Lot Nr. 104


Nicolaes Maes


(Dordrecht 1634–1693 Amsterdam)
Porträt eines vornehmen Herrn in einem braunen Mantel, den linken Arm auf eine Säulenbasis stützend,
signiert rechts der Mitte: MAES,
Öl auf Leinwand, 69 x 57,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel R.H. Ward, London, Nr. 53 (lt. rückseitigem Aufkleber);
Privatsammlung, Deutschland

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 0000145819 registriert (als Nicolaes Maes).

Der Herr auf dem vorliegenden Gemälde trägt einen sogenannten „Banyan“, besser bekannt als „Japonsche rok“, ein von japanischen Kimonos inspiriertes Kleidungsstück, das im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert über die Niederländische Ostindien-Kompanie seinen Weg nach Europa gefunden hatte. Diese Art von informellen, lockeren Gewändern wurde zu Hause getragen und zu einem beliebten Kleidungsstück für Männer der Oberschicht. Es wurde aus verschiedenen Stoffen wie Leinen, Seide und Baumwolle hergestellt, wobei auch bestickte und gepolsterte Exemplare bekannt sind.

Ursprünglich aus Dordrecht stammend, zog Nicolaes Maes um 1648 nach Amsterdam, um in der Werkstatt Rembrandts zu lernen. Seine frühesten bekannten Gemälde sind Historienbilder oder häusliche Interieurs, die sowohl kompositorisch als auch hinsichtlich der Lichtführung stark von den Werken seines Meisters inspiriert sind. Als er 1653 nach Dordrecht zurückkehrte, begann Maes auch Porträts zu malen, offenbar eher von anderen in der Stadt tätigen Künstlern wie Samuel von Hoogstraten, Jacob Gerritsz. Cuyp und Albert Cuyp beeinflusst als von Rembrandt. Ab den 1660er-Jahren gab der Künstler alle anderen Gattungen der Malerei auf und widmete sich ausschließlich der Porträtmalerei. In dieser Phase begann Maes, sich – vermittelt insbesondere durch die Werke Jan Mytens – an den prächtigen Vorbildern van Dycks zu orientieren, wobei er zu einem lockereren Pinselstrich und einer leuchtenderen Farbigkeit fand. 1673 zog er nach Amsterdam, vermutlich angezogen von den kommerziellen Möglichkeiten, die sich nach dem Tod der wichtigsten dort tätigen Porträtmaler Abraham van den Tempel und Bartholomeus van der Helst eröffnet hatten. Der Umzug erwies sich als Glücksfall: Der Künstler hatte sofort großen Erfolg bei Mäzenen aus der gehobenen Gesellschaft der Stadt.

Das vorliegende Werk ist ein schönes Beispiel für die Spätphase des Künstlers und beruft sich auf ein ähnliches Werk, das bei Christie’s, Amsterdam, am 14. November 2012 als Lot 131 versteigert wurde.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

25.10.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 10.400,-
Schätzwert:
EUR 8.000,- bis EUR 12.000,-

Nicolaes Maes


(Dordrecht 1634–1693 Amsterdam)
Porträt eines vornehmen Herrn in einem braunen Mantel, den linken Arm auf eine Säulenbasis stützend,
signiert rechts der Mitte: MAES,
Öl auf Leinwand, 69 x 57,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel R.H. Ward, London, Nr. 53 (lt. rückseitigem Aufkleber);
Privatsammlung, Deutschland

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 0000145819 registriert (als Nicolaes Maes).

Der Herr auf dem vorliegenden Gemälde trägt einen sogenannten „Banyan“, besser bekannt als „Japonsche rok“, ein von japanischen Kimonos inspiriertes Kleidungsstück, das im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert über die Niederländische Ostindien-Kompanie seinen Weg nach Europa gefunden hatte. Diese Art von informellen, lockeren Gewändern wurde zu Hause getragen und zu einem beliebten Kleidungsstück für Männer der Oberschicht. Es wurde aus verschiedenen Stoffen wie Leinen, Seide und Baumwolle hergestellt, wobei auch bestickte und gepolsterte Exemplare bekannt sind.

Ursprünglich aus Dordrecht stammend, zog Nicolaes Maes um 1648 nach Amsterdam, um in der Werkstatt Rembrandts zu lernen. Seine frühesten bekannten Gemälde sind Historienbilder oder häusliche Interieurs, die sowohl kompositorisch als auch hinsichtlich der Lichtführung stark von den Werken seines Meisters inspiriert sind. Als er 1653 nach Dordrecht zurückkehrte, begann Maes auch Porträts zu malen, offenbar eher von anderen in der Stadt tätigen Künstlern wie Samuel von Hoogstraten, Jacob Gerritsz. Cuyp und Albert Cuyp beeinflusst als von Rembrandt. Ab den 1660er-Jahren gab der Künstler alle anderen Gattungen der Malerei auf und widmete sich ausschließlich der Porträtmalerei. In dieser Phase begann Maes, sich – vermittelt insbesondere durch die Werke Jan Mytens – an den prächtigen Vorbildern van Dycks zu orientieren, wobei er zu einem lockereren Pinselstrich und einer leuchtenderen Farbigkeit fand. 1673 zog er nach Amsterdam, vermutlich angezogen von den kommerziellen Möglichkeiten, die sich nach dem Tod der wichtigsten dort tätigen Porträtmaler Abraham van den Tempel und Bartholomeus van der Helst eröffnet hatten. Der Umzug erwies sich als Glücksfall: Der Künstler hatte sofort großen Erfolg bei Mäzenen aus der gehobenen Gesellschaft der Stadt.

Das vorliegende Werk ist ein schönes Beispiel für die Spätphase des Künstlers und beruft sich auf ein ähnliches Werk, das bei Christie’s, Amsterdam, am 14. November 2012 als Lot 131 versteigert wurde.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 25.10.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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