Lot Nr. 21


Franz Ferdinand,


Franz Ferdinand, - Autographen, Handschriften, Urkunden

Erzherzog von Österreich - Este, Thronfolger, 1863 - 1914. E. B. m. U., Konopist, 20. 4. 1909 (Poststempel), 7 1/2 S., rot gepr. Briefkopf, leicht geräunt, 8vo. Kuvert mit rotem Lacksiegel.

Ausführliches und inhaltsreiches Schreiben an Oberst Ferdinand Ritter von Dondorf, Kommandant des Ulanenregiments “Erzherzog Franz Ferdinand” Nr. 7; mit Bezugnahme auf die Bosnische Annexionskrise: “Lieber Dondorf! Von einem kurzen Aufenthalte in Kroatien zurückgekehrt, eile ich Ihnen von ganzen Herzen für die reizende Osterüberraschung, die Sie mir bereitet haben zu danken. Wirklich, lieber Dondorf, Sie haben mir mit dem Gedichte in seiner sinnigen Ausstattung mit den famosen beiden Reitern eine besondere Freude gemacht! Ich kenne Sie schon so lange als schwungvollen Poeten und in meinem Schreibzimmer hängt zum ewigen Angedenken das schöne Gedicht, welches Sie damals in Enns verfaßten, als ich Rittmeister wurde. Nun reiht sich an dasselbe das so patriotische Gedicht “Die silbernen Prucken von Wiwernitz” an und weckt in mir stets die Erinnerung an mein schönes Regiment und seinen braven Obersten. So gelungen ist es auch, als das Ganze vollkommen das Gepräge der Zeit um 1760 trägt und als in Allem so fernes durchgeführt ist. Das Gedicht und Buch sollen dereinst, wenn ich nicht mehr bin, auf meinen kleinen 7er Uhlan, auf meinen Ernstl, übergehen, der ja in die Reihen des Regiments treten soll und so gleichsam im Regiment fortleben (...) Mit großer Freude denke ich immer noch auf das wunderschöne Fest unseres Regiments Jubiläums zurück, das dank Ihres großartigen Arrangements in so nobler, würdiger und unvergeßlicher Weise verlief. Ich habe diesen Tag im Kreise meiner Uhlanen so genossen und mich wohl gefühlt in dem Bewußtsein welch braves Regiment ich als Inhaber zu besitzen die Ehre und Freude habe. Und wenn auch jetzt der allerhöchste Kriegsherr zu den Waffen gerufen hätte, so weiß ich, daß meine 7er unter der bewährten Führung meines alten Kameraden Dondorf beseelt vom herrlichen altöesterreichischen Reitergeiste, brav dreingehaut hätten und den alten Ruhm des Regimentes vermehrt hätten ! Es ist anders gekommen, wir haben Frieden gekriegt, aber mir, der ich in den letzten 2 Monaten so colossal viel zu thun hatte und die ganzen Vorbereitungen leisten mußte, lachte das Herz im Leibe vor Freude, als ich sah, welch vorzüglicher Geist die ganze kaiserliche Armee beseelte und wie alles fix und fertig zum loslegen war. So haben wir in wenig Stunden 42 000 Mann ohne eigentliche Mobilisierung an die Grenze geworfen: alle Reservisten rückten rechtzeitig ein. All dieß hat Europa imponiert: gezeigt daß das alte Oesterreich felsenfest steht und der Spruch ewig dauern wird: Austria erit in orbe ultima …“.

Experte: Mag. Andreas Löbbecke Mag. Andreas Löbbecke
+43-1-515 60-389

books@dorotheum.at

12.06.2017 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 1.050,-
Rufpreis:
EUR 500,-

Franz Ferdinand,


Erzherzog von Österreich - Este, Thronfolger, 1863 - 1914. E. B. m. U., Konopist, 20. 4. 1909 (Poststempel), 7 1/2 S., rot gepr. Briefkopf, leicht geräunt, 8vo. Kuvert mit rotem Lacksiegel.

Ausführliches und inhaltsreiches Schreiben an Oberst Ferdinand Ritter von Dondorf, Kommandant des Ulanenregiments “Erzherzog Franz Ferdinand” Nr. 7; mit Bezugnahme auf die Bosnische Annexionskrise: “Lieber Dondorf! Von einem kurzen Aufenthalte in Kroatien zurückgekehrt, eile ich Ihnen von ganzen Herzen für die reizende Osterüberraschung, die Sie mir bereitet haben zu danken. Wirklich, lieber Dondorf, Sie haben mir mit dem Gedichte in seiner sinnigen Ausstattung mit den famosen beiden Reitern eine besondere Freude gemacht! Ich kenne Sie schon so lange als schwungvollen Poeten und in meinem Schreibzimmer hängt zum ewigen Angedenken das schöne Gedicht, welches Sie damals in Enns verfaßten, als ich Rittmeister wurde. Nun reiht sich an dasselbe das so patriotische Gedicht “Die silbernen Prucken von Wiwernitz” an und weckt in mir stets die Erinnerung an mein schönes Regiment und seinen braven Obersten. So gelungen ist es auch, als das Ganze vollkommen das Gepräge der Zeit um 1760 trägt und als in Allem so fernes durchgeführt ist. Das Gedicht und Buch sollen dereinst, wenn ich nicht mehr bin, auf meinen kleinen 7er Uhlan, auf meinen Ernstl, übergehen, der ja in die Reihen des Regiments treten soll und so gleichsam im Regiment fortleben (...) Mit großer Freude denke ich immer noch auf das wunderschöne Fest unseres Regiments Jubiläums zurück, das dank Ihres großartigen Arrangements in so nobler, würdiger und unvergeßlicher Weise verlief. Ich habe diesen Tag im Kreise meiner Uhlanen so genossen und mich wohl gefühlt in dem Bewußtsein welch braves Regiment ich als Inhaber zu besitzen die Ehre und Freude habe. Und wenn auch jetzt der allerhöchste Kriegsherr zu den Waffen gerufen hätte, so weiß ich, daß meine 7er unter der bewährten Führung meines alten Kameraden Dondorf beseelt vom herrlichen altöesterreichischen Reitergeiste, brav dreingehaut hätten und den alten Ruhm des Regimentes vermehrt hätten ! Es ist anders gekommen, wir haben Frieden gekriegt, aber mir, der ich in den letzten 2 Monaten so colossal viel zu thun hatte und die ganzen Vorbereitungen leisten mußte, lachte das Herz im Leibe vor Freude, als ich sah, welch vorzüglicher Geist die ganze kaiserliche Armee beseelte und wie alles fix und fertig zum loslegen war. So haben wir in wenig Stunden 42 000 Mann ohne eigentliche Mobilisierung an die Grenze geworfen: alle Reservisten rückten rechtzeitig ein. All dieß hat Europa imponiert: gezeigt daß das alte Oesterreich felsenfest steht und der Spruch ewig dauern wird: Austria erit in orbe ultima …“.

Experte: Mag. Andreas Löbbecke Mag. Andreas Löbbecke
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
stamps@dorotheum.at

+43 1 515 60 323
Auktion: Autographen, Handschriften, Urkunden
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 12.06.2017 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.06. - 12.06.2017


** Kaufpreis exkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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