(tätig in Straßburg und am Oberrhein/im Elsass um 1475–1500)
Geburt Christi,
Öl auf Holz, 59 x 54 cm, gerahmt

Provenienz:
Galerie Pardo, Paris (1968);
Auktion, Dorotheum, Wien, 3. Dezember 1968, Lot 27 (als Marx Doiger);
Privatsammlung, Wien;
Weitergabe im Erbgang an den jetzigen Besitzer

Literatur:
Alfred Stange, Die deutschen Tafelbilder vor Dürer, Band II, München 1970, S. 50, Nr. 166

Alfred Stange schrieb in seinem Gutachten von 1968: „Das umseitig im Foto wiedergegebene und mir im Original auf Grund einer eingehenden Besichtigung genau bekannt gewordene Darstellung der Geburt Christi – eine ernste, innige Komposition – Holz, 59 x 54 cm – ist die Arbeit eines in Straßburg im späteren 15. Jahrhundert tätigen Malers, den man nach einigen im Rund komponierten und in Koburg aufbewahrten Zeichnungen zumeist den Meister der Koburger Rundblätter nennt. Der im Musée de la Ville in Straßburg aufbewahrte Altarflügel aus Gebweiler/Guebwiller zeigt, dass der Maler in dieser älteren Werkstatt gelernt hat. Der Paulus zeigt denselben Kopf wie der Josef des umseitigen Bildes, und ebenso gleichen sich die Köpfe der Marien. Im Faltenstil und in der Raumgestaltung gibt sich der Maler des Geburtsbildes aber eindeutig als der jüngere Meister zu erkennen. Neuere Forschungen erlauben, ihn mit Marx Doiger (oder Deiger) zu identifizieren, der 1444–1475 in Strasbourg eine offenbar sehr leistungsfähige Werkstatt betrieben hat und 1457 einen großen Flügelaltar für Oberehnheim im Elsass/Obernai lieferte.“