Lot Nr. 30


Georg Gärtner


Georg Gärtner - Alte Meister I

(Nürnberg 1575/80–1654)
Der heilige Hieronymus im Gehäus,
Öl auf Holz, 68 x 50 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland

Wir danken Rainer Stüwe, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Georg Gärtner bestätigt hat. Sein Gutachten vom 21. März 2022 liegt dem Werk bei.

Rainer Stüwe schreibt: „Das hier zu begutachtende Gemälde zeigt eine äußerst präzise Umsetzung des Kupferstichs (Meder 59/Bartsch 60) von Dürer mit der bekannten Darstellung des Hieronymus im Gehäus in ein Gemälde. Es besteht sowohl in der Kopierung der sehr differenzierten Motive wie auch hinsichtlich der Annäherung an den vorbildlichen Stil Dürers eine außerordentliche Nähe. Motivisch sind nur minimale Abweichungen festzustellen wie beispielsweise die chipartigen Schäden an der unteren Laibung des Fensters im Kupferstich, die im vorliegenden Gemälde in der Art der Lichtreflexionen der Butzenscheiben dargestellt sind. Es findet sich allerdings eine Reihe von bezeichnenden und eine Zuschreibung ermöglichenden Abweichungen vom vorbildlichen Kupferstich Dürers. Diese zeugen von einer eigenen Handschrift des hier tätigen Malers, die sich zu einem Gesamtbild fügen lassen.“

Unter den von Stüwe angeführten Abweichungen ist eine besonders bemerkenswert: „Die Lichtreflexe auf dem Totenschädel sind ebenso wie auf der Stirn des Hieronymus punktuell angelegt, während sie auf dem Kupferstich großflächiger sind. Hierdurch wird im Gemälde ein glänzenderer Eindruck erzeugt. Gleiches gilt für den Nimbus des Heiligen, der bei der Gemäldefassung nicht gleißend wie im Kupferstich, sondern eher hell schimmernd wirkt.“

Stüwe weiter: „Die hier zu begutachtende Tafel ist hinsichtlich der künstlerischen Qualität und insbesondere auch in der in sich stringenten minimalen ‚Verbesserung‘ des Vorbildes im Sinne der Dürer-Renaissance eine außergewöhnlich qualitätsvolle Arbeit. Der hier tätige Maler hatte das Ziel, das Vorbild des Kupferstichs Dürers zu verbessern, indem die malerische Wirkung glatter und glänzender gestaltet und der Bildkomposition mehr räumliche Tiefe gegeben wird. Diese Tendenzen finden sich bei Werken des Nürnberger Dürer-Kopisten Georg Gärtner […].“ Stüwes Fazit: „Zusammenfassend ermöglichen diese Beobachtungen eine Zuschreibung der Hieronymus-Tafel an den Nürnberger Dürer-Kopisten Georg Gärtner und eine Datierung in die Jahre um 1610–1630.“

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

11.05.2022 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 30.720,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Georg Gärtner


(Nürnberg 1575/80–1654)
Der heilige Hieronymus im Gehäus,
Öl auf Holz, 68 x 50 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland

Wir danken Rainer Stüwe, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Georg Gärtner bestätigt hat. Sein Gutachten vom 21. März 2022 liegt dem Werk bei.

Rainer Stüwe schreibt: „Das hier zu begutachtende Gemälde zeigt eine äußerst präzise Umsetzung des Kupferstichs (Meder 59/Bartsch 60) von Dürer mit der bekannten Darstellung des Hieronymus im Gehäus in ein Gemälde. Es besteht sowohl in der Kopierung der sehr differenzierten Motive wie auch hinsichtlich der Annäherung an den vorbildlichen Stil Dürers eine außerordentliche Nähe. Motivisch sind nur minimale Abweichungen festzustellen wie beispielsweise die chipartigen Schäden an der unteren Laibung des Fensters im Kupferstich, die im vorliegenden Gemälde in der Art der Lichtreflexionen der Butzenscheiben dargestellt sind. Es findet sich allerdings eine Reihe von bezeichnenden und eine Zuschreibung ermöglichenden Abweichungen vom vorbildlichen Kupferstich Dürers. Diese zeugen von einer eigenen Handschrift des hier tätigen Malers, die sich zu einem Gesamtbild fügen lassen.“

Unter den von Stüwe angeführten Abweichungen ist eine besonders bemerkenswert: „Die Lichtreflexe auf dem Totenschädel sind ebenso wie auf der Stirn des Hieronymus punktuell angelegt, während sie auf dem Kupferstich großflächiger sind. Hierdurch wird im Gemälde ein glänzenderer Eindruck erzeugt. Gleiches gilt für den Nimbus des Heiligen, der bei der Gemäldefassung nicht gleißend wie im Kupferstich, sondern eher hell schimmernd wirkt.“

Stüwe weiter: „Die hier zu begutachtende Tafel ist hinsichtlich der künstlerischen Qualität und insbesondere auch in der in sich stringenten minimalen ‚Verbesserung‘ des Vorbildes im Sinne der Dürer-Renaissance eine außergewöhnlich qualitätsvolle Arbeit. Der hier tätige Maler hatte das Ziel, das Vorbild des Kupferstichs Dürers zu verbessern, indem die malerische Wirkung glatter und glänzender gestaltet und der Bildkomposition mehr räumliche Tiefe gegeben wird. Diese Tendenzen finden sich bei Werken des Nürnberger Dürer-Kopisten Georg Gärtner […].“ Stüwes Fazit: „Zusammenfassend ermöglichen diese Beobachtungen eine Zuschreibung der Hieronymus-Tafel an den Nürnberger Dürer-Kopisten Georg Gärtner und eine Datierung in die Jahre um 1610–1630.“

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 11.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 11.05.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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