49, verkauft für 50.000 € inkl. Aufgeld).
Die Attraktivität eines solchen Werks für die Speisesäle der zahlreichen Gilden und Refektorien der Orden und Bruderschaften der Gegenreformation liegt auf der Hand: Die Kontrapoststellung der beiden Apostel mit dem Rücken zur Bildebene folgt der italienischen Manier van Veens, während die Vielzahl der Köpfe rund um den Tisch einen Beleg für den Umstand liefert, dass flämische Werkstätten mehrere Kopfstudien oder Tronies für Kompositionen dieser Art bereitzuhalten pflegten. Auch die Farbsinfonien in den Faltenwürfen der Jünger zeugen vom künstlerischen Austausch zwischen der Welt nördlich und der Welt südlich der Alpen.
Hans Vlieghe datiert diese Abendmahlkompositionen auf die Jahre um 1630 und vergleicht die Köpfe der Apostel mit anderen auf Gemälden des Künstlers zu findenden Typen. Er merkt zudem an, dass die verschiedenen Fassungen dieses Werks ein Beweis dafür sind, dass Wolffort so gefragt war, dass er eine Werkstatt einrichtete. Einer seiner fähigsten Schüler war Peter van Lint (1609–1690).
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 10.11.2021 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 29.10. - 10.11.2021 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.