Francesco Tironi
(tätig in Venedig im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts)
San Nicolò di Castello in Venedig mit dem Bucintoro am Himmelfahrtstag,
Öl auf Leinwand, 63.6 x 96 cm, gerahmt
Wir danken Charles Beddington, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.
Das vorliegende Gemälde ist eine außergewöhnliche und einzigartige Hinzufügung zum Werk des Francesco Tironi. Links erscheint die Kirche San Nicolò di Castello, gefolgt vom Seminario Ducale, dem Ospedale dei Marineri, dem Kloster der Cappuccine Concette und der Kirche Sant’Antonio Abate, genannt Sant’Antonio di Castello. Die Ansicht stellt einen der Bezirke Venedigs dar, der sich seit dem 18. Jahrhundert, als die Giardini Pubblici unter Napoleon umgestaltet wurden, erheblich verändert hat.
Die Komposition zeigt die Abfahrt des Bucintoro am Himmelfahrtstag. Dieses Fest, das in Venedig zu den wichtigsten des Jahres gehört, wurde in Gedenken an den Seesieg des Dogen Pietro Orseolo über die dalmatinischen Piraten gefeiert, der der Tradition zufolge am Himmelfahrtstag 998 stattfand. Die Zeremonie bestand im Ritual der Vermählung mit dem Meer, die an der Mündung des Lido stattfand. Der Doge warf einen vom Patriarchen gesegneten Ring ins Wasser, um die Vereinigung zwischen Venedig und dem Adriatischen Meer zu symbolisieren. Auf dem vorliegenden Gemälde ist der riesige Bucintoro in der Mitte der Komposition dargestellt, umgeben von den Booten der Parade, während die in der Lagune vertäuten Galeeren dem feierlichen Ereignis beiwohnen.
Tironi war vor allem als Zeichner bekannt; 24 seiner Zeichnungen der Inseln in der venezianischen Lagune wurden von Antonio Sandi gestochen und nach 1779 in einer Ansichtenreihe veröffentlicht (siehe D. Succi, Francesco Tironi. Ultimo Vedutista del Settecento Venezia, Pordenone 2004, S. 5–18). Mehrere mit den Initialen „F T“ signierte Gemälde haben wesentlich dazu beigetragen, ihn als eigene Künstlerpersönlichkeit festzumachen. Er war möglicherweise ein Gehilfe in der Werkstatt Canalettos, bevor er unter den Einfluss Francesco Guardis geriet (siehe C. Beddington, Venice: Canaletto and His Rivals, Ausstellungskatalog, London 2010, S. 130f.).
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
03.05.2023 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 63.700,-
- Schätzwert:
-
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-
Francesco Tironi
(tätig in Venedig im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts)
San Nicolò di Castello in Venedig mit dem Bucintoro am Himmelfahrtstag,
Öl auf Leinwand, 63.6 x 96 cm, gerahmt
Wir danken Charles Beddington, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.
Das vorliegende Gemälde ist eine außergewöhnliche und einzigartige Hinzufügung zum Werk des Francesco Tironi. Links erscheint die Kirche San Nicolò di Castello, gefolgt vom Seminario Ducale, dem Ospedale dei Marineri, dem Kloster der Cappuccine Concette und der Kirche Sant’Antonio Abate, genannt Sant’Antonio di Castello. Die Ansicht stellt einen der Bezirke Venedigs dar, der sich seit dem 18. Jahrhundert, als die Giardini Pubblici unter Napoleon umgestaltet wurden, erheblich verändert hat.
Die Komposition zeigt die Abfahrt des Bucintoro am Himmelfahrtstag. Dieses Fest, das in Venedig zu den wichtigsten des Jahres gehört, wurde in Gedenken an den Seesieg des Dogen Pietro Orseolo über die dalmatinischen Piraten gefeiert, der der Tradition zufolge am Himmelfahrtstag 998 stattfand. Die Zeremonie bestand im Ritual der Vermählung mit dem Meer, die an der Mündung des Lido stattfand. Der Doge warf einen vom Patriarchen gesegneten Ring ins Wasser, um die Vereinigung zwischen Venedig und dem Adriatischen Meer zu symbolisieren. Auf dem vorliegenden Gemälde ist der riesige Bucintoro in der Mitte der Komposition dargestellt, umgeben von den Booten der Parade, während die in der Lagune vertäuten Galeeren dem feierlichen Ereignis beiwohnen.
Tironi war vor allem als Zeichner bekannt; 24 seiner Zeichnungen der Inseln in der venezianischen Lagune wurden von Antonio Sandi gestochen und nach 1779 in einer Ansichtenreihe veröffentlicht (siehe D. Succi, Francesco Tironi. Ultimo Vedutista del Settecento Venezia, Pordenone 2004, S. 5–18). Mehrere mit den Initialen „F T“ signierte Gemälde haben wesentlich dazu beigetragen, ihn als eigene Künstlerpersönlichkeit festzumachen. Er war möglicherweise ein Gehilfe in der Werkstatt Canalettos, bevor er unter den Einfluss Francesco Guardis geriet (siehe C. Beddington, Venice: Canaletto and His Rivals, Ausstellungskatalog, London 2010, S. 130f.).
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 03.05.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.04. - 03.05.2023 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.