Lot Nr. 47


Sofonisba Anguissola


(Cremona um 1531–1625 Palermo)
Bildnis einer Dame,
Öl auf Holz, 73,5 x 58 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Marco Tanzi, der die Zuschreibung vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.

Dieses Damenbildnis ist ein Spätwerk von Sofonisba Anguissola, das Marco Tanzi in die Zeit des Aufenthalts der Künstlerin in Genua um 1615 datiert. Er vergleicht die vorliegende Dargestellte mit Sofonisbas Frauenbildnis in der Galleria Borghese, Rom (Inv.-Nr. 118). Dieses Porträt zeigt eine elegante Frau mit Perlen und Schmuck im Haar. Die für Sofonisba typischen Bildelemente treten in den großen Augen der Dargestellten, den feinen Augenbrauen und dem Hautton zutage.

Sofonisba Anguissola malte während ihrer gesamten Laufbahn Porträts, darunter auch Selbstporträts im hohen Alter. Ein in das Jahr 1610 datiertes Beispiel, das entstand, als die Künstlerin 78 Jahre alt war, zeigt sie in einem bescheidenen schwarzen Kleid auf einem Stuhl sitzend, ein Buch und ein Blatt Papier in der Hand. Das internationale Ansehen Sofonisbas wuchs im Laufe ihres Lebens; später besuchte Anthonis van Dyck sie in Sizilien und malte ihr Porträt. Als sie 1625 im Alter von 93 Jahren starb, ließ ihr zweiter Ehemann, Orazio Lomellino, ihr Grab mit der Inschrift versehen: „Für Sofonisba, meine Gemahlin, die zu den berühmten Frauen der Welt zählt und die sich in der Darstellung von Menschenbildern hervorgetan hat.“

Die aus einer adeligen Familie aus Cremona stammende Sofonisba experimentierte mit neuen Porträtstilen, indem sie ihre Dargestellten – häufig sich selbst und ihre Familie – informell und damit für die damalige Zeit innovativ in Szene setzte. Ihre Gemälde gewähren dem Betrachter somit einen Einblick in den aristokratischen Alltag jener Zeit. Ihr Werk wurde bekannt, und sie erhielt Aufträge aus ganz Italien.

Sofonisba verbrachte zwischen 1560 und 1572 zwölf Jahre am spanischen Hof als Hofdame und Zeichenlehrerin von Königin Isabella von Valois. Ab 1573 ist sie in Sizilien nachweisbar, wo sie zunächst Fabrizio Moncada di Paternò heiratete, der früh verstarb. Sofonisba zog in das florierende Genua, wo sie dank der Erschließung der Strada Nuova, die von bedeutenden Palästen gesäumt war, Mäzene fand, die mit denen des Madrider Hofes vergleichbar waren, darunter die Familien Lomellini, Doria und Grimaldi.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

25.10.2023 - 18:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Sofonisba Anguissola


(Cremona um 1531–1625 Palermo)
Bildnis einer Dame,
Öl auf Holz, 73,5 x 58 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Marco Tanzi, der die Zuschreibung vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.

Dieses Damenbildnis ist ein Spätwerk von Sofonisba Anguissola, das Marco Tanzi in die Zeit des Aufenthalts der Künstlerin in Genua um 1615 datiert. Er vergleicht die vorliegende Dargestellte mit Sofonisbas Frauenbildnis in der Galleria Borghese, Rom (Inv.-Nr. 118). Dieses Porträt zeigt eine elegante Frau mit Perlen und Schmuck im Haar. Die für Sofonisba typischen Bildelemente treten in den großen Augen der Dargestellten, den feinen Augenbrauen und dem Hautton zutage.

Sofonisba Anguissola malte während ihrer gesamten Laufbahn Porträts, darunter auch Selbstporträts im hohen Alter. Ein in das Jahr 1610 datiertes Beispiel, das entstand, als die Künstlerin 78 Jahre alt war, zeigt sie in einem bescheidenen schwarzen Kleid auf einem Stuhl sitzend, ein Buch und ein Blatt Papier in der Hand. Das internationale Ansehen Sofonisbas wuchs im Laufe ihres Lebens; später besuchte Anthonis van Dyck sie in Sizilien und malte ihr Porträt. Als sie 1625 im Alter von 93 Jahren starb, ließ ihr zweiter Ehemann, Orazio Lomellino, ihr Grab mit der Inschrift versehen: „Für Sofonisba, meine Gemahlin, die zu den berühmten Frauen der Welt zählt und die sich in der Darstellung von Menschenbildern hervorgetan hat.“

Die aus einer adeligen Familie aus Cremona stammende Sofonisba experimentierte mit neuen Porträtstilen, indem sie ihre Dargestellten – häufig sich selbst und ihre Familie – informell und damit für die damalige Zeit innovativ in Szene setzte. Ihre Gemälde gewähren dem Betrachter somit einen Einblick in den aristokratischen Alltag jener Zeit. Ihr Werk wurde bekannt, und sie erhielt Aufträge aus ganz Italien.

Sofonisba verbrachte zwischen 1560 und 1572 zwölf Jahre am spanischen Hof als Hofdame und Zeichenlehrerin von Königin Isabella von Valois. Ab 1573 ist sie in Sizilien nachweisbar, wo sie zunächst Fabrizio Moncada di Paternò heiratete, der früh verstarb. Sofonisba zog in das florierende Genua, wo sie dank der Erschließung der Strada Nuova, die von bedeutenden Palästen gesäumt war, Mäzene fand, die mit denen des Madrider Hofes vergleichbar waren, darunter die Familien Lomellini, Doria und Grimaldi.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 25.10.2023

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