Johann Joseph Mildner
(Kaltenberg 1765-1808 Gutenbrunn)

8 Mildner-Becher mit dem Wappen der Familie Sternbach zum Stock und Luttach, datiert 1789, Gutenbrunn

Farbloses Glas, leicht konische Wandungen mit gravierten Stecknadelkopf-Lippenbordüren und Bogenschliffen, vorderseitig eingesetzte Medaillons mit dem goldenen Wappen der Familie Sternbach zum Stock und Luttach, umrahmt von goldener Kordel und feinem goldenen gedrehten Band, auf transparent rotem Lackfond, in Zwischengoldtechnik. Innenseite der Medaillons mit verschiedenen radierten Widmungen, datiert 1789 und Name des Künstlers „von Mildner“ auf Silberfolie, umrahmt von Lorbeerzweigen in Rosetten endend.
Ansatz mit Kugel- und Kerbschliffen, Stand mit 24 geschnittenen Blütenblättern und Bodenkugel.
Erhaltungszustand: wenige Becher minimal bestoßen, 4. Becher innen über Silberfolie 2 Risse deren Ende vorderseitig kurz sichtbar sind, innen mit Kleber verfestigt. 6. Becher innen in der Silberfolie 2 kurze Spannungsrisse, vorderseitig nicht sichtbar.
Höhe 10,5 - 10,7 cm, Dm. Öffnung 7,5 cm;

Provenienz:
Privatbesitz, Wien

Literatur:
Vergl. Gustav E. Pazaurek/ Eugen von Philippovich, Gläser der Empire- und Biedermeierzeit, Braunschweig 1976, S 292-325; „Doppelwand-Medaillongläser und ihr vornehmster Vertreter Johann Joachim Mildner“

Literatur:
Wolfgang Prager, „Ein Glaskünstler als Herausforderung“ MILDNER-GLÄSER
Die Zwischengold-Medaillongläser des Johann Joseph Mildner zählen nicht nur in ihrer handwerklich anspruchsvollen Ausführung, sondern vor allem in ihrer künstlerischen Qualität zum Kostbarsten, das in der Glaskunst geschaffen wurde. Entstanden sind die Gläser in Gutenbrunn im Bezirk Zwettl, Österreich.
J.J. Mildner 1765 in Kaltenberg auf der Harrachschen Herrschaft Starkenbach/Jilemnice geboren, fertigte ab dem 20.7.1787 die frühesten datierten Gläser und es lässt sich eine kontinuierliche Tätigkeit in Gutenbrunn, bis zu seinem Ableben am 11.2.1808 belegen.