Lucas Cranach I., Werkstatt
[Saleroom Notice](Kronach 1472–1553 Weimar)
Madonna mit Kind und Johannesknaben,
Öl auf Holz, 38 x 25 cm, gerahmt
Provenienz:
Auktion, Dorotheum, Wien, 10. Juni 1998, Lot 118;
rheinische Privatsammlung;
Auktion, Lempertz, Köln, 15. November 2003, Lot 1030;
Privatsammlung, Deutschland
Das vorliegende Gemälde ist im Cranach Digital Archive unter der CDA ID PRIVATE_NONE-P311 registriert.
Das vorliegende Tafelbild mit einer von berührender Unmittelbarkeit dargestellten Madonna mit Kind und Johannesknaben und sorgfältig gezeichneten Figuren ist ein schönes Beispiel aus der Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren. Der dunkle Hintergrund, der den zarten Hautton der Figuren besser zur Geltung bringt, und die kühnen Farbsymphonien zeugen von Maltechniken der Renaissance, die von Künstlern wie Albrecht Dürer über die Alpen in den Norden gebracht worden waren und die Cranach übernommen hatte. Die meisterhafte Beherrschung der Textur in Form des zarten Impastos, das zum Einsatz kam, um Marias Schleier anzudeuten, und die satten Öllasuren im Bereich der Draperien sind hingegen unverkennbar deutsch.
Die vorliegende Tafel wurde 2005 von Gunnar Heydenreich im Original untersucht. Er schlug eine Entstehung des Bildes in der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren in Wittenberg und eine Datierung zwischen 1512 und 1516 vor. Die Untersuchung mit Infrarotreflektografie brachte eine Unterzeichnung zutage, die laut Heydenreich wohl mit Pinsel und Tusche ausgeführt wurde. Dies und die verwendeten Pigmente sowie die Technik insgesamt fügen sich in Cranachs Werkstattpraxis der Wiederholung solch gesuchter Kompositionen.
Die Werkstattwiederholung scheint sich von einem Prototyp herzuleiten, der sich einst (1946) bei Rosenberg and Stiebel in New York befand (siehe M. J. Friedländer, J. Rosenberg, The Paintings of Lucas Cranach, London 1978, S. 77, Nr. 40). Eine weitere Version des Sujets (in einer Privatsammlung) war in Frankfurt ausgestellt (siehe Städel Museum, Cranach der Ältere, 23. November 2007 – 17. Februar 2008, Kat.-Nr. 17).
Das vorliegende Gemälde ist im Digitalen Cranach-Archiv unter der CDA-ID: PRIVATE_NONE-P275 und nicht unter der Nr. P311 registriert, wie im gedruckten Katalog angegeben.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
09.11.2022 - 17:00
- Schätzwert:
-
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-
Lucas Cranach I., Werkstatt
[Saleroom Notice](Kronach 1472–1553 Weimar)
Madonna mit Kind und Johannesknaben,
Öl auf Holz, 38 x 25 cm, gerahmt
Provenienz:
Auktion, Dorotheum, Wien, 10. Juni 1998, Lot 118;
rheinische Privatsammlung;
Auktion, Lempertz, Köln, 15. November 2003, Lot 1030;
Privatsammlung, Deutschland
Das vorliegende Gemälde ist im Cranach Digital Archive unter der CDA ID PRIVATE_NONE-P311 registriert.
Das vorliegende Tafelbild mit einer von berührender Unmittelbarkeit dargestellten Madonna mit Kind und Johannesknaben und sorgfältig gezeichneten Figuren ist ein schönes Beispiel aus der Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren. Der dunkle Hintergrund, der den zarten Hautton der Figuren besser zur Geltung bringt, und die kühnen Farbsymphonien zeugen von Maltechniken der Renaissance, die von Künstlern wie Albrecht Dürer über die Alpen in den Norden gebracht worden waren und die Cranach übernommen hatte. Die meisterhafte Beherrschung der Textur in Form des zarten Impastos, das zum Einsatz kam, um Marias Schleier anzudeuten, und die satten Öllasuren im Bereich der Draperien sind hingegen unverkennbar deutsch.
Die vorliegende Tafel wurde 2005 von Gunnar Heydenreich im Original untersucht. Er schlug eine Entstehung des Bildes in der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren in Wittenberg und eine Datierung zwischen 1512 und 1516 vor. Die Untersuchung mit Infrarotreflektografie brachte eine Unterzeichnung zutage, die laut Heydenreich wohl mit Pinsel und Tusche ausgeführt wurde. Dies und die verwendeten Pigmente sowie die Technik insgesamt fügen sich in Cranachs Werkstattpraxis der Wiederholung solch gesuchter Kompositionen.
Die Werkstattwiederholung scheint sich von einem Prototyp herzuleiten, der sich einst (1946) bei Rosenberg and Stiebel in New York befand (siehe M. J. Friedländer, J. Rosenberg, The Paintings of Lucas Cranach, London 1978, S. 77, Nr. 40). Eine weitere Version des Sujets (in einer Privatsammlung) war in Frankfurt ausgestellt (siehe Städel Museum, Cranach der Ältere, 23. November 2007 – 17. Februar 2008, Kat.-Nr. 17).
Das vorliegende Gemälde ist im Digitalen Cranach-Archiv unter der CDA-ID: PRIVATE_NONE-P275 und nicht unter der Nr. P311 registriert, wie im gedruckten Katalog angegeben.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 09.11.2022 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.10. - 09.11.2022 |