Peter Paul Rubens, Nachfolger
Trunkenheit des Bacchus,
Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen, 58 x 77 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland, seit den 1980er-Jahren
Das vorliegende Gemälde ist ein eindrucksvoller ricordo der heute verlorenen Komposition Dem betrunkenen Bacchus wird Wein eingeflößt von Peter Paul Rubens. Das Motiv des korpulenten angeheiterten Gottes, der über einer umgestürzten Weinbutte zu Fall gekommen ist, während ein Tiger die verschütteten Tropfen mit den Pfoten aufnimmt, ist typisch für Rubens’ lebensfrohes, aber auch belehrendes Schaffen.
Das Original war bei Rubens’ Tod im Jahr 1640 in seiner Sammlung als „Un Bacchus qui est yvre“ verzeichnet; mehrere Kopien sind bei E. McGrath et al. angeführt (siehe Corpus Rubenianum Ludwig Burchard XI. I, Mythological Subjects, Bd. I, Achilles to the Graces, Turnhout 2004, S. 266–270, unter Nr. 18), doch konnte das vorliegende Werk bisher mit keinem der dort erwähnten gleichgesetzt werden. Die meisten Wiederholungen, deren Maße angeführt sind, entsprechen in der Größe in etwa dem „Kabinettformat“ des vorliegenden Bildes und müssen nach der von McGrath mit „vor 1615“ postulierten Entstehungszeit des Originals entstanden sein. McGrath belegt dies durch den Vergleich zwischen Rubens’ Kompositionsschema und dem Werk Adam und Eva im Paradies des Jahres 1615 von Jan Brueghel dem Älteren in der Royal Collection in England, auf dem ein ähnlich positionierter Tiger mit einem Leoparden „in paradiesischer Sorglosigkeit vereint“ ist, sodass Rubens’ Werk vor dem Bild Brueghels entstanden sein muss.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
10.11.2022 - 18:08
- Schätzwert:
-
EUR 6.000,- bis EUR 8.000,-
- Startpreis:
-
EUR 6.000,-
Peter Paul Rubens, Nachfolger
Trunkenheit des Bacchus,
Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen, 58 x 77 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland, seit den 1980er-Jahren
Das vorliegende Gemälde ist ein eindrucksvoller ricordo der heute verlorenen Komposition Dem betrunkenen Bacchus wird Wein eingeflößt von Peter Paul Rubens. Das Motiv des korpulenten angeheiterten Gottes, der über einer umgestürzten Weinbutte zu Fall gekommen ist, während ein Tiger die verschütteten Tropfen mit den Pfoten aufnimmt, ist typisch für Rubens’ lebensfrohes, aber auch belehrendes Schaffen.
Das Original war bei Rubens’ Tod im Jahr 1640 in seiner Sammlung als „Un Bacchus qui est yvre“ verzeichnet; mehrere Kopien sind bei E. McGrath et al. angeführt (siehe Corpus Rubenianum Ludwig Burchard XI. I, Mythological Subjects, Bd. I, Achilles to the Graces, Turnhout 2004, S. 266–270, unter Nr. 18), doch konnte das vorliegende Werk bisher mit keinem der dort erwähnten gleichgesetzt werden. Die meisten Wiederholungen, deren Maße angeführt sind, entsprechen in der Größe in etwa dem „Kabinettformat“ des vorliegenden Bildes und müssen nach der von McGrath mit „vor 1615“ postulierten Entstehungszeit des Originals entstanden sein. McGrath belegt dies durch den Vergleich zwischen Rubens’ Kompositionsschema und dem Werk Adam und Eva im Paradies des Jahres 1615 von Jan Brueghel dem Älteren in der Royal Collection in England, auf dem ein ähnlich positionierter Tiger mit einem Leoparden „in paradiesischer Sorglosigkeit vereint“ ist, sodass Rubens’ Werk vor dem Bild Brueghels entstanden sein muss.
Experte: Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister II |
Auktionstyp: | Online Auction |
Datum: | 10.11.2022 - 18:08 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.10. - 09.11.2022 |