Andy Warhol
![Andy Warhol - Zeitgenössische Kunst I Andy Warhol - Zeitgenössische Kunst I](/fileadmin/lot-images/38M220601/normal/andy-warhol-a-8081501.jpg)
(Pittsburgh 1928–1987 New York)
Porträt Ms. B und Yucca, 1981, auf der Überlappung signiert, datiert Andy Warhol 1981, Acryl und Siebdruckverfahren auf Leinwand, 101,5 x 101,5 cm, auf Keilrahmen
Provenienz:
Galerie Denise René/Hans Mayer, Düsseldorf (Galerieaufkleber)
Privatsammlung, Deutschland - Eigentum der Dargestellten
Literatur:
Vgl. Andy Warhol portraits drawings, Galerie Jablonka, Köln 2011, Ausstellungskat. Nr. 5 mit Abb. der Zeichnung
Vgl. Andy Warhol - Photography, Hamburger Kunsthalle, 1999 / Andy Warhol Museum, Hamburg / Pittsburgh 2000, S.182 - Abb. eines Polaroids von Mrs. B mit Yucca, dort als Unidentified Woman 1980
„Er gab jedem seiner Modelle das Gefühl, für diese berüchtigten ,15 Minuten’ berühmt zu sein. Während seine alte Polaroidkamera immer wieder knipste und blitzte, fühlte man sich schön und glamourös – eine von Andys, hübschen Frauen.”
Dorothy Berenson Blau, Andy Warhols Galeristin
Andy Warhol gilt seit den 1960er-Jahren als einer der führenden Künstler der amerikanischen Pop-Art. Als leidenschaftlicher Fotograf führte der Künstler seit den 1960er-Jahren bis zu seinem Tod immer wieder eine Polaroidkamera mit sich und fertigte Schnappschüsse von seinen Begegnungen mit berühmten Persönlichkeiten, aber auch von seinen Freunden und von sich selbst. Der Künstler dokumentierte auf diese Weise sein Leben und seine Begegnungen. Nicht selten entstanden auf Grundlage dieser Fotografien seine Kunstwerke, beispielsweise seine vielen Porträts von berühmten und weniger berühmten Persönlichkeiten. Die Fotografien und die auf deren Grundlage entstandenen Gemälde ermöglichen einen Blick auf Warhols kreativen Schaffensprozess.
Die Bildgattung des Porträts zieht sich kontinuierlich durch Warhols umfangreiches Oeuvre. Das Porträt von Mrs. B und ihrem Pudel Yucca aus dem Jahr 1981 zeigt ein solches Werk auf Grundlage einer Fotografie. Das dem vorliegenden Bild ein Schnappschuss zugrunde liegt, dafür spricht vor allem der ungewöhnliche, spontan wirkende Bildausschnitt mit angeschnittenem Oberkopf der Protagonistin Mrs. B. Ein Blick in das Buch „Andy Warhol, Photography“ aus dem Jahr 1999 bestätigt uns diesen Eindruck und zeigt das der Leinwand zugrundeliegende Polaroid von Mrs. B und ihrem Pudel. Das Polaroid macht deutlich, wie genau Andy Warhol die Fotovorlage in seinem Acrylbild über farbigen Siebdruck umsetzte. Durch die Präsenz des Pudels, der dem Betrachter keck seine Zunge entgegenstreckt, handelt es sich bei der Darstellung von Mrs. B nicht um ein Einzel- sondern eher um Doppelporträt. Die Darstellung des Hundes scheint Warhol bei der Umsetzung des Bildes besonders gereizt zu haben.
Die Dame und ihr Hund blicken uns auf der Leinwand – im Unterschied zur fotografischen Abbildung – direkt an. Zwar lässt Andy Warhol bei dem Porträt der nicht namentlich genannten Mrs. B nur wenige Gesichtszüge zu, dennoch reichen diese aus, um einen Wiedererkennungswert der Porträtierten zu schaffen. Die uns unbekannte Mrs. B traf Andy Warhol im Jahr 1981 bei einer seiner vielzähligen Deutschlandreisen. In Europa war der Künstler Ende der 1970er-Jahre noch populärer als in den Vereinigten Staaten. Der Markt boomte, nahezu jeder wollte ein Porträt von Andy Warhol haben. In seinem Tagebuch berichtet Warhol von seinen Reisen und den dortigen Erlebnissen. Im März 1981 ist Andy Warhol bei seinem Galeristen Hans Mayer in Düsseldorf anlässlich einer Cocktail-Party zu Besuch. Zu solchen Anlässen nahm Warhol immer seine Kleinbildkamera mit. Auf der Feier entstanden diverse Porträts der Gäste, aus diesen entstanden im Nachhinein oftmals neue Auftragsarbeiten. Schätzungsweise fertigte Andy Warhol in den 1970er- und 1980er-Jahren rund 150.000 Fotografien an. Den Beschreibungen nach wurden Warhols Porträt-Sitzungen oftmals zu richtigen Events.
Andy Warhols Werke sind allesamt zeitlos, farbenfroh und leicht. Trotz sich verändernder Mode und sich verändernden Zeitgeist bleibt Warhols Kunst unverändert aktuell. Im Fall des hier angebotenen Bildes von Mrs. B und Yucca ist es vor allem der Farbton am rechten Bildrand. Der Violettton erinnert sehr an die vom US-amerikanischen Farbinstitut Pantone herausgegebene Trendfarbe für das Jahr 2022. Very Peri – so der Farbname – ist ein rötlich-violetter Blauton, der uns eine lebhafte und fröhliche Sicht auf die Welt zeigt und mit seiner dynamischen Präsenz zu mutiger Kreativität und fantasievollem Ausdruck inspiriert.
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
01.06.2022 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 228.000,-
- Schätzwert:
-
EUR 180.000,- bis EUR 240.000,-
Andy Warhol
(Pittsburgh 1928–1987 New York)
Porträt Ms. B und Yucca, 1981, auf der Überlappung signiert, datiert Andy Warhol 1981, Acryl und Siebdruckverfahren auf Leinwand, 101,5 x 101,5 cm, auf Keilrahmen
Provenienz:
Galerie Denise René/Hans Mayer, Düsseldorf (Galerieaufkleber)
Privatsammlung, Deutschland - Eigentum der Dargestellten
Literatur:
Vgl. Andy Warhol portraits drawings, Galerie Jablonka, Köln 2011, Ausstellungskat. Nr. 5 mit Abb. der Zeichnung
Vgl. Andy Warhol - Photography, Hamburger Kunsthalle, 1999 / Andy Warhol Museum, Hamburg / Pittsburgh 2000, S.182 - Abb. eines Polaroids von Mrs. B mit Yucca, dort als Unidentified Woman 1980
„Er gab jedem seiner Modelle das Gefühl, für diese berüchtigten ,15 Minuten’ berühmt zu sein. Während seine alte Polaroidkamera immer wieder knipste und blitzte, fühlte man sich schön und glamourös – eine von Andys, hübschen Frauen.”
Dorothy Berenson Blau, Andy Warhols Galeristin
Andy Warhol gilt seit den 1960er-Jahren als einer der führenden Künstler der amerikanischen Pop-Art. Als leidenschaftlicher Fotograf führte der Künstler seit den 1960er-Jahren bis zu seinem Tod immer wieder eine Polaroidkamera mit sich und fertigte Schnappschüsse von seinen Begegnungen mit berühmten Persönlichkeiten, aber auch von seinen Freunden und von sich selbst. Der Künstler dokumentierte auf diese Weise sein Leben und seine Begegnungen. Nicht selten entstanden auf Grundlage dieser Fotografien seine Kunstwerke, beispielsweise seine vielen Porträts von berühmten und weniger berühmten Persönlichkeiten. Die Fotografien und die auf deren Grundlage entstandenen Gemälde ermöglichen einen Blick auf Warhols kreativen Schaffensprozess.
Die Bildgattung des Porträts zieht sich kontinuierlich durch Warhols umfangreiches Oeuvre. Das Porträt von Mrs. B und ihrem Pudel Yucca aus dem Jahr 1981 zeigt ein solches Werk auf Grundlage einer Fotografie. Das dem vorliegenden Bild ein Schnappschuss zugrunde liegt, dafür spricht vor allem der ungewöhnliche, spontan wirkende Bildausschnitt mit angeschnittenem Oberkopf der Protagonistin Mrs. B. Ein Blick in das Buch „Andy Warhol, Photography“ aus dem Jahr 1999 bestätigt uns diesen Eindruck und zeigt das der Leinwand zugrundeliegende Polaroid von Mrs. B und ihrem Pudel. Das Polaroid macht deutlich, wie genau Andy Warhol die Fotovorlage in seinem Acrylbild über farbigen Siebdruck umsetzte. Durch die Präsenz des Pudels, der dem Betrachter keck seine Zunge entgegenstreckt, handelt es sich bei der Darstellung von Mrs. B nicht um ein Einzel- sondern eher um Doppelporträt. Die Darstellung des Hundes scheint Warhol bei der Umsetzung des Bildes besonders gereizt zu haben.
Die Dame und ihr Hund blicken uns auf der Leinwand – im Unterschied zur fotografischen Abbildung – direkt an. Zwar lässt Andy Warhol bei dem Porträt der nicht namentlich genannten Mrs. B nur wenige Gesichtszüge zu, dennoch reichen diese aus, um einen Wiedererkennungswert der Porträtierten zu schaffen. Die uns unbekannte Mrs. B traf Andy Warhol im Jahr 1981 bei einer seiner vielzähligen Deutschlandreisen. In Europa war der Künstler Ende der 1970er-Jahre noch populärer als in den Vereinigten Staaten. Der Markt boomte, nahezu jeder wollte ein Porträt von Andy Warhol haben. In seinem Tagebuch berichtet Warhol von seinen Reisen und den dortigen Erlebnissen. Im März 1981 ist Andy Warhol bei seinem Galeristen Hans Mayer in Düsseldorf anlässlich einer Cocktail-Party zu Besuch. Zu solchen Anlässen nahm Warhol immer seine Kleinbildkamera mit. Auf der Feier entstanden diverse Porträts der Gäste, aus diesen entstanden im Nachhinein oftmals neue Auftragsarbeiten. Schätzungsweise fertigte Andy Warhol in den 1970er- und 1980er-Jahren rund 150.000 Fotografien an. Den Beschreibungen nach wurden Warhols Porträt-Sitzungen oftmals zu richtigen Events.
Andy Warhols Werke sind allesamt zeitlos, farbenfroh und leicht. Trotz sich verändernder Mode und sich verändernden Zeitgeist bleibt Warhols Kunst unverändert aktuell. Im Fall des hier angebotenen Bildes von Mrs. B und Yucca ist es vor allem der Farbton am rechten Bildrand. Der Violettton erinnert sehr an die vom US-amerikanischen Farbinstitut Pantone herausgegebene Trendfarbe für das Jahr 2022. Very Peri – so der Farbname – ist ein rötlich-violetter Blauton, der uns eine lebhafte und fröhliche Sicht auf die Welt zeigt und mit seiner dynamischen Präsenz zu mutiger Kreativität und fantasievollem Ausdruck inspiriert.
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
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petra.schaepers@dorotheum.de
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 01.06.2022 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 21.05. - 01.06.2022 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
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