(tätig in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts)
Architekturcapriccio mit Petrus und Paulus auf dem Weg zu ihrem Martyrium,
Öl auf Leinwand, 154 x 204 cm, gerahmt

Literatur:
G. Sestieri, Il capriccio architettonico in Italia nel XVII e XVIII secolo, Rom 2015, S. 347 Kat.-Nr. 88 (als Viviano Codazzi und Carlo Coppola)

Bei diesem Gemälde handelt es sich um eine idealisierte Neuzusammenstellung antiker römischer Monumente. Im rechten Vordergrund sieht man einen Portikus mit salomonischen Säulen, dahinter erscheint ein auf dem Konstantinsbogen basierender Triumphbogen, der horizontal in den Mittelgrund gestellt wurde. Dahinter folgt mittig das Kolosseum, in weiterer Ferne schließt eine Landschaft an. Unter den Figuren befinden sich Petrus und Paulus, die im Mittelgrund von Soldaten abgeführt werden, gefolgt von Reitern und Schaulustigen.

Carlo Coppola war gemeinsam mit Domenico Gargiulo und Salvator Rosa ein Schüler Aniello Falcones (1607–1656) (siehe B. De Dominici, Vite dei pittori, scultori ed architetti napoletani, Neapel 1733, II, S. 80). Von Coppola sind religiöse Sujets und Schlachtenszenen bekannt. Die Ausführung der Helme tragenden Figuren in Rüstung, die Pferde und der mit dem langen Stab in der Bildmitte stehende Soldat lassen sich mit dem Gemälde Josua befiehlt der Sonne stillzustehen in einer römischen Privatsammlung vergleichen (siehe G. Sestieri, I pittori di Battaglie. Maestri italiani e stranieri del XVII e XVIII secolo, Rom 1999, S. 297 f., Tafel 1).