Mantuanischer Hofmaler, um 1600
[Saleroom Notice]![Mantuanischer Hofmaler, um 1600 - Alte Meister I Mantuanischer Hofmaler, um 1600 - Alte Meister I](/fileadmin/lot-images/38A221109/normal/mantuan-court-painter-circa-1600-8280401.jpg)
Brustbild einer jungen Edelfrau in einem bestickten roten Kleid mit Spitzenkrause,
Öl auf Leinwand, 62,1 x 52 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Veneto, über einen Zeitraum von 100 Jahren;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Dieses weibliche Porträt ist sowohl aus stilistischen Gründen als auch aufgrund der Mode der jungen Edelfrau – sie trägt ein vornehmes mit Goldfäden und Perlen besticktes rotes Kleid und einen gestärkten zarten weißen Spitzenkragen um den Hals – dem Umfeld des Hofes von Mantua im frühen 17. Jahrhundert zuzuweisen.
Der Hof von Mantua stand für eine verfeinerte Kultur und war trotz der bescheidenen Größe seines Herrschaftsgebiets sehr einflussreich. Die Gonzaga nahmen unter den großen adeligen Herrscherhäusern Europas am Beginn des 17. Jahrhunderts eine führende Rolle ein, nicht zuletzt aufgrund ihrer geschickten Heiratspolitik, aus der sich Allianzen mit dem Haus Savoyen und den Königshäusern von Frankreich und Spanien ergaben.
Porträts spielten im 16. und 17. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der höfischen Vermarktungspolitik. Sie wurden von Herrschern in Auftrag gegeben, um ihre Paläste zu schmücken und um – eine entscheidende Funktion – als wechselseitige diplomatische Geschenke verschickt zu werden. Aus diesem Grund reiste Vincenzo I. Gonzaga 1599 auf der Suche nach einem seinen Ansprüchen genügenden Hofporträtisten nach Flandern. Er entschied sich für Frans Pourbus den Jüngeren (Antwerpen 1569–1622 Paris), der damals im Dienst von Erzherzog Albert von Österreich stand.
Im Oktober 1600 traf Pourbus in Mantua ein und blieb dort bis Ende 1608, als er sich endgültig in Paris niederließ. Trotz zahlreicher Reisen, die der Künstler im Namen der Gonzaga zwecks des Ankaufs von Kunstwerken und der Darstellung von mit dem Herzog verwandten Herrschern unternahm, hatte Pourbus großen Einfluss auf die damalige Entwicklung der Porträtkunst Norditaliens.
Wir danken Stefano L’Occaso, der vorgeschlagen hat, dass es sich bei der Dargestellten um Margherita Gonzaga zu handeln scheint. Er datiert dieses Werk auf nicht später als 1579.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
09.11.2022 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 38.400,-
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-
Mantuanischer Hofmaler, um 1600
[Saleroom Notice]Brustbild einer jungen Edelfrau in einem bestickten roten Kleid mit Spitzenkrause,
Öl auf Leinwand, 62,1 x 52 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Veneto, über einen Zeitraum von 100 Jahren;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Dieses weibliche Porträt ist sowohl aus stilistischen Gründen als auch aufgrund der Mode der jungen Edelfrau – sie trägt ein vornehmes mit Goldfäden und Perlen besticktes rotes Kleid und einen gestärkten zarten weißen Spitzenkragen um den Hals – dem Umfeld des Hofes von Mantua im frühen 17. Jahrhundert zuzuweisen.
Der Hof von Mantua stand für eine verfeinerte Kultur und war trotz der bescheidenen Größe seines Herrschaftsgebiets sehr einflussreich. Die Gonzaga nahmen unter den großen adeligen Herrscherhäusern Europas am Beginn des 17. Jahrhunderts eine führende Rolle ein, nicht zuletzt aufgrund ihrer geschickten Heiratspolitik, aus der sich Allianzen mit dem Haus Savoyen und den Königshäusern von Frankreich und Spanien ergaben.
Porträts spielten im 16. und 17. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der höfischen Vermarktungspolitik. Sie wurden von Herrschern in Auftrag gegeben, um ihre Paläste zu schmücken und um – eine entscheidende Funktion – als wechselseitige diplomatische Geschenke verschickt zu werden. Aus diesem Grund reiste Vincenzo I. Gonzaga 1599 auf der Suche nach einem seinen Ansprüchen genügenden Hofporträtisten nach Flandern. Er entschied sich für Frans Pourbus den Jüngeren (Antwerpen 1569–1622 Paris), der damals im Dienst von Erzherzog Albert von Österreich stand.
Im Oktober 1600 traf Pourbus in Mantua ein und blieb dort bis Ende 1608, als er sich endgültig in Paris niederließ. Trotz zahlreicher Reisen, die der Künstler im Namen der Gonzaga zwecks des Ankaufs von Kunstwerken und der Darstellung von mit dem Herzog verwandten Herrschern unternahm, hatte Pourbus großen Einfluss auf die damalige Entwicklung der Porträtkunst Norditaliens.
Wir danken Stefano L’Occaso, der vorgeschlagen hat, dass es sich bei der Dargestellten um Margherita Gonzaga zu handeln scheint. Er datiert dieses Werk auf nicht später als 1579.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
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old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 09.11.2022 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.10. - 09.11.2022 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.