Lot Nr. 704


Tina Blau


(Wien 1845–1916)
“Frühling, Aus dem Wiener Prater”, signiert, datiert T. Blau Wien 1900, rückseitig eigenhändig bezeichnet Tina Blau, Wien III, Rasumofskygasse 9, Stempel Privatfond Nr. 534 und Nr. 5839 sowie Künstlerhausetiketten, Öl auf Leinwand, 95,5 x 125 cm, gerahmt

Provenienz:
1901 Ankauf durch Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916);
Generaldirektion des Privat- und Familienfonds Seiner k. und k. Apostolischen Majestät, 1917;
Dessen Tochter Erzherzogin Marie-Valerie (1868–1924), Schloss Wallsee;
deren Ehemann, Erzherzog Franz Salvator von Österreich-Toskana (1866–1939); dessen zweite Ehefrau Melanie von Habsburg-Lothringen, geb. Freiin von Risenfelds (1898–1984), Schloss Seisenegg, Niederösterreich;
deren Erben - Privatsammlung Österreich.

Ausgestellt:
Pariser Weltausstellung, 1900;
Künstlerhaus, Wien, 1901;
Künstlerhaus, Wien, 1917.

Verzeichnet in:
Online-Werkverzeichnis, Tina Blau, Belvedere-Research-Center, Wien,
WVZ-Nr. GE 797.

Künstlerhausetiketten 1901, 1846 und 1917, 1580 von Nikolaus Domes, MA bestätigt.

Die als Tochter eines k.k. Militärarztes in Wien geborene Regina Leopoldine Blau, kurz Tina genannt, zählt zu den bekanntesten österreichischen Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts. Vor allem die Auseinandersetzung mit Werken der „paysage intime“ der Schule von Barbizon prägte ihren Stil entscheidend sowie die Begegnung mit dem Landschaftsmaler Emil Jakob Schindler. Mit ihm unternahm sie mehrere Studienreisen, unter anderen 1873 nach Szolnok in Ungarn und im Sommer 1875 nach Holland. Ab 1879 nutze sie das ursprünglich gemeinsame Atelier im Wiener Prater alleine. Tina Blau emanzipierte sich schnell von ihrem Lehrer und etablierte sich zur angesehenen eigenständigen Künstlerin, die im regen Austausch mit nationalen und internationalen Landschaftsmaler:innen stand.

Wie sehr ihre Werke bereits zu Lebzeiten geschätzt wurden, zeigt sich auch in dem hier vorliegenden Los, welches 1900 als Beitrag Tina Blaus auf der Pariser Weltausstellung gezeigt wurde. Diese stimmungsvolle Praterlandschaft wurde ein Jahr darauf 1901 im Künstlerhaus Wien ausgestellt und schließlich am 19. April 1901 von Seiner königlichen Majestät den Kaiser Franz Joseph I. erworben. Bereits 1899 wurde eines Ihrer Hauptwerke, das großformatige Gemälde „Frühling im Prater“ (267 x 340 cm) für die Kaiserliche Gemäldegalerie angekauft und befindet sich heute noch in der Österreichischen Galerie Belvedere (Inv.-Nr. 2233).

Der Prater war ein beliebter Studienort für Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts, da er in unmittelbarer Nähe zur Großstadt liegt und in vielen Bereichen naturbelassen war und somit ein kleines, stilles Paradies bot. Den Maler und Malerinnen war es möglich das Flimmern des Wassers in den Praterauen, unterschiedliche Baumgruppen als auch isolierte Baumriesen auf offenen Wiesen eingehend zu studieren. Diese motivische Vielfalt übte auch große Anziehungskraft auf Tina Blau aus, die wiederkehrend Ansichten des Wiener Praters in ihren Gemälden einfing. Die Künstlerin verstand es der Landschaft des Praters eine große Fülle an Motivvarianten abzugewinnen, vorwiegend in den von ihr bevorzugen Stimmungen der Jahreszeiten des Übergangs: Frühling und Herbst.
Mehr als fünf Jahrzehnte lang kam Tina Blau immer wieder in ihr Prateratelier wo sie die wunderbare Mischung aus Wurstelprater und Auwald, künstlerische Inspiration und Ruhe für Ihre Arbeit fand. Die Praterlandschaften mit denen sich darin aufhaltenden Menschen hielt sie in gekonnter Variationsfähigkeit in Ihren Gemälden fest. So auch im vorliegenden Los, das den Prater im Frühling zeigt. Auf dem mit Bäumen gesäumten Weg erkennen wir eine Frau in blauem Kleid und rotem Sonnenschirm, die durch die Natur spaziert. Die Bäume scheinen sich im Wind zu bewegen und die Blätter fangen an im frischen Grün des Frühlings zu sprießen. Tina Blau vermittelt uns hier gekonnt die Ruhe der Natur, die schon ihre Zeitgenossen in den Bann gezogen hat.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

24.10.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 117.000,-
Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-

Tina Blau


(Wien 1845–1916)
“Frühling, Aus dem Wiener Prater”, signiert, datiert T. Blau Wien 1900, rückseitig eigenhändig bezeichnet Tina Blau, Wien III, Rasumofskygasse 9, Stempel Privatfond Nr. 534 und Nr. 5839 sowie Künstlerhausetiketten, Öl auf Leinwand, 95,5 x 125 cm, gerahmt

Provenienz:
1901 Ankauf durch Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916);
Generaldirektion des Privat- und Familienfonds Seiner k. und k. Apostolischen Majestät, 1917;
Dessen Tochter Erzherzogin Marie-Valerie (1868–1924), Schloss Wallsee;
deren Ehemann, Erzherzog Franz Salvator von Österreich-Toskana (1866–1939); dessen zweite Ehefrau Melanie von Habsburg-Lothringen, geb. Freiin von Risenfelds (1898–1984), Schloss Seisenegg, Niederösterreich;
deren Erben - Privatsammlung Österreich.

Ausgestellt:
Pariser Weltausstellung, 1900;
Künstlerhaus, Wien, 1901;
Künstlerhaus, Wien, 1917.

Verzeichnet in:
Online-Werkverzeichnis, Tina Blau, Belvedere-Research-Center, Wien,
WVZ-Nr. GE 797.

Künstlerhausetiketten 1901, 1846 und 1917, 1580 von Nikolaus Domes, MA bestätigt.

Die als Tochter eines k.k. Militärarztes in Wien geborene Regina Leopoldine Blau, kurz Tina genannt, zählt zu den bekanntesten österreichischen Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts. Vor allem die Auseinandersetzung mit Werken der „paysage intime“ der Schule von Barbizon prägte ihren Stil entscheidend sowie die Begegnung mit dem Landschaftsmaler Emil Jakob Schindler. Mit ihm unternahm sie mehrere Studienreisen, unter anderen 1873 nach Szolnok in Ungarn und im Sommer 1875 nach Holland. Ab 1879 nutze sie das ursprünglich gemeinsame Atelier im Wiener Prater alleine. Tina Blau emanzipierte sich schnell von ihrem Lehrer und etablierte sich zur angesehenen eigenständigen Künstlerin, die im regen Austausch mit nationalen und internationalen Landschaftsmaler:innen stand.

Wie sehr ihre Werke bereits zu Lebzeiten geschätzt wurden, zeigt sich auch in dem hier vorliegenden Los, welches 1900 als Beitrag Tina Blaus auf der Pariser Weltausstellung gezeigt wurde. Diese stimmungsvolle Praterlandschaft wurde ein Jahr darauf 1901 im Künstlerhaus Wien ausgestellt und schließlich am 19. April 1901 von Seiner königlichen Majestät den Kaiser Franz Joseph I. erworben. Bereits 1899 wurde eines Ihrer Hauptwerke, das großformatige Gemälde „Frühling im Prater“ (267 x 340 cm) für die Kaiserliche Gemäldegalerie angekauft und befindet sich heute noch in der Österreichischen Galerie Belvedere (Inv.-Nr. 2233).

Der Prater war ein beliebter Studienort für Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts, da er in unmittelbarer Nähe zur Großstadt liegt und in vielen Bereichen naturbelassen war und somit ein kleines, stilles Paradies bot. Den Maler und Malerinnen war es möglich das Flimmern des Wassers in den Praterauen, unterschiedliche Baumgruppen als auch isolierte Baumriesen auf offenen Wiesen eingehend zu studieren. Diese motivische Vielfalt übte auch große Anziehungskraft auf Tina Blau aus, die wiederkehrend Ansichten des Wiener Praters in ihren Gemälden einfing. Die Künstlerin verstand es der Landschaft des Praters eine große Fülle an Motivvarianten abzugewinnen, vorwiegend in den von ihr bevorzugen Stimmungen der Jahreszeiten des Übergangs: Frühling und Herbst.
Mehr als fünf Jahrzehnte lang kam Tina Blau immer wieder in ihr Prateratelier wo sie die wunderbare Mischung aus Wurstelprater und Auwald, künstlerische Inspiration und Ruhe für Ihre Arbeit fand. Die Praterlandschaften mit denen sich darin aufhaltenden Menschen hielt sie in gekonnter Variationsfähigkeit in Ihren Gemälden fest. So auch im vorliegenden Los, das den Prater im Frühling zeigt. Auf dem mit Bäumen gesäumten Weg erkennen wir eine Frau in blauem Kleid und rotem Sonnenschirm, die durch die Natur spaziert. Die Bäume scheinen sich im Wind zu bewegen und die Blätter fangen an im frischen Grün des Frühlings zu sprießen. Tina Blau vermittelt uns hier gekonnt die Ruhe der Natur, die schon ihre Zeitgenossen in den Bann gezogen hat.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 24.10.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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