Werkstatt des Gentile Bellini
(Venedig 1429–1507)
Porträt des Dogen Giovanni Mocenigo,
Öl auf Leinwand, 65 x 51,5 cm, gerahmt
Provenienz (lt. rückseitigem Klebezettel):
Louis-Philippe, König von Frankreich (1773–1850);
dessen Auktion, Christie & Manson, London, 20. Mai 1853, Lot 356 (als „Bellini“);
John Charles William Sawbridge-Erle-Drax (1893–1982), Bilting House, Kent;
vermutlich dessen Auktion, Christie, Manson & Wood, London, 10. Mai 1935, Lot 71 (als „Bellini“);
Privatsammlung, Deutschland
Vermutliche Literatur:
Notice des Tableaux de la Galerie Espagnole exposés dans les salles du Musée Royal au Louvre, Paris 1838, S. 107, Kat.-Nr. 421 (als Giovanni Bellini)
Das vorliegende Gemälde beruht auf dem Porträt des Dogen Giovanni Mocenigo von Gentile Bellini im Museo Correr in Venedig. Eine weitere Fassung befindet sich in der Frick Collection in New York (Inv.-Nr. 1926.1.02).
Giovanni Mocenigo (1408–1485) war von 1478 bis 1485 Doge von Venedig. Er entstammte der einflussreichen Familie Mocenigo, der zahlreiche Paläste und Grundstücke entlang des Canal Grande gehörten und die insgesamt sieben Dogen stellte. Unter der Regentschaft Giovanni Mocenigos schloss Venedig nach 16 Jahren Krieg 1479 Frieden mit dem osmanischen Sultan Mehmed II. Er kämpfte auch gegen den Herzog von Ferrara Ercole I. d’Este, von dem er Rovigo und die Polesine zurückeroberte.
Auf dem vorliegenden Gemälde ist der Doge im Profil dargestellt. Er trägt einen kostbaren Hermelinmantel mit goldbesticktem Stoffkragen und die spitze Kopfbedeckung des Dogen, den Corno Ducale – eine offiziellen Anlässen vorbehaltene Aufmachung. Die Darstellung als Brustbild erinnert an klassische Marmorbüsten von Imperatoren. Die traditionelle Profildarstellung ist typisch für Staatsporträts, hielt den Künstler jedoch nicht davon ab, die individuellen Gesichtszüge des Porträtierten zu betonen.
Gentile war der älteste Sohn Jacopo Bellinis und der Bruder Giovanni Bellinis. Er war in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts über mehrere Jahrzehnte eine wichtige Erscheinung im venezianischen Kunstleben und ist vor allem durch seine Porträts und seine großen narrativen Gemälde bekannt, in denen die Stadt und ihre Bewohner höchst detailreich geschildert werden. Der Höhepunkt von Gentiles Rolle als offizieller Porträtist war seine Mission im Namen der Signoria, die ihn 1479 an den Hof von Sultan Mehmed II. nach Konstantinopel führte. Nach einem Jahr kehrte er reich beschenkt nach Venedig zurück.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
03.05.2023 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 84.500,-
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 50.000,-
Werkstatt des Gentile Bellini
(Venedig 1429–1507)
Porträt des Dogen Giovanni Mocenigo,
Öl auf Leinwand, 65 x 51,5 cm, gerahmt
Provenienz (lt. rückseitigem Klebezettel):
Louis-Philippe, König von Frankreich (1773–1850);
dessen Auktion, Christie & Manson, London, 20. Mai 1853, Lot 356 (als „Bellini“);
John Charles William Sawbridge-Erle-Drax (1893–1982), Bilting House, Kent;
vermutlich dessen Auktion, Christie, Manson & Wood, London, 10. Mai 1935, Lot 71 (als „Bellini“);
Privatsammlung, Deutschland
Vermutliche Literatur:
Notice des Tableaux de la Galerie Espagnole exposés dans les salles du Musée Royal au Louvre, Paris 1838, S. 107, Kat.-Nr. 421 (als Giovanni Bellini)
Das vorliegende Gemälde beruht auf dem Porträt des Dogen Giovanni Mocenigo von Gentile Bellini im Museo Correr in Venedig. Eine weitere Fassung befindet sich in der Frick Collection in New York (Inv.-Nr. 1926.1.02).
Giovanni Mocenigo (1408–1485) war von 1478 bis 1485 Doge von Venedig. Er entstammte der einflussreichen Familie Mocenigo, der zahlreiche Paläste und Grundstücke entlang des Canal Grande gehörten und die insgesamt sieben Dogen stellte. Unter der Regentschaft Giovanni Mocenigos schloss Venedig nach 16 Jahren Krieg 1479 Frieden mit dem osmanischen Sultan Mehmed II. Er kämpfte auch gegen den Herzog von Ferrara Ercole I. d’Este, von dem er Rovigo und die Polesine zurückeroberte.
Auf dem vorliegenden Gemälde ist der Doge im Profil dargestellt. Er trägt einen kostbaren Hermelinmantel mit goldbesticktem Stoffkragen und die spitze Kopfbedeckung des Dogen, den Corno Ducale – eine offiziellen Anlässen vorbehaltene Aufmachung. Die Darstellung als Brustbild erinnert an klassische Marmorbüsten von Imperatoren. Die traditionelle Profildarstellung ist typisch für Staatsporträts, hielt den Künstler jedoch nicht davon ab, die individuellen Gesichtszüge des Porträtierten zu betonen.
Gentile war der älteste Sohn Jacopo Bellinis und der Bruder Giovanni Bellinis. Er war in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts über mehrere Jahrzehnte eine wichtige Erscheinung im venezianischen Kunstleben und ist vor allem durch seine Porträts und seine großen narrativen Gemälde bekannt, in denen die Stadt und ihre Bewohner höchst detailreich geschildert werden. Der Höhepunkt von Gentiles Rolle als offizieller Porträtist war seine Mission im Namen der Signoria, die ihn 1479 an den Hof von Sultan Mehmed II. nach Konstantinopel führte. Nach einem Jahr kehrte er reich beschenkt nach Venedig zurück.
Experte: Mark MacDonnell
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+43 1 515 60 403
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 03.05.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.04. - 03.05.2023 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.