Lot Nr. 109


Giovanni Battista Salvi, gen. Sassoferrato


Giovanni Battista Salvi, gen. Sassoferrato - Alte Meister I

(Sassoferrato 1609–1685 Rom)
Betende Madonna,
Öl auf Leinwand, 31 x 23,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Dieses kleine Bild zeigt die betende Madonna mit gefalteten Händen, ihren Blick nach oben gerichtet und ihren Kopf leicht geneigt. Sie trägt den für sie typischen blauen Mantel, während das rote Gewand den elfenbeinernen Hautton unterstreicht. Der weiße Schleier bedeckt ihr Haupt und fällt symmetrisch auf ihre Schultern herab; über Stirn und Brauen bildet er eine spitz zulaufende Form.

Die Eleganz der Komposition, das kleine Format, der emailhafte Glanz der Farbe und die Reinheit der Darstellung sind typische Eigenschaften der Malerei Sassoferratos. Über die Jahre seiner Laufbahn hinweg malte er wiederholt das Motiv der betenden Madonna in mehreren Versionen. Ein Bild auf Leinwand größerer Abmessung gibt es in der Pinacoteca Comunale in Cesena (Inv.-Nr. 38); davon stammen weitere Varianten ab, beispielsweise jene im Musée Granet in Aix-en-Provence (Inv.-Nr. 860-I-373) und in der Fondazione Cavallini Sgarbi (siehe M. Pulini, in: Lotto, Artemisia, Guercino: le stanze segrete di Vittorio Sgarbi, Ausstellungskatalog, hg. von P. Di Natale, Cinisello Balsamo 2016, Kat.-Nr. 37).

Die Einfachheit und Nüchternheit von Sassoferratos Kompositionen der betenden Madonna machen sie zu einem der bewegendsten und ikonischsten Motive des 17. Jahrhunderts zu einer Zeit, als der Marienkult gemäß den Vorgaben der Gegenreformation neue Bedeutung gewonnen hatte. In diesem Zusammenhang erlangte Sassoferatos intensive, aber zarte Malerei religiöser Darstellungen, die für eine weitgehend private Verwendung gedacht waren, große Popularität. Der Künstler strebte danach, zum klassischen Ideal von Schönheit zurückzukehren, indem er sich stilistisch an der Hochrenaissance und insbesondere an Raffael orientierte.

Giovanni Battista Salvi, besser bekannt unter dem Namen seiner Heimatstadt Sassoferrato in den Marken, war vor allem in Mittelitalien aktiv. Nach anfänglicher Ausbildung bei seinem Vater unternahm er eine prägende Reise nach Rom, wo er in die Werkstatt Domenichinos eintrat. Diese Erfahrung brachte ihn in direkten Kontakt mit den führenden klassizistischen Malern wie den Carracci und Guido Reni und förderte in ihm die Bewunderung für die Renaissancekunst, die er nachzuahmen suchte. Tatsächlich zeichnet sich Sassoferratos Malstil durch eine verfeinerte Archaik aus, die auf die großen Meister des 15. und 16. Jahrhunderts zurückgeht. Sassoferrato wurde als Porträtist hochgeschätzt, aber vor allem wurde er als Maler höchst verfeinerter religiöser Kabinettbilder gefeiert, deren zum Ausdruck kommende stille und private Intimität im vorliegenden Werk offensichtlich sind.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

11.05.2022 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 21.760,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Giovanni Battista Salvi, gen. Sassoferrato


(Sassoferrato 1609–1685 Rom)
Betende Madonna,
Öl auf Leinwand, 31 x 23,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Dieses kleine Bild zeigt die betende Madonna mit gefalteten Händen, ihren Blick nach oben gerichtet und ihren Kopf leicht geneigt. Sie trägt den für sie typischen blauen Mantel, während das rote Gewand den elfenbeinernen Hautton unterstreicht. Der weiße Schleier bedeckt ihr Haupt und fällt symmetrisch auf ihre Schultern herab; über Stirn und Brauen bildet er eine spitz zulaufende Form.

Die Eleganz der Komposition, das kleine Format, der emailhafte Glanz der Farbe und die Reinheit der Darstellung sind typische Eigenschaften der Malerei Sassoferratos. Über die Jahre seiner Laufbahn hinweg malte er wiederholt das Motiv der betenden Madonna in mehreren Versionen. Ein Bild auf Leinwand größerer Abmessung gibt es in der Pinacoteca Comunale in Cesena (Inv.-Nr. 38); davon stammen weitere Varianten ab, beispielsweise jene im Musée Granet in Aix-en-Provence (Inv.-Nr. 860-I-373) und in der Fondazione Cavallini Sgarbi (siehe M. Pulini, in: Lotto, Artemisia, Guercino: le stanze segrete di Vittorio Sgarbi, Ausstellungskatalog, hg. von P. Di Natale, Cinisello Balsamo 2016, Kat.-Nr. 37).

Die Einfachheit und Nüchternheit von Sassoferratos Kompositionen der betenden Madonna machen sie zu einem der bewegendsten und ikonischsten Motive des 17. Jahrhunderts zu einer Zeit, als der Marienkult gemäß den Vorgaben der Gegenreformation neue Bedeutung gewonnen hatte. In diesem Zusammenhang erlangte Sassoferatos intensive, aber zarte Malerei religiöser Darstellungen, die für eine weitgehend private Verwendung gedacht waren, große Popularität. Der Künstler strebte danach, zum klassischen Ideal von Schönheit zurückzukehren, indem er sich stilistisch an der Hochrenaissance und insbesondere an Raffael orientierte.

Giovanni Battista Salvi, besser bekannt unter dem Namen seiner Heimatstadt Sassoferrato in den Marken, war vor allem in Mittelitalien aktiv. Nach anfänglicher Ausbildung bei seinem Vater unternahm er eine prägende Reise nach Rom, wo er in die Werkstatt Domenichinos eintrat. Diese Erfahrung brachte ihn in direkten Kontakt mit den führenden klassizistischen Malern wie den Carracci und Guido Reni und förderte in ihm die Bewunderung für die Renaissancekunst, die er nachzuahmen suchte. Tatsächlich zeichnet sich Sassoferratos Malstil durch eine verfeinerte Archaik aus, die auf die großen Meister des 15. und 16. Jahrhunderts zurückgeht. Sassoferrato wurde als Porträtist hochgeschätzt, aber vor allem wurde er als Maler höchst verfeinerter religiöser Kabinettbilder gefeiert, deren zum Ausdruck kommende stille und private Intimität im vorliegenden Werk offensichtlich sind.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 11.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 11.05.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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