Marten de Vos
(Antwerpen 1532–1603)
Christi Triumph über Sünde und Tod,
Öl auf Holz, 100,5 x 76,5 cm, gerahmt
Provenienz:
europäische Privatsammlung
Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots. Seine schriftlichen Ausführungen liegen vor.
Bei dem Gemälde handelt es sich um eine willkommene Hinzufügung zum Schaffen von Marten de Vos aus der Reifezeit des Künstlers während der 1580er-Jahre.
Die Komposition wird von einer eher muskulösen Darstellung Christi dominiert, der auf einem auf einem Sockel liegenden Totenschädel steht. Er ist von schwebenden Engeln umgeben, unten rechts erscheinen die Heiligen Petrus und Paulus mit ihren Attributen. Unten links tut sich der Blick auf eine sommerliche Hügellandschaft auf. Weitere Engel und Heilige rahmen die sich in die Lüfte erhebende Gestalt Christi.
Das Bildthema erfreute sich bei flämischen Malern des 16. und 17. Jahrhunderts einer gewissen Popularität. Am bekanntesten ist Rubens’ um 1618 entstandene Darstellung des Sujets, die sich heute im Musée des Beaux-Arts in Straßburg befindet (Inv.-Nr. MBA 235).
Marten de Vos gehörte mit den Brüdern Ambrosius Francken I. und Frans Francken I. nach dem Tod des alles beherrschenden Frans Floris zu den führenden Historienmalern Flanderns. De Vos war nicht nur Maler, sondern auch ein produktiver Zeichner, der zahlreiche Entwürfe für Antwerpener Stecher sowie für Tapisserien und Glasfenster schuf. Als jüngster Sohn von Anna de Heere und dem aus Leiden stammenden Peter de Vos wurde de Vos im Alter von 17 Jahren Schüler des heute unbekannten Jeroom Scuelens. Kurz danach reiste der nach Italien, wo er sich zwischen 1550 und etwa 1558 aufhielt, möglicherweise in Gesellschaft Pieter Brueghels des Älteren. Dem Maler und Biografen Carlo Ridolfi zufolge arbeitete Marten de Vos in der Werkstatt Tintorettos in Venedig (siehe C. Ridolfi, Le maraviglie dell’Arte, 1648).
Nach seinem Aufenthalt in Venedig heiratete er Joanna le Boucq, deren Familie aus Valenciennes in Frankreich stammte. Das Paar hatte fünf Töchter und drei Söhne. Damals war Frans Foris der führende Historienmaler Flanders, doch trotz Floris’ übermächtiger Präsenz und dessen gutgehender Werkstatt gelang es de Vos ab 1564, wichtige Aufträge an Land zu ziehen. De Vos unterhielt eine gut organisierte Werkstatt mit zahlreichen Schülern, darunter seine beiden Söhne. 1572/73 wurde de Vos zum Vorsitzenden der Antwerpener Malergilde ernannt.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
03.05.2023 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 41.600,-
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 50.000,-
Marten de Vos
(Antwerpen 1532–1603)
Christi Triumph über Sünde und Tod,
Öl auf Holz, 100,5 x 76,5 cm, gerahmt
Provenienz:
europäische Privatsammlung
Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots. Seine schriftlichen Ausführungen liegen vor.
Bei dem Gemälde handelt es sich um eine willkommene Hinzufügung zum Schaffen von Marten de Vos aus der Reifezeit des Künstlers während der 1580er-Jahre.
Die Komposition wird von einer eher muskulösen Darstellung Christi dominiert, der auf einem auf einem Sockel liegenden Totenschädel steht. Er ist von schwebenden Engeln umgeben, unten rechts erscheinen die Heiligen Petrus und Paulus mit ihren Attributen. Unten links tut sich der Blick auf eine sommerliche Hügellandschaft auf. Weitere Engel und Heilige rahmen die sich in die Lüfte erhebende Gestalt Christi.
Das Bildthema erfreute sich bei flämischen Malern des 16. und 17. Jahrhunderts einer gewissen Popularität. Am bekanntesten ist Rubens’ um 1618 entstandene Darstellung des Sujets, die sich heute im Musée des Beaux-Arts in Straßburg befindet (Inv.-Nr. MBA 235).
Marten de Vos gehörte mit den Brüdern Ambrosius Francken I. und Frans Francken I. nach dem Tod des alles beherrschenden Frans Floris zu den führenden Historienmalern Flanderns. De Vos war nicht nur Maler, sondern auch ein produktiver Zeichner, der zahlreiche Entwürfe für Antwerpener Stecher sowie für Tapisserien und Glasfenster schuf. Als jüngster Sohn von Anna de Heere und dem aus Leiden stammenden Peter de Vos wurde de Vos im Alter von 17 Jahren Schüler des heute unbekannten Jeroom Scuelens. Kurz danach reiste der nach Italien, wo er sich zwischen 1550 und etwa 1558 aufhielt, möglicherweise in Gesellschaft Pieter Brueghels des Älteren. Dem Maler und Biografen Carlo Ridolfi zufolge arbeitete Marten de Vos in der Werkstatt Tintorettos in Venedig (siehe C. Ridolfi, Le maraviglie dell’Arte, 1648).
Nach seinem Aufenthalt in Venedig heiratete er Joanna le Boucq, deren Familie aus Valenciennes in Frankreich stammte. Das Paar hatte fünf Töchter und drei Söhne. Damals war Frans Foris der führende Historienmaler Flanders, doch trotz Floris’ übermächtiger Präsenz und dessen gutgehender Werkstatt gelang es de Vos ab 1564, wichtige Aufträge an Land zu ziehen. De Vos unterhielt eine gut organisierte Werkstatt mit zahlreichen Schülern, darunter seine beiden Söhne. 1572/73 wurde de Vos zum Vorsitzenden der Antwerpener Malergilde ernannt.
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 03.05.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.04. - 03.05.2023 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.