(Hadamar 1851–1913 Capri)
Kapelle des Priors (Kruzifix zwischen den Ruinen), Öl auf Leinwand, 240 x 160 cm, ohne Rahmen

Provenienz:
Ankauf beim Künstler, seit drei Generationen – Privatsammlung, Italien.

Ausgestellt:
Capri, Certosa di San Giacomo, Karl Wilhelm Diefenbach, 1851–1913, Dipinti da collezioni private. 21. Juli - 30. September 1995.

Abgebildet und verzeichnet in:
Giancarlo Alisio, Ausstellungskatalog, Karl Wilhelm Diefenbach, 1851–1913: Dipinti da collezioni private, Electa Naples, la Conchiglia ed. 1995, S. 22;
Claudia Wagner, Der Künstler Karl Wilhelm Diefenbach (1851–1913) - Meister und Mission, Dissertation München 2007, Werkverzeichnis, S. 21, WK 3.15.

Karl Wilhelm Diefenbach war ein Vertreter der deutschen Spätromantik und neigte dazu, in seinen Werken die typisch romantische Absicht zum Ausdruck zu bringen, nämlich die eigene geistige Haltung in der Natur widerzuspiegeln: Seine Themen, Ausdruck des Erhabenen, des Geheimnisvollen, des Unbekannten und des Unendlichen basierten immer auf dem Gefühlsleben und der Beziehung zwischen Mensch und Natur, der individuellen Einsamkeit und der Gemeinschaft des Universums. Indem er die Dimensionen der Leinwand ausdehnte, wollte Diefenbach auch den Sinn für das Übernatürliche visuell wiedergeben. Das große Kruzifix ist das greifbare und dauerhafte Zeichen der Gegenwart Gottes in der Natur. Es ist eingerahmt von antiken Ruinen, die auf die Vergänglichkeit des menschlichen Elements im Gegensatz zur Ewigkeit des Göttlichen hinweisen.