Umkreis des Peter Paul Rubens
(Siegen 1577–1640 Antwerpen)
Daniel in der Löwengrube,
Öl auf Leinwand, 94,5 x 118,5 cm, ungerahmt
Provenienz:
europäische Privatsammlung
Das vorliegende Gemälde steht mit zwei gefeierten Kompositionen des Peter Paul Rubens in Zusammenhang; die rechte Bildhälfte bezieht sich auf dasselbe Sujet in der National Gallery of Art in Washington (Inv.-Nr. 1965.13.1); die kämpfenden Löwen links wiederholen ein Motiv Rubens’, das von einem Kupferstich im Rijksmuseum in Amsterdam bekannt ist (Rijksmuseum, Inv.-Nr. RP-P-BI-1850).
Um dieses Werk von solch beindruckendem Naturalismus auszuführen – die Löwen wurden nahezu in Lebensgröße dargestellt –, widmete sich Rubens dem Studium der Tiere in der königlichen Menagerie in Brüssel: Zahlreiche Skizzen und Studien haben sich aus diesem Arbeitsprozess erhalten. Das Werk wurde von Viscount Dorchester, dem britischen Botschafter in Flandern, direkt vom Künstler erworben und gehörte danach einer Reihe englischen Sammlungen Adeliger an; das Bild in Washington ist eines der gefeiertsten Gemälde Rubens’ und wurde von zeitgenössischen Künstlern und nachfolgenden Generationen mehrmals kopiert und neu interpretiert.
Im vorliegenden Werk entlehnt der Künstler die Löwengruppe, die Rubens rechts im Bild dargestellt hat, verändert aber die Figur des in Kontemplation versunkenen Propheten erheblich. Daniel ist mit einem roten Mantel dargestellt, welcher im Washingtoner Bild auf einem nahen Felsen liegengelassen wurde. Die Darstellung der zwei miteinander ringenden Löwinnen links ist ein Beispiel dafür, dass sich das Thema des Tierkampfes von der Hauskatze bis hin zu den wildesten Bestien in den Niederlanden in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stark verbreitet war, zumal das Genre bei Sammlern stark nachgefragt wurde. Zu den bekanntesten Interpreten des Sujets zählten die Maler Paul de Vos und Frans Snyders, die durch Familienbande miteinander verbunden waren und sich vor allem auf Jagdszenen spezialisierten.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
03.05.2023 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-
Umkreis des Peter Paul Rubens
(Siegen 1577–1640 Antwerpen)
Daniel in der Löwengrube,
Öl auf Leinwand, 94,5 x 118,5 cm, ungerahmt
Provenienz:
europäische Privatsammlung
Das vorliegende Gemälde steht mit zwei gefeierten Kompositionen des Peter Paul Rubens in Zusammenhang; die rechte Bildhälfte bezieht sich auf dasselbe Sujet in der National Gallery of Art in Washington (Inv.-Nr. 1965.13.1); die kämpfenden Löwen links wiederholen ein Motiv Rubens’, das von einem Kupferstich im Rijksmuseum in Amsterdam bekannt ist (Rijksmuseum, Inv.-Nr. RP-P-BI-1850).
Um dieses Werk von solch beindruckendem Naturalismus auszuführen – die Löwen wurden nahezu in Lebensgröße dargestellt –, widmete sich Rubens dem Studium der Tiere in der königlichen Menagerie in Brüssel: Zahlreiche Skizzen und Studien haben sich aus diesem Arbeitsprozess erhalten. Das Werk wurde von Viscount Dorchester, dem britischen Botschafter in Flandern, direkt vom Künstler erworben und gehörte danach einer Reihe englischen Sammlungen Adeliger an; das Bild in Washington ist eines der gefeiertsten Gemälde Rubens’ und wurde von zeitgenössischen Künstlern und nachfolgenden Generationen mehrmals kopiert und neu interpretiert.
Im vorliegenden Werk entlehnt der Künstler die Löwengruppe, die Rubens rechts im Bild dargestellt hat, verändert aber die Figur des in Kontemplation versunkenen Propheten erheblich. Daniel ist mit einem roten Mantel dargestellt, welcher im Washingtoner Bild auf einem nahen Felsen liegengelassen wurde. Die Darstellung der zwei miteinander ringenden Löwinnen links ist ein Beispiel dafür, dass sich das Thema des Tierkampfes von der Hauskatze bis hin zu den wildesten Bestien in den Niederlanden in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stark verbreitet war, zumal das Genre bei Sammlern stark nachgefragt wurde. Zu den bekanntesten Interpreten des Sujets zählten die Maler Paul de Vos und Frans Snyders, die durch Familienbande miteinander verbunden waren und sich vor allem auf Jagdszenen spezialisierten.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
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oldmasters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 03.05.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.04. - 03.05.2023 |