Lot Nr. 95


Giovanni Paolo Panini


Giovanni Paolo Panini - Alte Meister I

(Piacenza 1691–1765 Rom)
Alexander der Große am Grab des Achilles,
Öl auf Leinwand, 74,5 x 61 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde entspricht in Größe und Maßstab sowie in den meisten Details einem anderen Werk Paninis, das sich im Walters Art Museum in Baltimore befindet (73,3 x 65 cm, Inv.-Nr. 37.510). Eine weitere ähnliche Komposition mit geringfügigen Abweichungen wird in der Accademia di San Luca in Rom aufbewahrt (66 x 49 cm, Inv.-Nr. 314), der Panini das Werk anlässlich seiner Aufnahme in die Akademie überließ.

Die Szene ist in der antiken Polis Achilleion angesiedelt, wie das kunstvolle Capriccio römischer Ruinen und orientalischer Bauwerke im Hintergrund vermuten lässt. In der Mitte der Komposition steht, militärisch gewandet, Alexander der Große (356‒323 v. Chr.). Dem Mythos nach ließ Alexander das Grab von Achilles öffnen, um dem Helden, den er als seinen legendären Vorgänger betrachtete, zu huldigen. Die Figuren sind der in der Accademia di San Luca aufbewahrten Version qualitativ sehr ähnlich, was eine Datierung des vorliegenden Gemäldes um 1719 nahelegt.

Der in Piacenza ausgebildete Panini erwarb sich in Rom zunächst einen Ruf als Maler von Veduten und Capriccios. In einem großen Teil seines Werks steht die Architektur im Vordergrund. Panini entwickelte einen individuellen, aber vielseitigen Stil, der es ihm ermöglichte, Architektur mit Landschaft und Figuren in Einklang zu bringen. Das vorliegende Gemälde stellt vor Augen, wie der Künstler an jedes Element anders herangeht, indem er sich für die Architektur genauer Pinselstriche, für die Vegetation feiner, schneller Striche und für die Figuren eines modellierenden Aufbaus bedient. Während die Figuren im Hintergrund in lässiger Haltung dargestellt sind und an eine Genreszene erinnern, kennzeichnet die beiden Soldaten am Sarg im Vordergrund eine genaue Wiedergabe der Anatomie, die der Komposition Ernsthaftigkeit und historischen Charakter verleiht. Durch die Verbindung all dieser Elemente gelingt es Panini, eine kohärente Erzählung zu vermitteln.

Die Komposition dürfte Panini als Grundlage für weitere Fassungen gedient haben, von denen sich zwei in Privatsammlungen befinden (siehe F. Arisi, Gian Paolo Panini e i fasti della Roma del ’700, Rom 1986, S. 284, Kat.-Nr. 124, S. 361, Kat.-Nr. 259).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

10.11.2021 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 43.520,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Giovanni Paolo Panini


(Piacenza 1691–1765 Rom)
Alexander der Große am Grab des Achilles,
Öl auf Leinwand, 74,5 x 61 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde entspricht in Größe und Maßstab sowie in den meisten Details einem anderen Werk Paninis, das sich im Walters Art Museum in Baltimore befindet (73,3 x 65 cm, Inv.-Nr. 37.510). Eine weitere ähnliche Komposition mit geringfügigen Abweichungen wird in der Accademia di San Luca in Rom aufbewahrt (66 x 49 cm, Inv.-Nr. 314), der Panini das Werk anlässlich seiner Aufnahme in die Akademie überließ.

Die Szene ist in der antiken Polis Achilleion angesiedelt, wie das kunstvolle Capriccio römischer Ruinen und orientalischer Bauwerke im Hintergrund vermuten lässt. In der Mitte der Komposition steht, militärisch gewandet, Alexander der Große (356‒323 v. Chr.). Dem Mythos nach ließ Alexander das Grab von Achilles öffnen, um dem Helden, den er als seinen legendären Vorgänger betrachtete, zu huldigen. Die Figuren sind der in der Accademia di San Luca aufbewahrten Version qualitativ sehr ähnlich, was eine Datierung des vorliegenden Gemäldes um 1719 nahelegt.

Der in Piacenza ausgebildete Panini erwarb sich in Rom zunächst einen Ruf als Maler von Veduten und Capriccios. In einem großen Teil seines Werks steht die Architektur im Vordergrund. Panini entwickelte einen individuellen, aber vielseitigen Stil, der es ihm ermöglichte, Architektur mit Landschaft und Figuren in Einklang zu bringen. Das vorliegende Gemälde stellt vor Augen, wie der Künstler an jedes Element anders herangeht, indem er sich für die Architektur genauer Pinselstriche, für die Vegetation feiner, schneller Striche und für die Figuren eines modellierenden Aufbaus bedient. Während die Figuren im Hintergrund in lässiger Haltung dargestellt sind und an eine Genreszene erinnern, kennzeichnet die beiden Soldaten am Sarg im Vordergrund eine genaue Wiedergabe der Anatomie, die der Komposition Ernsthaftigkeit und historischen Charakter verleiht. Durch die Verbindung all dieser Elemente gelingt es Panini, eine kohärente Erzählung zu vermitteln.

Die Komposition dürfte Panini als Grundlage für weitere Fassungen gedient haben, von denen sich zwei in Privatsammlungen befinden (siehe F. Arisi, Gian Paolo Panini e i fasti della Roma del ’700, Rom 1986, S. 284, Kat.-Nr. 124, S. 361, Kat.-Nr. 259).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.11.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.10. - 10.11.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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