(Krain und Lombardei, tätig im 16. Jahrhundert)
Ein Mann mit einer pelzbesetzten polnischen Kappe und einer Schusswaffe,
Öl auf Leinwand, 74 x 62,5 cm, gerahmt

Wir danken Mauro Lucco, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat.

Der junge Jägersmann auf dem vorliegenden Gemälde ist mit einem Gewehr und einer Pelzkappe nach polnischer Mode dargestellt. Er ist mit mehreren weiteren diesem geheimnisumwobenen Künstler zugeschriebenen Werken vergleichbar. Der mit dem Hilfsnamen Almanach identifizierte Maler war in Slowenien und der Lombardei tätig. Neben dem von Federico Zeri zugeschriebenen Bild Die Familie des Knechts in der Nationalgalerie von National Gallery, Ljubljana (Inv.-Nr. NG S 1112; F. Zeri, Tuji Slikarji od 14. do 20. Stoletja, Ljubljana 1983, S. 162f.) steht das vorliegende Gemälde weiteren in die 1680er-Jahre datierbaren Werken aus Almanachs Reifezeit nahe, darunter dem Porträt des Antonio Lazari im Franziskanerkloster von Ljubljana und dem Alten Waschweib im Bruckenthal-Museum in Sibiu, Rumänien (Inv.-Nr. 1260).

Über diesen anonym gebliebenen Künstler weiß man immer noch wenig. Sein Hilfsname Almanach tritt beispielsweise in Verbindung mit der Jahreszahl 1675 auf einem Stillleben in der Nationalgalerie von Ljubljana in Erscheinung (Inv.-Nr. NG S 3062). Möglicherweise ging er bei Wouter Pietersz Crabetg II. in die Lehre. Almanach ist 1689 im Karst dokumentiert, wo er bis ins frühe 18. Jahrhundert tätig gewesen sein mochte, obgleich auch eine große Nähe seines Werks zur zeitgenössischen lombardischen Genremalerei zu bemerken ist (siehe K. Rozman, Slikar Almanach: Odkupljena slika Kvartopirci II, Ljubljana 1996). Johann Weichard von Valvasor erwähnt den Künstler als den „berühmten“ Schöpfer von Fresken in den Schlössern Strobelhof und Thurnigg sowie im Refektorium des eingangs erwähnten Franziskanerklosters in der slowenischen Hauptstadt.