(Cremona 1536–1591)
Verspottung Christi,
Öl auf Leinwand, 81 x 98 cm, ungerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Wir danken Marco Tanzi, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung.

Darüber hinaus danken wir Vilmos Tátrai, der die Zuschreibung unabhängig davon vorgeschlagen hat.

Laut Tanzi handelt es sich bei der vorliegenden Verspottung Christi um eines der bedeutendsten Werke des Cremoneser Künstlers Vincenzo Campi und entstand in einer der erfolgreichsten Perioden des Künstlers. Es ist ein der privaten Andacht gewidmetes Gemälde, das zwischen die Mitte der 1570er- und die frühen 1580er-Jahre datiert. Gute Vergleichsmöglichkeiten bieten das 1575 ausgeführte Werk Christus wird ans Kreuz genagelt in der Kartause von Pavia und ein weiteres Leinwandbild desselben Themas von 1577 im Prado in Madrid. Die Art der Ausführung und die Farbpalette sowie die kunstvolle Wiedergabe unterschiedlicher Oberflächentexturen sind für Vincenzo Campi charakteristisch.

Obwohl Vincenzo Campi allgemein als Maler von Genreszenen gilt, spiegeln seine Werke auch den in der Lombardei im späten sechzehnten Jahrhundert vorherrschenden Malstil wider, sowohl was die von seinem Bruder Antonio beeinflusste naturalistische Wiedergabe betrifft, als auch hinsichtlich seines Interesses an illusionistischer Perspektivmalerei, wie man sie in den Fresken der Gewölbe von San Paolo in Converso in Mailand beobachten kann.