Lot Nr. 1189


Monumentale Prunkvase “Einzug Karls V. in Antwerpen” nach Hans Makart, Wien 1878, signiert Franz Dörfl, Wien 1902–1912, Porzellan,


Monumentale Prunkvase “Einzug Karls V. in Antwerpen” nach Hans Makart, Wien 1878, signiert Franz Dörfl, Wien 1902–1912, Porzellan, - Möbel; Antiquitäten; Glas und Porzellan

Prunk-Vase mit umlaufend gemalter farbiger Darstellung, die Figur des jugendlich gemalten Kaisers sitzt in der Bildmitte hoch zu Ross. Mit der rechten Hand zeigt er auf eine Frauengruppe, in der links vom Kaiser zwei Frauen, die Schwestern Klinkosch, beinahe nackt dargestellt sind. Die deutsche Schauspielerin Charlotte Wolter (1834–1897) ist in der linken unteren Ecke mit rotem Kleid und stehendem Kind zu sehen. Um Kaiser Karl V. drängt sich eine Vielzahl an Figuren, wobei eher die Männer in dunkleren Farben gezeichnet sind. Unter der linken Girlande ist ein Mann mit Bart und langem Haar zu sehen. Es ist dies die Darstellung Albrecht Dürers, der bei dem Einzug Karls V. tatsächlich anwesend war. Im Hintergrund dieser dichten Straßen-szene sieht man mit Girlanden geschmückte Gebäude, Gebäudeteile und einige mit Wappen verzierte Standarten. Links hinten sind die Silhouette der Stadt Antwerpen und blauer Himmel zu sehen. Die vier kobaltblauen Wandungen sind mit feinen und breiten Gold-rändern, goldenen pastosen Blatt- und Blütenranken, Akanthus-blättern, Rosetten, Palmetten, Rauten, Gitter, Rauten, Mäander, Blumengirlanden, Blumenfestons sowie Mäander dekoriert, Sockel vorder- und rückseitig mit je einem ovoiden Medaillon mit farbig gemalten Jungfrauen in Frühlingslandschaften, der Deckel ist mit goldenem Pinienknauf, insgesamt Höhe 130 cm, Deckel Höhe 14 cm, Hals Höhe 23 cm, Baluster Höhe 51 cm, Sockel Höhe 42 cm, Fußrand mit kleiner Bestoßung, ca. 5 mm, blaue Marke, FD, WIEN, AUSTRIA, Signatur auf Steinsockel mit rotem Tuch von einem Knabe gehalten, das originale monumentale Ölgemälde, 520–950 cm, befindet sich in der Hamburger Kunsthalle (Ru)

Karl V. Gent 24.2.1500-21.9.1558, spanischer König 1516-1556, römischer König 1519-1556, Kaiser 1530-1656, Heirat mit Isabella von Portugal (Lissabon 1503-1539 Toledo) war seit 1526 die einzige Ehefrau von Karl V. aus dem Hause Habsburg, Kaiser des Heiligen römischen Reiches. Sie gebar ihm 4 Kinder.
Das Historienbild zeigt ein Ereignis aus dem Jahr 1520. Die Massenszene basiert auf einer Idee, die Makart in Notizen Albrecht Dürers gefunden hatte. Stilistisch lehnt sich Makart bei Rubens und Tizian an, wenn er neben dem Kaiser Karl V. eine Vielzahl an Komparsen, gekleidet in verschiedenen Modestilen nach historistischer Art und halbnackte Frauen zeigt.
Manche Zeitgenossen erkannten im Gemälde die Bildnisse bekannter Persönlichkeiten der Wiener Gesellschaft, z.B. Johanna Elisabeth Maria von Klinkosch (1848-1925) spätere Gräfin Liechtenstein, ein Lieblingsmodell Hans Makarts, die nahe neben dem Kaiser Blumen verstreut. Ebenso ihre Schwester Paula (1851-1901), beide Töchter des Wiener Silberfabrikanten Josef Carl von Klinkosch. Hans Makart erhielt in der Pariser Weltausstellung eine Gold-medaille, seine Ausstellung im Wiener Künstlerhaus war sehr erfolgreich.
1882 wurde das monumentale Gemälde um 130.000 Mark an die Hamburger Kunsthalle verkauft. Im 2. Weltkrieg wurde es eingerollt im Magazin gelagert und Jahrzehnte später aufwendig restauriert. Bis 2016 war es hinter einer Gipswand verborgen, weil es nicht in das Ausstellungkonzept gepasst hat. 2020 konnte man Makarts „Einzug Karls V. in Antwerpen“ im Zuge einer Ausstellung über den Künstler wieder sehen

Lit.:
Waltraud Neuwirth, Porzellanmaler Lexikon 1840-1914: Inhaber Franz Dörfl (Doerfl) Porzellan- und Emailmalerei, Wien V. Wimmergasse 11, 1894-1900, gegründet 1879 oder 1880, 60 Arbeiter schufen Wiener Porzellanwaren in antikem und modernem Stil, Wand- und Dekorationsplatten, Uhren, Vasen und Tisch-Porzellaneinlagen.
Niederlassungen in Berlin, Wien, Paris, London und Budapest mit Musterlager und Vertreter. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, Wien 1895, St. Lous 1904 und Lüttich 1905 goldene Medaillen;
Teilnahme an zahlreichen Ausstellungen, Wien 1888, Brüsseler Weltausstellung 1910, noch 1923 als Kunstanstalt für Porzellanmalerei erwähnt.

Expertin: Ursula Rohringer Ursula Rohringer
+43-1-515 60-382

ursula.rohringer@dorotheum.at

03.11.2022 - 14:00

Erzielter Preis: **
EUR 12.800,-
Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 15.000,-

Monumentale Prunkvase “Einzug Karls V. in Antwerpen” nach Hans Makart, Wien 1878, signiert Franz Dörfl, Wien 1902–1912, Porzellan,


Prunk-Vase mit umlaufend gemalter farbiger Darstellung, die Figur des jugendlich gemalten Kaisers sitzt in der Bildmitte hoch zu Ross. Mit der rechten Hand zeigt er auf eine Frauengruppe, in der links vom Kaiser zwei Frauen, die Schwestern Klinkosch, beinahe nackt dargestellt sind. Die deutsche Schauspielerin Charlotte Wolter (1834–1897) ist in der linken unteren Ecke mit rotem Kleid und stehendem Kind zu sehen. Um Kaiser Karl V. drängt sich eine Vielzahl an Figuren, wobei eher die Männer in dunkleren Farben gezeichnet sind. Unter der linken Girlande ist ein Mann mit Bart und langem Haar zu sehen. Es ist dies die Darstellung Albrecht Dürers, der bei dem Einzug Karls V. tatsächlich anwesend war. Im Hintergrund dieser dichten Straßen-szene sieht man mit Girlanden geschmückte Gebäude, Gebäudeteile und einige mit Wappen verzierte Standarten. Links hinten sind die Silhouette der Stadt Antwerpen und blauer Himmel zu sehen. Die vier kobaltblauen Wandungen sind mit feinen und breiten Gold-rändern, goldenen pastosen Blatt- und Blütenranken, Akanthus-blättern, Rosetten, Palmetten, Rauten, Gitter, Rauten, Mäander, Blumengirlanden, Blumenfestons sowie Mäander dekoriert, Sockel vorder- und rückseitig mit je einem ovoiden Medaillon mit farbig gemalten Jungfrauen in Frühlingslandschaften, der Deckel ist mit goldenem Pinienknauf, insgesamt Höhe 130 cm, Deckel Höhe 14 cm, Hals Höhe 23 cm, Baluster Höhe 51 cm, Sockel Höhe 42 cm, Fußrand mit kleiner Bestoßung, ca. 5 mm, blaue Marke, FD, WIEN, AUSTRIA, Signatur auf Steinsockel mit rotem Tuch von einem Knabe gehalten, das originale monumentale Ölgemälde, 520–950 cm, befindet sich in der Hamburger Kunsthalle (Ru)

Karl V. Gent 24.2.1500-21.9.1558, spanischer König 1516-1556, römischer König 1519-1556, Kaiser 1530-1656, Heirat mit Isabella von Portugal (Lissabon 1503-1539 Toledo) war seit 1526 die einzige Ehefrau von Karl V. aus dem Hause Habsburg, Kaiser des Heiligen römischen Reiches. Sie gebar ihm 4 Kinder.
Das Historienbild zeigt ein Ereignis aus dem Jahr 1520. Die Massenszene basiert auf einer Idee, die Makart in Notizen Albrecht Dürers gefunden hatte. Stilistisch lehnt sich Makart bei Rubens und Tizian an, wenn er neben dem Kaiser Karl V. eine Vielzahl an Komparsen, gekleidet in verschiedenen Modestilen nach historistischer Art und halbnackte Frauen zeigt.
Manche Zeitgenossen erkannten im Gemälde die Bildnisse bekannter Persönlichkeiten der Wiener Gesellschaft, z.B. Johanna Elisabeth Maria von Klinkosch (1848-1925) spätere Gräfin Liechtenstein, ein Lieblingsmodell Hans Makarts, die nahe neben dem Kaiser Blumen verstreut. Ebenso ihre Schwester Paula (1851-1901), beide Töchter des Wiener Silberfabrikanten Josef Carl von Klinkosch. Hans Makart erhielt in der Pariser Weltausstellung eine Gold-medaille, seine Ausstellung im Wiener Künstlerhaus war sehr erfolgreich.
1882 wurde das monumentale Gemälde um 130.000 Mark an die Hamburger Kunsthalle verkauft. Im 2. Weltkrieg wurde es eingerollt im Magazin gelagert und Jahrzehnte später aufwendig restauriert. Bis 2016 war es hinter einer Gipswand verborgen, weil es nicht in das Ausstellungkonzept gepasst hat. 2020 konnte man Makarts „Einzug Karls V. in Antwerpen“ im Zuge einer Ausstellung über den Künstler wieder sehen

Lit.:
Waltraud Neuwirth, Porzellanmaler Lexikon 1840-1914: Inhaber Franz Dörfl (Doerfl) Porzellan- und Emailmalerei, Wien V. Wimmergasse 11, 1894-1900, gegründet 1879 oder 1880, 60 Arbeiter schufen Wiener Porzellanwaren in antikem und modernem Stil, Wand- und Dekorationsplatten, Uhren, Vasen und Tisch-Porzellaneinlagen.
Niederlassungen in Berlin, Wien, Paris, London und Budapest mit Musterlager und Vertreter. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, Wien 1895, St. Lous 1904 und Lüttich 1905 goldene Medaillen;
Teilnahme an zahlreichen Ausstellungen, Wien 1888, Brüsseler Weltausstellung 1910, noch 1923 als Kunstanstalt für Porzellanmalerei erwähnt.

Expertin: Ursula Rohringer Ursula Rohringer
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ursula.rohringer@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at

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Auktion: Möbel; Antiquitäten; Glas und Porzellan
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.11.2022 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22. Okt.-03. Nov. 2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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