Lot Nr. 53


Flaminio Torre


Flaminio Torre - Alte Meister I

(Bologna 1620–1661 Modena)
Anbetung der Hirten,
Öl auf Leinwand, Tondo, Durchmesser 114 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Graf Giuseppe Carlo Ratta Garganelli, Bologna;
Weitergabe im Erbgang;
Adelsbesitz, Italien, spätestens ab 1950;
Auktion, Sotheby’s, London, 6. Dezember 2018, Lot 187 (als Flaminio Torre);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Dokumentation:
Inventario e descritione de beni mobili, e semoventi ritrovati alla morte del Sig.re Giuseppe Carlo Ratta Garganelli. Parte de quali sono goduti per indiviso coll’III.mo Sig.re Lodovico Ratta, estimati prima Pitture p. indiviso col d. III.mo Sig.re Lod.co Ratta, prot. XX 1679, c. 78, fol. 5, Nr. 42 (als „Quarta Cam.a Pitture n. 8“ [„im vierten Raum acht Gemälde“] „Un altro simile ove è la Beata Vergine il puttino che giace nella paglia S. Giuseppe e tre pastori dipinto in forma di note di mano di flaminio L 400“ [„Ein weiteres ähnliches Bild der gesegneten Madonna mit dem auf Stroh gebetteten Jesuskind, dem heiligen Josef und drei Hirten in Form einer Skizze von der Hand des Flaminio L[ire] 400’])

Literatur:
R. Morselli, Collezioni e quadrerie nella Bologna del Seicento. Inventari 1640–1707, hrsg. von Anna Cera Sones, Michigan 1998, S. 399 (als Flaminio Torre).

Das vorliegende Gemälde der Anbetung der Hirten, eine intime Interpretation der Szene aus dem Neuen Testament, gilt als eines der erfolgreichsten Werke Flaminio Torres. Besagte Intimität ist der kompositorischen Lösung einer nahansichtigen Perspektive geschuldet, die den Betrachter auf die Ebene der zentralen Figur der Gottesmutter stellt.

Die Komposition wird von einem warmen Licht erfasst, das die weiche Farbigkeit des Bildes zum Vorschein bringt. Die Lichtquelle ist das Jesuskind selbst, das sanft abgedeckt und den sich aus dem Hintergrund nach vorne beugenden Hirten präsentiert wird. Torre entwickelt seine Figuren mit dynamischen, kräftigen Pinselstrichen. Das zarte helle Inkarnat der Madonna und des Kindes kontrastiert mit dem der beiden Hirten rechts. Die weiche Haut der Mittelfiguren hebt sich vor allem zu dem Hirten im Vordergrund ab. Sein Gesicht ist von tiefen Falten gezeichnet, an dem das Interesse des Künstlers am Spiel von Licht und Schatten besonders abzulesen ist.

Die Provenienz des vorliegenden Gemäldes lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen, als es in der Sammlung des Grafen Giuseppe Carlo Ratta Garganelli verzeichnet war. Wie das Inventar der Sammlung des Bologneser Edelmanns vermerkt, besaß er nicht nur dieses Gemälde Torres, sondern auch weitere Werke des Künstlers.

Flaminio Torre oder Torri lernte bei Giacomo Cavedone und war in der Werkstatt von Simone Cantarini tätig. In seiner späteren Laufbahn ging er an den Hof von Modena, wo er für Herzog Alfonso IV. arbeitete und vor seinem Tod 1661 Vorsteher der Galleria Estense wurde.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

09.11.2022 - 17:00

Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Flaminio Torre


(Bologna 1620–1661 Modena)
Anbetung der Hirten,
Öl auf Leinwand, Tondo, Durchmesser 114 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Graf Giuseppe Carlo Ratta Garganelli, Bologna;
Weitergabe im Erbgang;
Adelsbesitz, Italien, spätestens ab 1950;
Auktion, Sotheby’s, London, 6. Dezember 2018, Lot 187 (als Flaminio Torre);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Dokumentation:
Inventario e descritione de beni mobili, e semoventi ritrovati alla morte del Sig.re Giuseppe Carlo Ratta Garganelli. Parte de quali sono goduti per indiviso coll’III.mo Sig.re Lodovico Ratta, estimati prima Pitture p. indiviso col d. III.mo Sig.re Lod.co Ratta, prot. XX 1679, c. 78, fol. 5, Nr. 42 (als „Quarta Cam.a Pitture n. 8“ [„im vierten Raum acht Gemälde“] „Un altro simile ove è la Beata Vergine il puttino che giace nella paglia S. Giuseppe e tre pastori dipinto in forma di note di mano di flaminio L 400“ [„Ein weiteres ähnliches Bild der gesegneten Madonna mit dem auf Stroh gebetteten Jesuskind, dem heiligen Josef und drei Hirten in Form einer Skizze von der Hand des Flaminio L[ire] 400’])

Literatur:
R. Morselli, Collezioni e quadrerie nella Bologna del Seicento. Inventari 1640–1707, hrsg. von Anna Cera Sones, Michigan 1998, S. 399 (als Flaminio Torre).

Das vorliegende Gemälde der Anbetung der Hirten, eine intime Interpretation der Szene aus dem Neuen Testament, gilt als eines der erfolgreichsten Werke Flaminio Torres. Besagte Intimität ist der kompositorischen Lösung einer nahansichtigen Perspektive geschuldet, die den Betrachter auf die Ebene der zentralen Figur der Gottesmutter stellt.

Die Komposition wird von einem warmen Licht erfasst, das die weiche Farbigkeit des Bildes zum Vorschein bringt. Die Lichtquelle ist das Jesuskind selbst, das sanft abgedeckt und den sich aus dem Hintergrund nach vorne beugenden Hirten präsentiert wird. Torre entwickelt seine Figuren mit dynamischen, kräftigen Pinselstrichen. Das zarte helle Inkarnat der Madonna und des Kindes kontrastiert mit dem der beiden Hirten rechts. Die weiche Haut der Mittelfiguren hebt sich vor allem zu dem Hirten im Vordergrund ab. Sein Gesicht ist von tiefen Falten gezeichnet, an dem das Interesse des Künstlers am Spiel von Licht und Schatten besonders abzulesen ist.

Die Provenienz des vorliegenden Gemäldes lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen, als es in der Sammlung des Grafen Giuseppe Carlo Ratta Garganelli verzeichnet war. Wie das Inventar der Sammlung des Bologneser Edelmanns vermerkt, besaß er nicht nur dieses Gemälde Torres, sondern auch weitere Werke des Künstlers.

Flaminio Torre oder Torri lernte bei Giacomo Cavedone und war in der Werkstatt von Simone Cantarini tätig. In seiner späteren Laufbahn ging er an den Hof von Modena, wo er für Herzog Alfonso IV. arbeitete und vor seinem Tod 1661 Vorsteher der Galleria Estense wurde.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 09.11.2022 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.10. - 09.11.2022

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