Sante Creara
(Verona 1571–1630)
Die Heilige Familie mit heiliger Anna und Johannesknaben,
Öl auf Leinwand, 89,5 x 118,5 cm, gerahmt
Literatur:
S. Marinelli, Percorso nel Seicento Veneto, in: Aldèbaran VI, Verona 2021, S. 71–74, Abb. 1 (als Sante Creara)
Das vorliegende Gemälde steht mit Creara Komposition einer Madonna mit Kind in einer Privatsammlung in Zusammenhang (Marinelli 2021, S. 73, Abb. 2). Marinelli erwähnt zudem eine kleinere Version mit Landschaftshintergrund, die im Museo di Castelvecchio in Verona (Inv.-Nr. 436, Öl auf Leinwand, 75 x 86 cm) aufbewahrt wird.
Marinelli datiert das Gemälde in die Zeit nach Crearas Besuch in Florenz 1597, wohin er mit seinem Lehrer Felice Brusasorci gereist war, und nach Rubens’ Aufenthalt in Verona 1602. Die Rottöne in der vorliegenden Komposition lassen an Rubens denken und sind auch jenen Alessandro Turchi verwandt, an dessen Seite Creara in der Werkstatt Brusasorcis tätig war. Ganz allgemein entspricht die Farbpalette unseres Bildes jener der Werkstatt Brussasorcis, die Creara bis 1605 leitete.
Der von hinten gesehene Johannesknabe, der mit gestrecktem Zeigefinger auf den Jesusknaben zeigt, gehörte zum typischen Repertoire des Künstlers. Die zwei launigen Knaben im vorliegenden Bild verleihen der Komposition einen verspielten Charakter, was darauf hindeutet, dass der Künstler nicht daran interessiert war, den Vorgaben der Gegenreformation zu folgen. Dies hatte möglicherweise zur Folge, dass Creara 1612 von den akademischen Institutionen Veronas ausgeschlossen wurde, obwohl er in Francesco Polas 1615 veröffentlichter Publikation Lo Stolone ovvero della sala pretoria veronese restaurata dal podestà Agostino Amulio als einer der führenden Künstler der Stadt genannt wurde. Creara arbeitete auch in Piacenza, Brescia, Padua und Vicenza. Er war hauptsächlich für Kirchen tätig, bis zu seinem Tod im Jahr 1630, als die Pest seine gesamte Familie dahinraffte. Er blieb unverheiratet und nachdem alle männlichen Mitglieder seiner Familie gestorben waren, wurde der Maler Pasquale Ottino, ebenfalls ein Schüler Felice Brusasorcis und ein Freund Crearas, zum einzigen Erben bestimmt.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
25.10.2023 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 15.000,-
- Schätzwert:
-
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-
Sante Creara
(Verona 1571–1630)
Die Heilige Familie mit heiliger Anna und Johannesknaben,
Öl auf Leinwand, 89,5 x 118,5 cm, gerahmt
Literatur:
S. Marinelli, Percorso nel Seicento Veneto, in: Aldèbaran VI, Verona 2021, S. 71–74, Abb. 1 (als Sante Creara)
Das vorliegende Gemälde steht mit Creara Komposition einer Madonna mit Kind in einer Privatsammlung in Zusammenhang (Marinelli 2021, S. 73, Abb. 2). Marinelli erwähnt zudem eine kleinere Version mit Landschaftshintergrund, die im Museo di Castelvecchio in Verona (Inv.-Nr. 436, Öl auf Leinwand, 75 x 86 cm) aufbewahrt wird.
Marinelli datiert das Gemälde in die Zeit nach Crearas Besuch in Florenz 1597, wohin er mit seinem Lehrer Felice Brusasorci gereist war, und nach Rubens’ Aufenthalt in Verona 1602. Die Rottöne in der vorliegenden Komposition lassen an Rubens denken und sind auch jenen Alessandro Turchi verwandt, an dessen Seite Creara in der Werkstatt Brusasorcis tätig war. Ganz allgemein entspricht die Farbpalette unseres Bildes jener der Werkstatt Brussasorcis, die Creara bis 1605 leitete.
Der von hinten gesehene Johannesknabe, der mit gestrecktem Zeigefinger auf den Jesusknaben zeigt, gehörte zum typischen Repertoire des Künstlers. Die zwei launigen Knaben im vorliegenden Bild verleihen der Komposition einen verspielten Charakter, was darauf hindeutet, dass der Künstler nicht daran interessiert war, den Vorgaben der Gegenreformation zu folgen. Dies hatte möglicherweise zur Folge, dass Creara 1612 von den akademischen Institutionen Veronas ausgeschlossen wurde, obwohl er in Francesco Polas 1615 veröffentlichter Publikation Lo Stolone ovvero della sala pretoria veronese restaurata dal podestà Agostino Amulio als einer der führenden Künstler der Stadt genannt wurde. Creara arbeitete auch in Piacenza, Brescia, Padua und Vicenza. Er war hauptsächlich für Kirchen tätig, bis zu seinem Tod im Jahr 1630, als die Pest seine gesamte Familie dahinraffte. Er blieb unverheiratet und nachdem alle männlichen Mitglieder seiner Familie gestorben waren, wurde der Maler Pasquale Ottino, ebenfalls ein Schüler Felice Brusasorcis und ein Freund Crearas, zum einzigen Erben bestimmt.
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 25.10.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 14.10. - 25.10.2023 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.