(Neapel 1606–1656)
Die heilige Dorothea; und Die heilige Katharina,
Öl auf Leinwand, 104,5 x 78,5 cm bzw. 105 x 78,5 cm, gerahmt, Pendants (2)

Provenienz:
Kunsthandel, Rom, 1968 (lt. Zeri);
Kunsthandel, Florenz, 2019 (als Pacecco De Rosa);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Das Gemälde der Heiligen Dorothea ist in der Fototeca Zeri unter Nr. 51663 verzeichnet (als Pacecco De Rosa). Das Gemälde der Heiligen Katharina ist in der Fototeca Zeri unter Nr. 51662 verzeichnet (als Pacecco De Rosa/Pacecco De Rosa und Werkstatt).

Wir danken Riccardo Lattuada, der die Zuschreibung beider Gemälde auf der Grundlage von Fotografien bestätigt hat.

Pacecco de Rosa war der Sohn des Malers Tommaso de Rosa. Er ging bei seinem Stiefvater, dem Caravaggisten Filippo Vitale (1585–1650), in die Lehre und setzte seine Studien später in der Werkstatt Massimo Stanziones (1585–1656) fort, dessen Klassizismus für die Ausbildung seines Stils prägend war. Er gehörte zu den begabtesten Schülern Stanziones. Bei den beiden vorliegenden Heiligendarstellungen ist der Einfluss seines Meisters offensichtlich. Auch andere Werke Paceccos, darunter der Bethlehemitische Kindermord im Philadelphia Museum of Art (Inv.-Nr. 1973-253-1), lassen in ihrer leuchtenden Farbigkeit und Detailgenauigkeit das Vorbild Stanziones klar erkennen.

Pacecco war ein gefragter Künstler, der zahlreiche weltliche und kirchliche Aufträge erhielt, darunter die Verkündigung für San Gregorio Armeno und die Kreuzabnahme für die Chiesa della Nunziatella, beide in Neapel.

Auf den vorliegenden Gemälden heben sich die Figuren der heiligen Katharina und der heiligen Dorothea, gerahmt von kontrastierenden dunklen Felsen, von dem mit weißen Wolken durchzogenen blauen Himmel ab. Die lieblichen Züge der jungen Frauen sind mit ihrem zarten, weißen Inkarnat und den Lichtreflexen ihrer Umhänge mit Pacecco De Rosas um 1645–1650 zu datierender Flora im Kunsthistorischen Museum in Wien vergleichbar (Inv.-Nr. GG 9679). Darüber hinaus erlaubt das vorliegende Gemälde der Heiligen Dorothea Vergleiche mit weiteren Werken des Künstlers, etwa mit ihrem Gegenüber in der Národní Galeria in Prag (siehe V. Pacelli, Giovanni Francesco de Rosa detto Pacecco de Rosa 1607–1656, Neapel 2008, Kat.-Nr. 79, 80).