Walzenkrug mit Höroldt Chinoiserie, Meissen um 1730,
zylindrischer Krug mit geschweiftem Bandhenkel, frontal auf der Wandung große vierpässige Kartusche mit Bandelwerk auf violettem Fond und Laubwerk in Eisenrot und Purpur, darin fein gemalte Chinoiserieszene im Stil der Werkstatt von Johann Gregorius Höroldts, mittig als Hauptperson ein Chinese in repräsentativer Kleidung mit einem Sonnenschirm, neben ihm ein Diener oder Händler, der ihm ein Tuch anbietet, links davon zwei Tee trinkende und Pfeife rauchende Chinesen im Gespräch, daneben ein Diener mit Fächer, im Hintergrund Blütenstauden sowie fliegende Vögel und Insekten, auf dem Bandelwerk der Kartusche rechts und links zwei weitere Figuren, darüber eine Teekanne und ein Früchtekörb, rückseitig auf dem Henkel und der Wandung Blüten- und Zweige indianischer Blumen, Porzellan, farbig und Gold bemalt, Standfuß und Deckel in Silber montiert, im Deckel eingelassener Silbertaler Kurfürst Friedrich Christian von Sachsen datiert 1763, Höhe 22,5 cm und Dm. des Porzellankruges 11,5 cm, rote Schwertermarken in Aufglasurfarbe, Brandriss bzw. restaurierter Aussriss des Henkels auf der Innenseite des Kruges ersichtlich, Malerei ist teilweise berieben und verkratzt, (GO)
Provenienz:
Süddeutscher Privatbesitz
Literatur:
Kat. Ausst. Exotische Welten. Schulz-Codex und das frühe Meissener Porzellan, Grassi Museum, Leipzig 2010, Nr. 76a.
Rückert, Rainer: Meissener P 1710–1810, München 1966, Nr. 147.
Markant bei diesem Krug mit Höroldt Dekor ist die zusätzliche Belebung mit weiteren fein gemalten Figuren bzw. Gegenständen auf dem Bandwerk der Kartusche. Die Figuren in der Umrahmung beziehen sich mit ihren typisch chinesischen Bildthemen, wie der Teekanne, auf die Chinoiserie und verweben den raumgreifenden Dekor mit dem Bildfeld selbst. Dieses Detail der Gestaltung der Goldkartusche, wie als auch die Blütenzweige auf der Rückseite und dem Henkel, lassen sich gut mit einem Walzenkrug, der sich in der Porzellansammlung der SKD (Inv. Nr.: PE 1533) befindet, vergleichen. Dieser aus der Werkstatt Höroldts stammende Dresdner Walzenkrug wird um 1726 datiert und als Maler werden August Dietze (1695–1769) oder Johann Ehrenfried (1701–1741) diskutiert.
23.10.2023 - 14:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 6.500,-
- Schätzwert:
-
EUR 6.000,- bis EUR 8.000,-
Walzenkrug mit Höroldt Chinoiserie, Meissen um 1730,
zylindrischer Krug mit geschweiftem Bandhenkel, frontal auf der Wandung große vierpässige Kartusche mit Bandelwerk auf violettem Fond und Laubwerk in Eisenrot und Purpur, darin fein gemalte Chinoiserieszene im Stil der Werkstatt von Johann Gregorius Höroldts, mittig als Hauptperson ein Chinese in repräsentativer Kleidung mit einem Sonnenschirm, neben ihm ein Diener oder Händler, der ihm ein Tuch anbietet, links davon zwei Tee trinkende und Pfeife rauchende Chinesen im Gespräch, daneben ein Diener mit Fächer, im Hintergrund Blütenstauden sowie fliegende Vögel und Insekten, auf dem Bandelwerk der Kartusche rechts und links zwei weitere Figuren, darüber eine Teekanne und ein Früchtekörb, rückseitig auf dem Henkel und der Wandung Blüten- und Zweige indianischer Blumen, Porzellan, farbig und Gold bemalt, Standfuß und Deckel in Silber montiert, im Deckel eingelassener Silbertaler Kurfürst Friedrich Christian von Sachsen datiert 1763, Höhe 22,5 cm und Dm. des Porzellankruges 11,5 cm, rote Schwertermarken in Aufglasurfarbe, Brandriss bzw. restaurierter Aussriss des Henkels auf der Innenseite des Kruges ersichtlich, Malerei ist teilweise berieben und verkratzt, (GO)
Provenienz:
Süddeutscher Privatbesitz
Literatur:
Kat. Ausst. Exotische Welten. Schulz-Codex und das frühe Meissener Porzellan, Grassi Museum, Leipzig 2010, Nr. 76a.
Rückert, Rainer: Meissener P 1710–1810, München 1966, Nr. 147.
Markant bei diesem Krug mit Höroldt Dekor ist die zusätzliche Belebung mit weiteren fein gemalten Figuren bzw. Gegenständen auf dem Bandwerk der Kartusche. Die Figuren in der Umrahmung beziehen sich mit ihren typisch chinesischen Bildthemen, wie der Teekanne, auf die Chinoiserie und verweben den raumgreifenden Dekor mit dem Bildfeld selbst. Dieses Detail der Gestaltung der Goldkartusche, wie als auch die Blütenzweige auf der Rückseite und dem Henkel, lassen sich gut mit einem Walzenkrug, der sich in der Porzellansammlung der SKD (Inv. Nr.: PE 1533) befindet, vergleichen. Dieser aus der Werkstatt Höroldts stammende Dresdner Walzenkrug wird um 1726 datiert und als Maler werden August Dietze (1695–1769) oder Johann Ehrenfried (1701–1741) diskutiert.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Möbel, Antiquitäten, Glas & Porzellan |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 23.10.2023 - 14:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 14.10. - 23.10.2023 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.