Lot Nr. 38 -


Irma Stern


(Schweizer-Reneke, Süd-Afrika 1894-1966 Kapstadt)
Blumenstillleben, 1929, signiert, datiert Irma Stern 1929, Öl auf Leinwand, 5x x 4x cm, gerahmt

Im Laufe ihres Lebens musste Irma Stern wegen des Burenkrieges und des Ersten und Zweiten Weltkrieges mehrmals zwischen Europa und Südafrika hin- und herziehen. Als sie 1927 endlich in ihrer ehelichen Wohnung in Rosebank, The Firs, einem großen viktorianischen Haus in Kapstadt, wohnen konnte, begann sie, eine ganze Reihe von Stillleben zu malen. Heute beherbergt das Haus das Irma Stern Museum.
Obwohl ihre frühesten Aquarelle und Zeichnungen bereits Blumen darstellten, entwickelte sie in dieser Zeit, als sie schließlich nach Südafrika zurückkehrte, ihren eigenen unverwechselbaren Stil. Mit ihren Blumenbildern fand sie ihre eigene künstlerische Identität, die von ihrem Freund Max Pechstein und dem Werk Paul Cézannes beeinflusst wurde. Sterns beliebte Stillleben zeigen alle das Experimentieren und ihre große Freude an der Farbe. Die Verwendung von Farbe und deren Gleichgewicht auf der Leinwand zieht sich durch ihr gesamtes Werk. Blumenbilder sind ein wiederkehrendes Thema in Sterns Œuvre und bilden eine Brücke zwischen ihren beiden anderen Hauptthemen – den Porträts von Menschen aus ihrem sozialen Umfeld und den Gemälden von „exotischen“ Menschen, Afrikanern, Arabern und Malaien, denen sie auf ihren Reisen und zu Hause begegnete. Die Erneuerung ihrer malerischen Praxis mit Farbe und Textur durch ihre Stillleben ist eine Zäsur in ihrem Œuvre.
Blumen sind ein wichtiges Thema in Irma Sterns Leben und Werk. Die floralen Studien zeigen ihre persönliche Freude daran und ihr leidenschaftliches Interesse an der Farbe. Meistens malte sie Blumen aus ihrem eigenen weitläufigen Garten, die sie mit gesammelten Gegenständen oder ihren eigenen handgefertigten glasierten Tonkrügen zusammen mit Obst und Gemüse gruppierte. Obwohl alle ihre Stillleben einzigartig sind, haben sie die Gemeinsamkeit, dass sie in einem relativ flachen Bildraum mit einer erzwungenen Perspektive angesiedelt sind, die die horizontale Ebene zum Betrachter hin kippt. Die Hinzufügung von Obst, Gemüse oder ihren Sammlerstücken dient der formalen Ausgewogenheit der Kompositionen, während sie gleichzeitig ein üppiges Farbenspiel aufbaut. Die Zelebrierung floraler und vegetabiler Formen in ihrem Werk ließ Sterns überbordender kreativer Leidenschaft für Exotik, Sinnlichkeit und Farbe freien Lauf.
Als symbolische Porträts ihrer persönlichen Welt mit den viszeralen Genüssen des Essens und der exquisiten Schönheit der Natur repräsentieren Irma Sterns Stillleben einige der größten Lebensfreuden der Künstlerin. Mona Berman, die Tochter von Freunden der Künstlerin, erinnert sich, dass für Stern, nachdem sie ihre Stillleben in beachtlichem Tempo gemalt hatte, das Verschlingen der abgebildeten Früchte und Gemüse eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen war.
Das zu versteigernde Werk zeigt Irma Sterns ausdrucksstarke Impasto-Technik und ihr fröhliches Spiel mit den Farben. Die Leinwand kann die Begeisterung der Künstlerin für die darauf abgebildeten Blumen kaum fassen. Der Betrachter wird sofort in das Werk hineingezogen und möchte an den Blumen und Früchten riechen.

„Während der Jahre, die ich in Europa mit dem Studium verbrachte, hatte ich immer einen Gedanken – zurück nach Afrika, dem Land meiner Geburt, dem Land des Sonnenscheins, der strahlenden Farben, wo die Früchte so reichlich wachsen und die Blumen den Gipfel aller Freude zu erreichen scheinen ...“

Cape Argus, 3. April 1926. Irma Stern, »My Exotic Models«, in:
The Cape Argus, 3. April 1926"

Provenienz:
Nachlass Katharina Heise, Künstlerin, mit Irma Stern befreundet
Privatsammlung, Sachsen-Anhalt

Ausgestellt/Literatur:
Irma Stern und der Expressionismus. Afrika und Europa. Bilder und Zeichnungen bis 1945, Bielefeld, Kunsthalle, 1996/1997, Kat.-No. 14, Abb. S. 68

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de

31.05.2022 - 17:00

Schätzwert:
EUR 160.000,- bis EUR 180.000,-

Irma Stern


(Schweizer-Reneke, Süd-Afrika 1894-1966 Kapstadt)
Blumenstillleben, 1929, signiert, datiert Irma Stern 1929, Öl auf Leinwand, 5x x 4x cm, gerahmt

Im Laufe ihres Lebens musste Irma Stern wegen des Burenkrieges und des Ersten und Zweiten Weltkrieges mehrmals zwischen Europa und Südafrika hin- und herziehen. Als sie 1927 endlich in ihrer ehelichen Wohnung in Rosebank, The Firs, einem großen viktorianischen Haus in Kapstadt, wohnen konnte, begann sie, eine ganze Reihe von Stillleben zu malen. Heute beherbergt das Haus das Irma Stern Museum.
Obwohl ihre frühesten Aquarelle und Zeichnungen bereits Blumen darstellten, entwickelte sie in dieser Zeit, als sie schließlich nach Südafrika zurückkehrte, ihren eigenen unverwechselbaren Stil. Mit ihren Blumenbildern fand sie ihre eigene künstlerische Identität, die von ihrem Freund Max Pechstein und dem Werk Paul Cézannes beeinflusst wurde. Sterns beliebte Stillleben zeigen alle das Experimentieren und ihre große Freude an der Farbe. Die Verwendung von Farbe und deren Gleichgewicht auf der Leinwand zieht sich durch ihr gesamtes Werk. Blumenbilder sind ein wiederkehrendes Thema in Sterns Œuvre und bilden eine Brücke zwischen ihren beiden anderen Hauptthemen – den Porträts von Menschen aus ihrem sozialen Umfeld und den Gemälden von „exotischen“ Menschen, Afrikanern, Arabern und Malaien, denen sie auf ihren Reisen und zu Hause begegnete. Die Erneuerung ihrer malerischen Praxis mit Farbe und Textur durch ihre Stillleben ist eine Zäsur in ihrem Œuvre.
Blumen sind ein wichtiges Thema in Irma Sterns Leben und Werk. Die floralen Studien zeigen ihre persönliche Freude daran und ihr leidenschaftliches Interesse an der Farbe. Meistens malte sie Blumen aus ihrem eigenen weitläufigen Garten, die sie mit gesammelten Gegenständen oder ihren eigenen handgefertigten glasierten Tonkrügen zusammen mit Obst und Gemüse gruppierte. Obwohl alle ihre Stillleben einzigartig sind, haben sie die Gemeinsamkeit, dass sie in einem relativ flachen Bildraum mit einer erzwungenen Perspektive angesiedelt sind, die die horizontale Ebene zum Betrachter hin kippt. Die Hinzufügung von Obst, Gemüse oder ihren Sammlerstücken dient der formalen Ausgewogenheit der Kompositionen, während sie gleichzeitig ein üppiges Farbenspiel aufbaut. Die Zelebrierung floraler und vegetabiler Formen in ihrem Werk ließ Sterns überbordender kreativer Leidenschaft für Exotik, Sinnlichkeit und Farbe freien Lauf.
Als symbolische Porträts ihrer persönlichen Welt mit den viszeralen Genüssen des Essens und der exquisiten Schönheit der Natur repräsentieren Irma Sterns Stillleben einige der größten Lebensfreuden der Künstlerin. Mona Berman, die Tochter von Freunden der Künstlerin, erinnert sich, dass für Stern, nachdem sie ihre Stillleben in beachtlichem Tempo gemalt hatte, das Verschlingen der abgebildeten Früchte und Gemüse eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen war.
Das zu versteigernde Werk zeigt Irma Sterns ausdrucksstarke Impasto-Technik und ihr fröhliches Spiel mit den Farben. Die Leinwand kann die Begeisterung der Künstlerin für die darauf abgebildeten Blumen kaum fassen. Der Betrachter wird sofort in das Werk hineingezogen und möchte an den Blumen und Früchten riechen.

„Während der Jahre, die ich in Europa mit dem Studium verbrachte, hatte ich immer einen Gedanken – zurück nach Afrika, dem Land meiner Geburt, dem Land des Sonnenscheins, der strahlenden Farben, wo die Früchte so reichlich wachsen und die Blumen den Gipfel aller Freude zu erreichen scheinen ...“

Cape Argus, 3. April 1926. Irma Stern, »My Exotic Models«, in:
The Cape Argus, 3. April 1926"

Provenienz:
Nachlass Katharina Heise, Künstlerin, mit Irma Stern befreundet
Privatsammlung, Sachsen-Anhalt

Ausgestellt/Literatur:
Irma Stern und der Expressionismus. Afrika und Europa. Bilder und Zeichnungen bis 1945, Bielefeld, Kunsthalle, 1996/1997, Kat.-No. 14, Abb. S. 68

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Moderne
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 31.05.2022 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 21.05. - 30.05.2022

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