(Genua um 1610 – um 1645 Rom)
Josefs Becher in Benjamins Sack,
Öl auf Leinwand, 105 x 147 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Literatur:
C. Manzitti, Luca Saltarello: un percorso artistico tra naturalismo e barocco, in: Paragone, 2006, S. 26, Abb. 39 (als Luca Saltarello)

Luca Saltarello wurde zwischen 1620 und 1630 bei Domenico Fiasella (1589–1669) in Genua ausgebildet und war die restliche Zeit seiner kurzen Laufbahn in Rom tätig, wo er in jungen Jahren verstarb. Nur ein gesichertes Werk Saltarellos ist bekannt: das Altarbild Das Wunder des heiligen Benedikt (Der heilige Benedikt erweckt einen zu Tode gestürzten Maurer zum Leben) in der Kirche Santo Stefano in Genua, welches signiert und mit 1632 datiert ist. Der Vergleich zwischen dem Altarbild und dem vorliegenden Gemälde zeigt eine ähnliche Ausdruckskraft und vergleichbare Lichtführung sowie Gemeinsamkeiten in der Beschreibung der Figuren, insbesondere der Gesichtszüge.

Saltarello führte eine weitere Fassung des vorliegenden Gemäldes aus, die am 3. Dezember 2002 bei Sotheby’s in Mailand als Lot 189 zur Versteigerung gelangte. Die Anordnung der Figuren und das Querformat der Komposition sind unserem Bild sehr ähnlich, wobei der in Rückenansicht gegebene Mann links sogar identisch ist. Manzitti führt aus, dass Saltarellos Realismus in diesen beiden Werken besonders stark zum Ausdruck kommt und er hier im Begriff war, neue Möglichkeiten der Weiterentwicklung seines Malstils zu erproben. Er war offen für den Einfluss mehrerer flämischer Maler, die sich in Genua niedergelassen hatten oder sich länger in der Stadt aufhielten. Besonders Anthonis van Dyck übte einen wichtigen Einfluss auf das frühe Schaffen des Künstlers aus. Dieser äußert sich in einer feinen Malweise, die sich durch eine leichte Pinselführung auszeichnet.