Lot Nr. 52


Umkreis des Peter Paul Rubens


(Siegen 1577–1640 Antwerpen)
Rosenkranzmadonna mit Philipp III. von Spanien, Erzherzog Albert VII. von Österreich und Isabella Clara Eugenia von Spanien,
Öl auf Leinwand, 67,5 x 52 cm, ungerahmt

Provenienz:
Galerie Fiéviez, Brüssel, 1946;
dort erworben durch die Familie des jetzigen Besitzers

Das vorliegende Gemälde steht in engem Zusammenhang mit einer Tafel desselben Sujets von Rubens, die sich ehemals in der Sammlung des Herzogs von Marlborough befand und in Michael Jaffé s 1989 erschienener Monographie über den Künstler erwähnt wird (siehe M. Jaffé, Rubens, Catalogo Completo, Mailand 1989, S. 265, Nr. 671). Diese Tafel und das vorliegende Gemälde beruhen auf einem von Rubens gemalten, heute verlorenen Bild auf Leinwand, das während des französischen Angriffs auf Brüssel 1695 zerstört wurde. In jenem Jahr bombardierten die Truppen Ludwigs XIV. die Stadt zwischen dem 13. und 15. August, was verheerende Brände verursachte und bleibende Spuren hinterließ. Rubens’ Bild hing in der sogenannten „Spanischen Kapelle“ der Dominikanerkirche. Die Örtlichkeit bezieht sich auf eine königliche spanische Kongregation, die 1594 höchstwahrscheinlich in Dankbarkeit gegenüber den spanischen Truppen für die Befreiung von Zaltbommel bei der „Bettlerbelagerung“ durch die Geusen (holländisch „Geuzen“) gegründet wurde. Das wundersame Ereignis wurde später dem Eingreifen der Jungfrau Maria zugeschrieben.

Das vorliegende Gemälde zeigt die thronende Madonna, die das Jesuskind hält und von sechs symmetrisch angeordneten Heiligen umringt ist. Die Jungfrau wendet sich leicht den beiden Dominikanermönchen zu ihrer Linken zu und übereicht dem heiligen Dominik mit einer eleganten Geste den Rosenkranz. Beim Heiligen ganz links handelt es sich möglicherweise um den berühmten Thomas von Aquin und bei dem Heiligen vor ihm um den am Pilgerstab erkennbaren heiligen Jakobus, der sich vorbeugt und im Begriff ist, den Rosenkranz dem spanischen Monarchen Philip III. zu überreichen. Rechts von der Jungfrau befinden sich Franz von Assisi und Katharina von Siena, während es sich bei der frommen Heiligen, die sich hinabbeugt, um den Fuß des Kindes zu küssen, um Katharina von Alexandrien handeln könnte. Das zentrale Thema des Bildes ist die Verteilung von Rosenkränzen, womit der deutlich dominikanische Gehalt dieser Komposition zur Geltung kommt. Einer Legende des 15. Jahrhunderts nach erschien Maria mit dem Jesuskind dem heiligen Dominik und überreichte ihm den Rosenkranz mit dem Auftrag, die Menschen in Frömmigkeit zu unterweisen, und mit dem Versprechen, dass er, wenn er seinen apostolischen Bemühungen im Kampf gegen die Häresie nachkäme, mit großem Erfolg gesegnet sein würde. Diese Legende ließ umgehend zahlreiche Bruderschaften entstehen, die den Rosenkranzkult stark förderten, und wurde später zu einem der großen Themen der Malerei in der Gegenreformation.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

25.10.2023 - 18:00

Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Umkreis des Peter Paul Rubens


(Siegen 1577–1640 Antwerpen)
Rosenkranzmadonna mit Philipp III. von Spanien, Erzherzog Albert VII. von Österreich und Isabella Clara Eugenia von Spanien,
Öl auf Leinwand, 67,5 x 52 cm, ungerahmt

Provenienz:
Galerie Fiéviez, Brüssel, 1946;
dort erworben durch die Familie des jetzigen Besitzers

Das vorliegende Gemälde steht in engem Zusammenhang mit einer Tafel desselben Sujets von Rubens, die sich ehemals in der Sammlung des Herzogs von Marlborough befand und in Michael Jaffé s 1989 erschienener Monographie über den Künstler erwähnt wird (siehe M. Jaffé, Rubens, Catalogo Completo, Mailand 1989, S. 265, Nr. 671). Diese Tafel und das vorliegende Gemälde beruhen auf einem von Rubens gemalten, heute verlorenen Bild auf Leinwand, das während des französischen Angriffs auf Brüssel 1695 zerstört wurde. In jenem Jahr bombardierten die Truppen Ludwigs XIV. die Stadt zwischen dem 13. und 15. August, was verheerende Brände verursachte und bleibende Spuren hinterließ. Rubens’ Bild hing in der sogenannten „Spanischen Kapelle“ der Dominikanerkirche. Die Örtlichkeit bezieht sich auf eine königliche spanische Kongregation, die 1594 höchstwahrscheinlich in Dankbarkeit gegenüber den spanischen Truppen für die Befreiung von Zaltbommel bei der „Bettlerbelagerung“ durch die Geusen (holländisch „Geuzen“) gegründet wurde. Das wundersame Ereignis wurde später dem Eingreifen der Jungfrau Maria zugeschrieben.

Das vorliegende Gemälde zeigt die thronende Madonna, die das Jesuskind hält und von sechs symmetrisch angeordneten Heiligen umringt ist. Die Jungfrau wendet sich leicht den beiden Dominikanermönchen zu ihrer Linken zu und übereicht dem heiligen Dominik mit einer eleganten Geste den Rosenkranz. Beim Heiligen ganz links handelt es sich möglicherweise um den berühmten Thomas von Aquin und bei dem Heiligen vor ihm um den am Pilgerstab erkennbaren heiligen Jakobus, der sich vorbeugt und im Begriff ist, den Rosenkranz dem spanischen Monarchen Philip III. zu überreichen. Rechts von der Jungfrau befinden sich Franz von Assisi und Katharina von Siena, während es sich bei der frommen Heiligen, die sich hinabbeugt, um den Fuß des Kindes zu küssen, um Katharina von Alexandrien handeln könnte. Das zentrale Thema des Bildes ist die Verteilung von Rosenkränzen, womit der deutlich dominikanische Gehalt dieser Komposition zur Geltung kommt. Einer Legende des 15. Jahrhunderts nach erschien Maria mit dem Jesuskind dem heiligen Dominik und überreichte ihm den Rosenkranz mit dem Auftrag, die Menschen in Frömmigkeit zu unterweisen, und mit dem Versprechen, dass er, wenn er seinen apostolischen Bemühungen im Kampf gegen die Häresie nachkäme, mit großem Erfolg gesegnet sein würde. Diese Legende ließ umgehend zahlreiche Bruderschaften entstehen, die den Rosenkranzkult stark förderten, und wurde später zu einem der großen Themen der Malerei in der Gegenreformation.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 25.10.2023

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