(Antwerpen 1631–1690/97 Neapel)
Tulpen, Narzissen, Rosen und andere Blumen mit Früchten und einer silbernen Vase,
Öl auf Leinwand, 72 x 95,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Christie’s, London, 9. Dezember 1994, Lot 7 (als Abraham Brueghel);
Auktion, Sotheby’s, London, 27. Oktober 2010, Lot 92 (als Abraham Brueghel);
europäische Privatsammlung

Literatur:
G. Bocchi, U. Bocchi, Pittori di Natura Morta a Roma. Artisti Stranieri 1630–1750, Viadana 2005, S. 131, Abb. S. 134, Abb. AB.18 (als Abraham Brueghel)

Das vorliegende Gemälde datiert aus Abraham Brueghels römischer Zeit. Hinsichtlich des Arrangements des Stilllebens auf einem Felsvorsprung und den Kompositionselementen stand Brueghel unter dem Einfluss von Michelandelo del Campidoglio.

Abraham Brueghel war der begabteste und erfolgreichste Nachkomme von Jan Brueghel dem Älteren. Er übernahm dessen dekorativen Malstil und legte das Augenmerk auf die Wiedergabe der Oberflächentexturen von Gegenständen und Natur. Nach seiner Ausbildung unter seinem Vater zog Abraham nach Rom, wo er sich als einer der führenden Stilllebenmaler der Stadt durchsetzte. Bereits 1649 verzeichnete das Inventar seines Auftraggebers Antonio Ruffo neun Blumenstücke des Künstlers, der damals erst 18 Jahre alt war. Seine vor Blumen und Früchten überbordenden, überaus dekorativen Stillleben verraten Einflüsse seiner Zeitgenossen, insbesondere von Mario Nuzzi und Michelangelo Cerquozzi, während sie in der Komposition und Detailfreude auch auf seine Herkunft aus dem Norden verweisen. Um 1675 zog Brueghel nach Neapel, wo er bis zu seinem Lebensende blieb.