(Verona um 1540–1620 Venedig)
Dreiviertelfiguriges Porträt einer Dame mit Perlenschnur im rosafarbenen Kleid,
Öl auf Leinwand, 100 x 77 cm, gerahmt

Provenienz:
vermutlich Sammlung Hans von Schoen, München (lt. rückseitigem Aufkleber)

Wir danken Mauro Lucco, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.

Das vorliegende Porträt ist ein Neuzugang zum Oeuvre des Veroneser Malers Francesco Montemezzano und lässt sich in die 1590er-Jahre datieren. Die Dargestellte erscheint sitzend, trägt ein prächtiges rosafarbenes Kleid mit weißem Besatz, Perlen und die modische venezianische Zweispitzfrisur der damaligen Zeit; sie richtet den Blick direkt auf den Betrachter. Die dynamische und dichte Pinselführung bei der Darstellung des Kleides und des Hintergrunds verrät den Einfluss der späten Werke Tizians und Jacopo Tintorettos. Das Gesicht der Dargestellten ist feiner als ihre Kleidung wiedergegeben und verrät eine individualisierende Herangehensweise des Malers an die Porträtmalerei.

Francesco Montemezzano wurde wahrscheinlich zunächst in seiner Heimatstadt Verona ausgebildet und trat später in die venezianische Werkstatt von Paolo Caliari, gen. Paolo Veronese, ein. Veronese betrieb in Venedig eine große Familienwerkstatt, in der er seinen Bruder Benedetto Caliari und seine eigenen Söhne Carlo und Gabriele sowie mehrere weitere Assistenten und Lehrlinge beschäftigte, darunter seinen Neffen Alvise dal Friso. Die vorliegende Komposition Francesco Montemezzanos zeigt deutlich den Einfluss Veroneses und sein Interesse an Farbe und Form.