(Antwerpen 1597–1655)
Judith und Holofernes,
Öl auf Kupfer, 32 x 25 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich

Wir danken Bert Schepers vom Centrum Rubenianum, Antwerpen, der die Zuschreibung an Cornelis Schut auf der Grundlage von Fotografien vorgeschlagen hat, für seine freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots.

Die Kupfertafel, eine Neuzuschreibung an Cornelis Schut, zeigt die jüdische Heldin Judith, die, begleitet von ihrer Dienerin, das Schwert des schlafenden assyrischen Feldherrn Holofernes zieht, um ihn zu enthaupten. Die Szene ist unter einer von Putten hochgehaltenen Zeltplane angesiedelt. Das vorliegende Werk ist auch in Form von zwei Druckgrafiken bekannt. Bei der ersten handelt es sich um eine gegenüber dem Gemälde seitenverkehrte undatierte Radierung. Sie trägt die Signatur „CSchut“ und wurde womöglich von Schut selbst gestochen. Die andere ist ein der Ausrichtung des vorliegenden Werks entsprechender Kupferstich von Jan Witdoeck, der 1633 von Johannes Meyssens in Antwerpen veröffentlicht wurde und Schut als Erfinder der Komposition ausweist: „Cor Schut invenit“. Im vorliegenden Bild sprechen die feine Wiedergabe des Inkarnats des schlafenden Holofernes und das runzelige Gesicht der Dienerin in Verbindung mit den rasch ausgeführten Faltenwürfen der Gewänder für eine Datierung bald nach Schuts Rückkehr aus Italien um 1616.

Cornelis Schut, von dem man vermutet, dass er ein Schüler Rubens’ war, hielt sich zusammen mit dem flämischen Bildhauer François Duquesnoy, einem Mitschüler in der Werkstatt Rubens’, in Rom auf, wo er auf die frühen Bildfindungen des jungen Nicholas Poussin Einfluss ausübte. Danach ging er zurück nach Antwerpen, wo er 1618 als Meister in die dortige Lukasgilde aufgenommen wurde.