Lot Nr. 92


David Ryckaert III.


David Ryckaert III. - Alte Meister I

(Antwerpen 1612–1661)
Jupiter und Merkur mit Philemon und Baucis,
Öl auf Holz, 54 x 80 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, Amsterdam, 2. November 2004, Lot 112 (als David Ryckaert III.);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 0000279802 verzeichnet (als David Ryckaert III.).

Das Sujet des vorliegenden Gemäldes Philemon und Baucis ist Ovids Metamorphosen (Ovid, Met. VIII, 621–696) entnommen und ein in der flämischen Kunst des 17. Jahrhunderts beliebtes Bildthema: Jupiter und Merkur kommen als einfache Bauern verkleidet und bitten in der Stadt Tyana um einen Schlafplatz für die Nacht, werden jedoch von allen Bewohnern zurückgewiesen. Nur Philemon und seine Frau Baucis, ein altes Paar, das in einer armseligen Hütte am Stadtrand lebt, zeigt sich gastfreundlich, nimmt sie auf und bietet alles an, was es hat. Als die beiden ihre Gäste erkennen, weil der Wein im Krug auf wundersame Weise nicht weniger wird, beschließen sie, ihre letzte Gans für sie zu opfern. Es handelt sich um den von Ryckaert hier dargestellten Augenblick.

Im Einklang mit der Geschichte und sie doch im Sinne der Realität des 17. Jahrhundert verfremdend, siedelt der Künstler die mythologische Szene in einer Genrekulisse an. Sein Können zeigt sich in der großen Detailfreude: Auf dem Tisch steht ein übervoller Früchtekorb, der eigentlich der Geschichte von den armen Leuten widerspricht, im Vordergrund gibt es Tongefäße und einen grob gewebten Teppich – allesamt Gegenstände, bei denen Ryckaerts versierter Umgang mit Oberflächentexturen zum Tragen kommt. Auch die warme Farbigkeit mit den einzelnen Farbakzenten, die harmonische Komposition und die feine Modellierung sind charakteristische Merkmale für das Schaffen dieses Künstlers.

David Ryckaert III. wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Seiner Vater David II. und sein Onkel Marten verdingten sich als Künstler. Sobald der Sohn einen Pinsel halten konnte, ging er in der Antwerpener Werkstatt des Vaters in die Lehre. Nachdem er 1636/37 als unabhängiger Meister in die Lukasgilde aufgenommen worden war, verlegte er sich auf die Genre- und Stilllebenmalerei.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

09.11.2022 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 23.040,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

David Ryckaert III.


(Antwerpen 1612–1661)
Jupiter und Merkur mit Philemon und Baucis,
Öl auf Holz, 54 x 80 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, Amsterdam, 2. November 2004, Lot 112 (als David Ryckaert III.);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 0000279802 verzeichnet (als David Ryckaert III.).

Das Sujet des vorliegenden Gemäldes Philemon und Baucis ist Ovids Metamorphosen (Ovid, Met. VIII, 621–696) entnommen und ein in der flämischen Kunst des 17. Jahrhunderts beliebtes Bildthema: Jupiter und Merkur kommen als einfache Bauern verkleidet und bitten in der Stadt Tyana um einen Schlafplatz für die Nacht, werden jedoch von allen Bewohnern zurückgewiesen. Nur Philemon und seine Frau Baucis, ein altes Paar, das in einer armseligen Hütte am Stadtrand lebt, zeigt sich gastfreundlich, nimmt sie auf und bietet alles an, was es hat. Als die beiden ihre Gäste erkennen, weil der Wein im Krug auf wundersame Weise nicht weniger wird, beschließen sie, ihre letzte Gans für sie zu opfern. Es handelt sich um den von Ryckaert hier dargestellten Augenblick.

Im Einklang mit der Geschichte und sie doch im Sinne der Realität des 17. Jahrhundert verfremdend, siedelt der Künstler die mythologische Szene in einer Genrekulisse an. Sein Können zeigt sich in der großen Detailfreude: Auf dem Tisch steht ein übervoller Früchtekorb, der eigentlich der Geschichte von den armen Leuten widerspricht, im Vordergrund gibt es Tongefäße und einen grob gewebten Teppich – allesamt Gegenstände, bei denen Ryckaerts versierter Umgang mit Oberflächentexturen zum Tragen kommt. Auch die warme Farbigkeit mit den einzelnen Farbakzenten, die harmonische Komposition und die feine Modellierung sind charakteristische Merkmale für das Schaffen dieses Künstlers.

David Ryckaert III. wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Seiner Vater David II. und sein Onkel Marten verdingten sich als Künstler. Sobald der Sohn einen Pinsel halten konnte, ging er in der Antwerpener Werkstatt des Vaters in die Lehre. Nachdem er 1636/37 als unabhängiger Meister in die Lukasgilde aufgenommen worden war, verlegte er sich auf die Genre- und Stilllebenmalerei.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 09.11.2022 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.10. - 09.11.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.