Bildnis eines Herrn mit rotem Pilgerhut,
Öl auf Holz, 28 x 21,3 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich

Die vorliegende Tafel zeigt das Porträt eines wohlhabenden Antwerpener Bürgers mit Siegelring im geschlitzten Seidenwams und einem mit einem Pelzkragen besetzten Umhang; laut Jan de Maere wurde das Bild in den 1540er Jahren ausgeführt. Den wollenen roten Schlapphut interpretiert de Maere als möglichen Hinweis auf eine Pilgerreise von Flandern zum Heiligtum von Jakobus dem Älteren in der Kathedrale von Santiago de Compostela in La Coruna, Galicien. Tatsächlich sind Darstellungen derartiger Pilgerreisen in der flämischen Kunst nicht ungewöhnlich. Bisweilen, aber nicht ausschließlich sind auf der Kopfbedeckung auch Muscheln dargestellt, wie beispielsweise im Fall des Heiligen Jakobus als Pilger von Juan de Flandes, entstanden um 1510–1519 und heute aufbewahrt im Museo de las Peregrinaciones y de Santiago in Santiago de Compostela.

Das Infrarotreflektogramm des vorliegenden Gemäldes zeigt den hervorragenden Erhaltungszustand des vorliegenden Gemäldes. Die originalen Ränder der Malschicht sind sichtbar und geben zu erkennen, dass das Bild in bereits gerahmtem Zustand gemalt wurde. Dies war in der Tafelmalerei Nordeuropas im 16. Jahrhundert gängige Praxis. Allerdings ist der Originalrahmen heute verloren.