Giuseppe Bernardino Bison
![Giuseppe Bernardino Bison - Alte Meister I Giuseppe Bernardino Bison - Alte Meister I](/fileadmin/lot-images/38A221109/normal/giuseppe-bernardino-bison-8280686.jpg)
(Palmanova 1762–1844 Mailand)
Die Mole mit dem Palazzo della Zecca und der Biblioteca Marciana, im Hintergrund Santa Maria della Salute,
Öl auf Leinwand, 65 x 80,2 cm, gerahmt
Provenienz:
europäische Privatsammlung;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Wir danken Fabrizio Magani, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes bestätigt hat.
Ebenso danken wir Dario Succi, der die Zuschreibung unabhängig davon bestätigt hat.
Das vorliegende Gemälde zeigt die Einfahrt in den Canal Grande von der Mole aus gesehen. Rechts ist die dem heiligen Theodorus gewidmete Säule am Eingang zum Markusplatz zu sehen, gefolgt vom Palazzo della Zecca aus dem 16. Jahrhundert und der Biblioteca Marciana. Am anderen Kanalufer erscheint die Basilica Santa Maria della Salute.
Bisons Gemälde beruft sich auf Canalettos Komposition, die sich einst in der Sammlung des Herzogs von Leeds befand und heute im Castello Sforzesco in Mailand aufbewahrt wird. Höchstwahrscheinlich orientierte sich Bison am Vorbild von Antonio Visentinis Stich nach Canalettos Original, der in dem Werk Urbis Venetiarum Prospectus Celebriores von 1742 veröffentlicht worden war (mit mehreren Neuauflagen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts).
Bison fängt hier scharf gestochen den idealisierten Blick auf ein Venedig des 18. Jahrhunderts ein, der bereits der Vergangenheit angehört. Er holt ihn mit einer neuen, persönlichen Malweise in die Gegenwart, die sich durch eine lockere Pinselführung und helle, leuchtende Farben auszeichnet. Das Werk ist in die 1830er-Jahre zu datieren, als der Künstler in Mailand lebte, wo er seine letzten Jahre damit verbrachte, die Nachfrage des florierenden lombardisch-venezianischen Marktes zu befriedigen, der eine Vorliebe für die „historische Romantik“ hatte, die Bisons Werke der Reifezeit bestimmt.
Bison begann neben dem Bühnenbildner Antonio Mauro als Theatermaler zu arbeiten. Von Letzterem schaute er sich die flotte Malweise und einen ausgeprägten szenografischen Geschmack ab – Merkmale, die sein gesamtes späteres Schaffen kennzeichnen sollten. In den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts zog Bison nach Triest, wo er dreißig Jahre tätig war und einen entscheidenden Beitrag zu Entwicklung des klassizistischen Geschmacks leistete, etwa mit der Ausstattung des Palazzo della Borsa und des Palazzo Carciotti. 1824 wurde er zum Ehrenmitglied der venezianischen Akademie ernannt. Ab 1831 lebte er in Mailand, wo er mit dem Kunsthändler Raffaello Tosoni zusammenarbeitete und an den Ausstellungen in der Brera teilnahm.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
09.11.2022 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 49.920,-
- Schätzwert:
-
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-
Giuseppe Bernardino Bison
(Palmanova 1762–1844 Mailand)
Die Mole mit dem Palazzo della Zecca und der Biblioteca Marciana, im Hintergrund Santa Maria della Salute,
Öl auf Leinwand, 65 x 80,2 cm, gerahmt
Provenienz:
europäische Privatsammlung;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Wir danken Fabrizio Magani, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes bestätigt hat.
Ebenso danken wir Dario Succi, der die Zuschreibung unabhängig davon bestätigt hat.
Das vorliegende Gemälde zeigt die Einfahrt in den Canal Grande von der Mole aus gesehen. Rechts ist die dem heiligen Theodorus gewidmete Säule am Eingang zum Markusplatz zu sehen, gefolgt vom Palazzo della Zecca aus dem 16. Jahrhundert und der Biblioteca Marciana. Am anderen Kanalufer erscheint die Basilica Santa Maria della Salute.
Bisons Gemälde beruft sich auf Canalettos Komposition, die sich einst in der Sammlung des Herzogs von Leeds befand und heute im Castello Sforzesco in Mailand aufbewahrt wird. Höchstwahrscheinlich orientierte sich Bison am Vorbild von Antonio Visentinis Stich nach Canalettos Original, der in dem Werk Urbis Venetiarum Prospectus Celebriores von 1742 veröffentlicht worden war (mit mehreren Neuauflagen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts).
Bison fängt hier scharf gestochen den idealisierten Blick auf ein Venedig des 18. Jahrhunderts ein, der bereits der Vergangenheit angehört. Er holt ihn mit einer neuen, persönlichen Malweise in die Gegenwart, die sich durch eine lockere Pinselführung und helle, leuchtende Farben auszeichnet. Das Werk ist in die 1830er-Jahre zu datieren, als der Künstler in Mailand lebte, wo er seine letzten Jahre damit verbrachte, die Nachfrage des florierenden lombardisch-venezianischen Marktes zu befriedigen, der eine Vorliebe für die „historische Romantik“ hatte, die Bisons Werke der Reifezeit bestimmt.
Bison begann neben dem Bühnenbildner Antonio Mauro als Theatermaler zu arbeiten. Von Letzterem schaute er sich die flotte Malweise und einen ausgeprägten szenografischen Geschmack ab – Merkmale, die sein gesamtes späteres Schaffen kennzeichnen sollten. In den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts zog Bison nach Triest, wo er dreißig Jahre tätig war und einen entscheidenden Beitrag zu Entwicklung des klassizistischen Geschmacks leistete, etwa mit der Ausstattung des Palazzo della Borsa und des Palazzo Carciotti. 1824 wurde er zum Ehrenmitglied der venezianischen Akademie ernannt. Ab 1831 lebte er in Mailand, wo er mit dem Kunsthändler Raffaello Tosoni zusammenarbeitete und an den Ausstellungen in der Brera teilnahm.
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 09.11.2022 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.10. - 09.11.2022 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.