Lot Nr. 36 -


Flämische Schule, 17. Jahrhundert

[Saleroom Notice]
Flämische Schule, 17. Jahrhundert - Alte Meister I

Adam und Eva im Paradies,
Öl auf Holz, 74,5 x 125 cm, gerahmt

Saleroom Notice:

Literatur:
J. Briels, Peintres Flamands en Hollande au début du Siècle d’Or 1585–1630, Antwerpen 1987, S. 194–197, Abb. 244 (als Jacob Savery)

Das vorliegende beeindruckende Gemälde hat bis dato keine überzeugende Zuschreibung erfahren. Zwar steht es den Werken der Familie Bouttats sehr nahe, doch wurde erwogen, dass die Tafel von einem in Deutschland oder Mitteleuropa ansässigen Künstler stammt. Offenbar spricht das Vorhandensein eines Wisents für eine solche Herkunft, zumal das Tier dazumal in den Niederlanden nahezu unbekannt war. Wisents hatten in nur wenigen naturbelassenen Gebieten Europas überlebt, doch ihre Zahl war im Schwinden. In Polen-Litauen waren die Wisents in der Bialowiezer Heide bis zur Dritten Teilung Polens rechtmäßiges Eigentum der Großfürsten von Litauen. Herden wild lebender Wisents kamen bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts auch in Wäldern vor. Die polnischen Könige ergriffen Maßnahmen zum Schutz des Wisents. König Sigismund II. August verhängte Mitte des 16. Jahrhunderts für das Wildern von Wisents in der Bialowiezer Heide sogar die Todesstrafe. Im frühen 19. Jahrhundert, nach den Teilungen von Polen-Litauen, übernahmen die russischen Zaren die alten litauischen Gesetze zum Schutz der Wisentherde der Bialowiezer Heide. Trotz dieser und anderer Maßnahmen gingen die Vorkommen des Wisents im folgenden Jahrhundert weiter zurück. Nur in der Bialowiezer Heide und im Nordkaukasus überlebte das Tier bis ins 20. Jahrhundert. Derletzte Wisent in Siebenbürgen starb 1790.

Es wurde eine versuchsweise Zuschreibung an den flämisch-polnischen Maler Izaak van den Blocke (1575–1628) und seine Familie vorgeschlagen (siehe J. Tylicki, The Van den Blocke Family in Gdańsk and in Central Europe, in: K. A. Ottenheym, K. de Jonge [Hg.], The Low Countries at the Crossroads. Netherlandish Architecture as an Export Product in Early Modern Europe (1480–1680), Turnhout 2013, S. 143–157). Blocke schuf eine Serie von vier Gemälden mit Szenen aus dem Alten Testament für den Empfangssaal des Bürgermeisteramtes im ersten Stockwerk des Rathauses von Danzig, die sich heute im Muzeum Historycznege befindet.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

11.05.2022 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 36.237,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Flämische Schule, 17. Jahrhundert

[Saleroom Notice]

Adam und Eva im Paradies,
Öl auf Holz, 74,5 x 125 cm, gerahmt

Saleroom Notice:

Literatur:
J. Briels, Peintres Flamands en Hollande au début du Siècle d’Or 1585–1630, Antwerpen 1987, S. 194–197, Abb. 244 (als Jacob Savery)

Das vorliegende beeindruckende Gemälde hat bis dato keine überzeugende Zuschreibung erfahren. Zwar steht es den Werken der Familie Bouttats sehr nahe, doch wurde erwogen, dass die Tafel von einem in Deutschland oder Mitteleuropa ansässigen Künstler stammt. Offenbar spricht das Vorhandensein eines Wisents für eine solche Herkunft, zumal das Tier dazumal in den Niederlanden nahezu unbekannt war. Wisents hatten in nur wenigen naturbelassenen Gebieten Europas überlebt, doch ihre Zahl war im Schwinden. In Polen-Litauen waren die Wisents in der Bialowiezer Heide bis zur Dritten Teilung Polens rechtmäßiges Eigentum der Großfürsten von Litauen. Herden wild lebender Wisents kamen bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts auch in Wäldern vor. Die polnischen Könige ergriffen Maßnahmen zum Schutz des Wisents. König Sigismund II. August verhängte Mitte des 16. Jahrhunderts für das Wildern von Wisents in der Bialowiezer Heide sogar die Todesstrafe. Im frühen 19. Jahrhundert, nach den Teilungen von Polen-Litauen, übernahmen die russischen Zaren die alten litauischen Gesetze zum Schutz der Wisentherde der Bialowiezer Heide. Trotz dieser und anderer Maßnahmen gingen die Vorkommen des Wisents im folgenden Jahrhundert weiter zurück. Nur in der Bialowiezer Heide und im Nordkaukasus überlebte das Tier bis ins 20. Jahrhundert. Derletzte Wisent in Siebenbürgen starb 1790.

Es wurde eine versuchsweise Zuschreibung an den flämisch-polnischen Maler Izaak van den Blocke (1575–1628) und seine Familie vorgeschlagen (siehe J. Tylicki, The Van den Blocke Family in Gdańsk and in Central Europe, in: K. A. Ottenheym, K. de Jonge [Hg.], The Low Countries at the Crossroads. Netherlandish Architecture as an Export Product in Early Modern Europe (1480–1680), Turnhout 2013, S. 143–157). Blocke schuf eine Serie von vier Gemälden mit Szenen aus dem Alten Testament für den Empfangssaal des Bürgermeisteramtes im ersten Stockwerk des Rathauses von Danzig, die sich heute im Muzeum Historycznege befindet.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 11.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 11.05.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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