Niccolò Tornioli, Umkreis
(Siena 1606–1651 Rom)
Erminia und Tancred,
Öl auf Leinwand, 134 x 186 cm, gerahmt
Provenienz:
europäische Privatsammlung, 1979;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Die Komposition stellt eine frei interpretierte Episode aus Torquato Tassos La Gerusalemme liberata (XIX. Gesang) dar. Das Werk ist von einem naturalistischen Realismus geprägt. Zu sehen ist Erminia, die sich um den im Duell mit Argante verwundeten Tancredi kümmert. Der leblose Körper seines Kontrahenten liegt rechts neben ihm. Die orientalische Gestalt im Turban, die sich von links ins Bild neigt, ist Vafrino. Sie ist mit seinem Gegenüber auf Guercinos Gemälde desselben Bildthemas in der Galleria Doria Pamphilij in Rom vergleichbar (Inv.-Nr. FC 459).
Die bewegte Monumentalität der Komposition, die Farbwahl mit Indigo und die flüssige Pinselführung lassen einen toskanischen Ursprung des Gemäldes vermuten. Möglicherweise wurde das Bild in Siena oder Pisa von einem bis dato noch nicht identifizierten Künstler gemalt, der unter dem Einfluss von Niccolò Tornioli (1598–1651) stand oder unter ihm arbeitete. Die literarische Vorlage lieferte Künstlern der Region damals ein beliebtes Bildthema (siehe P. Betti, La fortuna della Gerusalemme liberata nella pittura del Seicento e del Settecento a Lucca, in: Rivista di archeologia, storia, costume, 41, 2013, S. 25–80).
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
10.11.2022 - 17:41
- Schätzwert:
-
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-
- Startpreis:
-
EUR 20.000,-
Niccolò Tornioli, Umkreis
(Siena 1606–1651 Rom)
Erminia und Tancred,
Öl auf Leinwand, 134 x 186 cm, gerahmt
Provenienz:
europäische Privatsammlung, 1979;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Die Komposition stellt eine frei interpretierte Episode aus Torquato Tassos La Gerusalemme liberata (XIX. Gesang) dar. Das Werk ist von einem naturalistischen Realismus geprägt. Zu sehen ist Erminia, die sich um den im Duell mit Argante verwundeten Tancredi kümmert. Der leblose Körper seines Kontrahenten liegt rechts neben ihm. Die orientalische Gestalt im Turban, die sich von links ins Bild neigt, ist Vafrino. Sie ist mit seinem Gegenüber auf Guercinos Gemälde desselben Bildthemas in der Galleria Doria Pamphilij in Rom vergleichbar (Inv.-Nr. FC 459).
Die bewegte Monumentalität der Komposition, die Farbwahl mit Indigo und die flüssige Pinselführung lassen einen toskanischen Ursprung des Gemäldes vermuten. Möglicherweise wurde das Bild in Siena oder Pisa von einem bis dato noch nicht identifizierten Künstler gemalt, der unter dem Einfluss von Niccolò Tornioli (1598–1651) stand oder unter ihm arbeitete. Die literarische Vorlage lieferte Künstlern der Region damals ein beliebtes Bildthema (siehe P. Betti, La fortuna della Gerusalemme liberata nella pittura del Seicento e del Settecento a Lucca, in: Rivista di archeologia, storia, costume, 41, 2013, S. 25–80).
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister II |
Auktionstyp: | Online Auction |
Datum: | 10.11.2022 - 17:41 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.10. - 09.11.2022 |