Lot Nr. 95 -


Jan Brueghel II.


Jan Brueghel II. - Alte Meister

(Antwerpen 1601–1678)
Blumenarrangement in einem Korb mit einer Tazza,
Öl auf Holz, 59 x 86,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Schweiz;
Privatsammlung, Belgien;
Auktion, Dorotheum, Wien, 20. Oktober 2019, Lot 17;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Literatur:
E. Greindl, Les Peintres flamands de nature morte au XVIIième siècle, Brüssel 1983, S. 152, 154, Nr. 79;
M.-L. Hairs, Les Peintres flamands de fleurs au XVIIième siècle, Brüssel 1985, S. 96, 98, Nr. 24

Im Gegensatz zu Edith Greindl und Marie-Louise Hairs, die das vorliegende Gemälde in ihren Gutachten als Werk von Jan Brueghel I. gesehen und in der Literatur entsprechend publiziert haben, betrachtet Klaus Ertz es als ein eigenhändiges Bild von Jan Brueghel II. In seinem Gutachten vom September 1986 schreibt er: „Der Erhaltungszustand dieses Gemäldes ist als ganz hervorragend zu bezeichnen. Die Farben machen einen strahlenden Eindruck. Sie sind dick und pastos aufgetragen, dünne Stellen, die durch zu scharfes Reinigen entstehen, konnte ich nicht finden. Mit bloßem Auge, ohne Inanspruchnahme technischer Hilfsmittel, konnte ich keine Retuschen oder Übermalungen erkennen. […] Im Gegensatz zu Edith Greindl […] bin ich der Überzeugung, dass dieses Gemälde vom Sohn Jan Brueghel dem Jüngeren in Anlehnung an ein Original des Vaters, das mir leider bisher nicht bekannt geworden ist, gemalt wurde. Bereits in meinem Oeuvreverzeichnis der Gemälde von Jan Brueghel dem Älteren (Ertz 1979, S. 294ff., Abb. 368–370) habe ich drei ganz eng verwandte Blumenstillleben aufgeführt, die meiner Meinung nach, obwohl von hervorragender Qualität, nicht die Merkmale von Jan I. aufweisen.“

Ertz nennt drei von ihm veröffentlichte vergleichbare Gemälde Jan Brueghels des Jüngeren (siehe K. Ertz, Jan Brueghel der Jüngere, Freren 1984), die Gemeinsamkeiten in Komposition, Motivik und Farbigkeit aufweisen:

1. Blumenschale (Museo del Prado, Madrid, 1630er-Jahre, Ertz 1984, Kat.-Nr. 284, mit Abb.);
2. Stillleben mit Blumenkorb und Pokal (ehemals Sammlung Aardenne, Dordrecht, 1630er-Jahre, Ertz 1984, Kat.-Nr. 287, mit Abb.);
3. Stillleben mit Blumenkorb und Pokal (Szépművészeti Múzeum, Budapest, 1630er-Jahre, Ertz 1984, Kat.-Nr. 288, mit Abb.)

Ertz weiter: „Da die Vergleichsbeispiele in der Datierung in den 30er-Jahren des 17. Jahrhunderts liegen und das zu begutachtende Gemälde diesen nahe verwandt ist, kommt auch für dieses eine Datierung in diese Zeit in Frage. Für eine solche Datierung spricht zudem die an der Malweise des Vaters geschulte Pinselführung, die im Laufe der Zeit immer mehr zugunsten einer breitflächigen, malerischer wirkenden und weniger strukturierten Malweise aufgegeben wird, was sich in diesem Bild bereits ankündigt. Keinem anderen Maler der Zeit war es wie dem Sohne möglich, diesem Stillleben nach dem Vorbild des Vaters diese juwelenhafte, strahlende Farbigkeit zu verleihen.“

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

03.05.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 103.059,-
Schätzwert:
EUR 100.000,- bis EUR 200.000,-

Jan Brueghel II.


(Antwerpen 1601–1678)
Blumenarrangement in einem Korb mit einer Tazza,
Öl auf Holz, 59 x 86,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Schweiz;
Privatsammlung, Belgien;
Auktion, Dorotheum, Wien, 20. Oktober 2019, Lot 17;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Literatur:
E. Greindl, Les Peintres flamands de nature morte au XVIIième siècle, Brüssel 1983, S. 152, 154, Nr. 79;
M.-L. Hairs, Les Peintres flamands de fleurs au XVIIième siècle, Brüssel 1985, S. 96, 98, Nr. 24

Im Gegensatz zu Edith Greindl und Marie-Louise Hairs, die das vorliegende Gemälde in ihren Gutachten als Werk von Jan Brueghel I. gesehen und in der Literatur entsprechend publiziert haben, betrachtet Klaus Ertz es als ein eigenhändiges Bild von Jan Brueghel II. In seinem Gutachten vom September 1986 schreibt er: „Der Erhaltungszustand dieses Gemäldes ist als ganz hervorragend zu bezeichnen. Die Farben machen einen strahlenden Eindruck. Sie sind dick und pastos aufgetragen, dünne Stellen, die durch zu scharfes Reinigen entstehen, konnte ich nicht finden. Mit bloßem Auge, ohne Inanspruchnahme technischer Hilfsmittel, konnte ich keine Retuschen oder Übermalungen erkennen. […] Im Gegensatz zu Edith Greindl […] bin ich der Überzeugung, dass dieses Gemälde vom Sohn Jan Brueghel dem Jüngeren in Anlehnung an ein Original des Vaters, das mir leider bisher nicht bekannt geworden ist, gemalt wurde. Bereits in meinem Oeuvreverzeichnis der Gemälde von Jan Brueghel dem Älteren (Ertz 1979, S. 294ff., Abb. 368–370) habe ich drei ganz eng verwandte Blumenstillleben aufgeführt, die meiner Meinung nach, obwohl von hervorragender Qualität, nicht die Merkmale von Jan I. aufweisen.“

Ertz nennt drei von ihm veröffentlichte vergleichbare Gemälde Jan Brueghels des Jüngeren (siehe K. Ertz, Jan Brueghel der Jüngere, Freren 1984), die Gemeinsamkeiten in Komposition, Motivik und Farbigkeit aufweisen:

1. Blumenschale (Museo del Prado, Madrid, 1630er-Jahre, Ertz 1984, Kat.-Nr. 284, mit Abb.);
2. Stillleben mit Blumenkorb und Pokal (ehemals Sammlung Aardenne, Dordrecht, 1630er-Jahre, Ertz 1984, Kat.-Nr. 287, mit Abb.);
3. Stillleben mit Blumenkorb und Pokal (Szépművészeti Múzeum, Budapest, 1630er-Jahre, Ertz 1984, Kat.-Nr. 288, mit Abb.)

Ertz weiter: „Da die Vergleichsbeispiele in der Datierung in den 30er-Jahren des 17. Jahrhunderts liegen und das zu begutachtende Gemälde diesen nahe verwandt ist, kommt auch für dieses eine Datierung in diese Zeit in Frage. Für eine solche Datierung spricht zudem die an der Malweise des Vaters geschulte Pinselführung, die im Laufe der Zeit immer mehr zugunsten einer breitflächigen, malerischer wirkenden und weniger strukturierten Malweise aufgegeben wird, was sich in diesem Bild bereits ankündigt. Keinem anderen Maler der Zeit war es wie dem Sohne möglich, diesem Stillleben nach dem Vorbild des Vaters diese juwelenhafte, strahlende Farbigkeit zu verleihen.“

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.04. - 03.05.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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