Caravaggesker Meister, um 1640
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Die Befreiung des heiligen Petrus,
Öl auf Leinwand, 164,5 x 156,5 cm, gerahmt
Laut Apostelgeschichte (12, 5–12) wurde Petrus während der Verfolgung der ersten christlichen Gemeinde auf Geheiß von Herodes Agrippa in ein Verlies geworfen und erwartete das Urteil des Volkes. Des Nachts erschien jedoch ein Engel, befreite Petrus aus den Ketten und führte ihn aus seinem Gefängnis.
Das vorliegende Gemälde stammt von einem Künstler, der Kunsthistorikern lange unter dem Namen Tommaso Salini bekannt war. Franco Paliaga unternahm einen Versuch, die verschiedenen Hände, die man mit Salini verband, zu identifizieren (siehe F. Paliaga, Sui dipinti di genere con animali vivi attribuiti a Tommaso Salini, in: P. Carofano, Atti delle Giornate di Studi sul Caravaggismo e il Naturalismo nella Toscana del Seicento, Pontedera 2009, S. 117–144). Seine Forschungen konzentrierten sich auf der vorliegenden Komposition vergleichbare Werke, die er dem sogenannten „Pseudo-Salini“ zuschrieb.
In einem 2011 erschienenen Beitrag von Gianni Papi, in dem er bestrebt war, die in dieser Gruppe verborgenen Künstlerpersönlichkeiten noch genauer zu unterscheiden, legte er den Fokus auf mehrere Gemälde mit Figurendarstellungen, die sich alle einem bestimmten Meister zuschreiben ließen, den er auf Grundlage von Vergleichen mit einer Ecce-Homo-Darstellung im Museo di Baranello als „Meister von Baranello“ identifizierte. Bei dieser Gelegenheit ordnete er die Salini zugeschriebene Werkgruppe neu und wies einige Bilder dem sogenannten „Maestro dell’ Elemosina di Santa Lucia“ zu (der stilistisch Azzolino sehr nahekommt und bei dem es sich daher möglicherweise um einen Neapolitaner handelt). Die Salini-Gruppe wurde in der Folge weiter unterteilt und der „Maestro della Flagellazione Lampronti“ in einer von Papi 2016 veröffentlichten Studie eingeführt (siehe G. Papi, Il Maestro della Flagellazione Lampronti, in: Entro l’aria bruna d’una camera rinchiusa. Scritti su Caravaggio e l’ambiente caravaggesco, Neapel 2016, S. 211–227).
In seinem 2011 erschienenen Beitrag erwähnte Papi auch flüchtig eine Reihe von Gemälden mit Bauern, Hirten und Tieren, die Paliaga zwei Jahre davor besprochen hatte. Da man glaubte, dass die dem „Pseudo-Salini“ zugewiesene Gruppe mehr als eine Hand umfasste, wurde nun auch der „Maestro degli Armenti“ eingeführt – unter der besonderen Bezugnahme auf ein Gemälde mit der Darstellung eines Hirten mit Schafen und Ziegen, das Viktoria Markova als Werk Salinis publiziert hatte (siehe V. Markova, Alcune nuove proposte per Tommaso Salini, in: Paragone, 475, 1989, S. 26–41).
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
09.11.2022 - 17:00
- Schätzwert:
-
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-
Caravaggesker Meister, um 1640
Die Befreiung des heiligen Petrus,
Öl auf Leinwand, 164,5 x 156,5 cm, gerahmt
Laut Apostelgeschichte (12, 5–12) wurde Petrus während der Verfolgung der ersten christlichen Gemeinde auf Geheiß von Herodes Agrippa in ein Verlies geworfen und erwartete das Urteil des Volkes. Des Nachts erschien jedoch ein Engel, befreite Petrus aus den Ketten und führte ihn aus seinem Gefängnis.
Das vorliegende Gemälde stammt von einem Künstler, der Kunsthistorikern lange unter dem Namen Tommaso Salini bekannt war. Franco Paliaga unternahm einen Versuch, die verschiedenen Hände, die man mit Salini verband, zu identifizieren (siehe F. Paliaga, Sui dipinti di genere con animali vivi attribuiti a Tommaso Salini, in: P. Carofano, Atti delle Giornate di Studi sul Caravaggismo e il Naturalismo nella Toscana del Seicento, Pontedera 2009, S. 117–144). Seine Forschungen konzentrierten sich auf der vorliegenden Komposition vergleichbare Werke, die er dem sogenannten „Pseudo-Salini“ zuschrieb.
In einem 2011 erschienenen Beitrag von Gianni Papi, in dem er bestrebt war, die in dieser Gruppe verborgenen Künstlerpersönlichkeiten noch genauer zu unterscheiden, legte er den Fokus auf mehrere Gemälde mit Figurendarstellungen, die sich alle einem bestimmten Meister zuschreiben ließen, den er auf Grundlage von Vergleichen mit einer Ecce-Homo-Darstellung im Museo di Baranello als „Meister von Baranello“ identifizierte. Bei dieser Gelegenheit ordnete er die Salini zugeschriebene Werkgruppe neu und wies einige Bilder dem sogenannten „Maestro dell’ Elemosina di Santa Lucia“ zu (der stilistisch Azzolino sehr nahekommt und bei dem es sich daher möglicherweise um einen Neapolitaner handelt). Die Salini-Gruppe wurde in der Folge weiter unterteilt und der „Maestro della Flagellazione Lampronti“ in einer von Papi 2016 veröffentlichten Studie eingeführt (siehe G. Papi, Il Maestro della Flagellazione Lampronti, in: Entro l’aria bruna d’una camera rinchiusa. Scritti su Caravaggio e l’ambiente caravaggesco, Neapel 2016, S. 211–227).
In seinem 2011 erschienenen Beitrag erwähnte Papi auch flüchtig eine Reihe von Gemälden mit Bauern, Hirten und Tieren, die Paliaga zwei Jahre davor besprochen hatte. Da man glaubte, dass die dem „Pseudo-Salini“ zugewiesene Gruppe mehr als eine Hand umfasste, wurde nun auch der „Maestro degli Armenti“ eingeführt – unter der besonderen Bezugnahme auf ein Gemälde mit der Darstellung eines Hirten mit Schafen und Ziegen, das Viktoria Markova als Werk Salinis publiziert hatte (siehe V. Markova, Alcune nuove proposte per Tommaso Salini, in: Paragone, 475, 1989, S. 26–41).
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 09.11.2022 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.10. - 09.11.2022 |