(Avranches 1858–1959 Paris)
Arabischer Reiter bei der Rast, Öl auf Leinwand, 42 x 70,5 cm, gerahmt

Gutachten von Frédérick Chanoit, 7. Juli 2023, liegt auf Anfrage vor.

Die Französin Marie Aimée Lucas-Robiquet zählte zu jenen europäischen Kunstschaffenden, die sich dem Orientalismus zuwandten. Im 19. Jahrhundert faszinierte der Mythos des Orients zahlreiche Maler. Das Besondere an Lucas-Robiquet war, dass sie trotz aller Hindernisse, mit denen sich Künstlerinnen ihrer Zeit konfrontiert sahen, selbst nach Nordafrika reiste, um vor Ort zu malen. Sie wurde für ihre afrikanischen und algerischen Motive bekannt und gehörte der Société des Artistes Français an. Diese Gesellschaft, die jährlich die Ausstellung „Salon des artistes français“ veranstaltete, vereinte alle französischen Kunstschaffenden.
Lucas-Robiquet war bereits zu Lebzeiten eine anerkannte Künstlerin; allerdings verschwanden ihre Werke nach Ihrem Tod aus dem Gedächtnis der Öffentlichkeit. Erst vor einigen Jahren wurde ihr Oeuvre wiederentdeckt und ihre Gemälde werden international am Auktionsmarkt gehandelt.
Das vorliegende Werk lenkt den Blick sowohl auf das Pferd und den rastenden Reiter als auch auf die in rotbraunen Tönen dargestellte Landschaft. Lucas-Robiquet widmete sich in ihren Bildern häufig dem Zusammenspiel zwischen Licht und Schatten. Die im Gemälde vermittelte Mittagshitze sowie die Trockenheit werden durch die erschöpft wirkenden Figuren noch verstärkt, die in der verlassenen Landschaft noch einen weiten Weg vor sich zu haben scheinen.