Lot Nr. 42


Isaac Soreau


Isaac Soreau - Alte Meister I

(Hanau 1604 – nach 1645)
Aprikosen, Kirschen, Pflaumen, Radieschen und Spargel in einem Weidenkorb,
Öl auf Holz, 41 x 52 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, London, 8. Juli 1992, Lot 15 (als Jacob van Hulsdonck);
Kunsthandel Klaus Edel, Köln/London, 1993;
Auktion, Dorotheum, Wien, 2. Oktober 2002, Lot 221;
Privatsammlung, Belgien

Ausgestellt:
Essen, Villa Hügel, 1. September – 8. Dezember 2002, Sinn und Sinnlichkeit. Das flämische Stillleben 1550–1680, Kat.-Nr. 84a;
Frankfurt am Main, Städel Museum, und Basel, Kunstmuseum, 20. März – 17. August 2008 und 5. September – 4. Januar 2009, Die Magie der Dinge, Stilllebenmalerei 1500–1800, Kat.-Nr. 30

Literatur:
G. Bott, Die Stilllebenmaler Soreau, Binoit, Codino und Marrell in Hanau und Frankfurt 1600–1650, Hanau 2001, S. 97, Nr. WV.IS.48, mit Abb.

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung an Isaac Soreau bestätigt hat (schriftliche Mitteilung, 2002).

Dieses lebendig gestaltete Stillleben mit seiner Fülle an offenbar frisch gepflückten Radieschen, Spargelstangen, Pflaumen, Pfirsichen und Kirschen ist ein vorzügliches frühes Beispiel des Schaffens von Isaac Soreau. Obschon die Inszenierung des unspektakulären Weidenkorbs und der schlichten Tischplatte eine unmittelbare Symbolhaftigkeit von Vergänglichkeit oder Fülle, wie man sie von einem Stillleben des 16. Jahrhunderts erwarten würde, scheinbar vermissen lässt, war eine Zusammenstellung der Früchte und Gemüse in dieser Form von Natur aus nicht möglich, reifen sie doch zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Die dargestellten Obst- und Gemüsesorten reichen vom Spargel des Frühlings über die Pflaumen des Herbstes bis hin zu den Pfirsichen und Kirschen des Sommers. Alle sind sie knackig und reif. Soreau hat die Szene hell erleuchtet, wobei Licht in den Wassertropfen am Tischrand reflektiert wird, was den Eindruck einer frischen Ernte unterstreicht und damit dem Betrachter die ganze Fülle der Natur visuell offeriert.

Der Weidenkorb und das Kompositionsschema insgesamt sind mit einer signierten und mit 1628 datierten Arbeit Soreaus vergleichbar, die sich in den Staatlichen Museen in Schwerin befindet. Die Art des Weidenkorbs mit den sich auftürmenden Früchten und Gemüsen ist zudem ein häufiges Motiv Jacob van Hulsdoncks (1582–1647), in dessen Antwerpener Werkstatt Soreau vermutlich seine Ausbildung erhielt. Soreau wurde in Hanau in Hessen geboren. Dessen Regent Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1576–1612) lud viele französische Hugenotten und protestantische Flüchtlinge aus den Spanischen Niederlanden ein, sich auf seinem Territorium anzusiedeln. Isaac Soreaus Vater war ebenfalls Maler, und es scheint, dass Isaac seine frühe Ausbildung in Hanau erfuhr, bevor er nach Antwerpen übersiedelte und in die Werkstatt van Hulsdoncks eintrat.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

09.11.2022 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 43.520,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 50.000,-

Isaac Soreau


(Hanau 1604 – nach 1645)
Aprikosen, Kirschen, Pflaumen, Radieschen und Spargel in einem Weidenkorb,
Öl auf Holz, 41 x 52 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, London, 8. Juli 1992, Lot 15 (als Jacob van Hulsdonck);
Kunsthandel Klaus Edel, Köln/London, 1993;
Auktion, Dorotheum, Wien, 2. Oktober 2002, Lot 221;
Privatsammlung, Belgien

Ausgestellt:
Essen, Villa Hügel, 1. September – 8. Dezember 2002, Sinn und Sinnlichkeit. Das flämische Stillleben 1550–1680, Kat.-Nr. 84a;
Frankfurt am Main, Städel Museum, und Basel, Kunstmuseum, 20. März – 17. August 2008 und 5. September – 4. Januar 2009, Die Magie der Dinge, Stilllebenmalerei 1500–1800, Kat.-Nr. 30

Literatur:
G. Bott, Die Stilllebenmaler Soreau, Binoit, Codino und Marrell in Hanau und Frankfurt 1600–1650, Hanau 2001, S. 97, Nr. WV.IS.48, mit Abb.

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung an Isaac Soreau bestätigt hat (schriftliche Mitteilung, 2002).

Dieses lebendig gestaltete Stillleben mit seiner Fülle an offenbar frisch gepflückten Radieschen, Spargelstangen, Pflaumen, Pfirsichen und Kirschen ist ein vorzügliches frühes Beispiel des Schaffens von Isaac Soreau. Obschon die Inszenierung des unspektakulären Weidenkorbs und der schlichten Tischplatte eine unmittelbare Symbolhaftigkeit von Vergänglichkeit oder Fülle, wie man sie von einem Stillleben des 16. Jahrhunderts erwarten würde, scheinbar vermissen lässt, war eine Zusammenstellung der Früchte und Gemüse in dieser Form von Natur aus nicht möglich, reifen sie doch zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Die dargestellten Obst- und Gemüsesorten reichen vom Spargel des Frühlings über die Pflaumen des Herbstes bis hin zu den Pfirsichen und Kirschen des Sommers. Alle sind sie knackig und reif. Soreau hat die Szene hell erleuchtet, wobei Licht in den Wassertropfen am Tischrand reflektiert wird, was den Eindruck einer frischen Ernte unterstreicht und damit dem Betrachter die ganze Fülle der Natur visuell offeriert.

Der Weidenkorb und das Kompositionsschema insgesamt sind mit einer signierten und mit 1628 datierten Arbeit Soreaus vergleichbar, die sich in den Staatlichen Museen in Schwerin befindet. Die Art des Weidenkorbs mit den sich auftürmenden Früchten und Gemüsen ist zudem ein häufiges Motiv Jacob van Hulsdoncks (1582–1647), in dessen Antwerpener Werkstatt Soreau vermutlich seine Ausbildung erhielt. Soreau wurde in Hanau in Hessen geboren. Dessen Regent Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1576–1612) lud viele französische Hugenotten und protestantische Flüchtlinge aus den Spanischen Niederlanden ein, sich auf seinem Territorium anzusiedeln. Isaac Soreaus Vater war ebenfalls Maler, und es scheint, dass Isaac seine frühe Ausbildung in Hanau erfuhr, bevor er nach Antwerpen übersiedelte und in die Werkstatt van Hulsdoncks eintrat.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 09.11.2022 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.10. - 09.11.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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