Lodewijk de Deyster
(Brügge 1656–1711)
Nach der Jagd: Landschaft mit Wild und einem schlafenden Hund,
undeutlich signiert links unten: L. de Deyster f.,
Öl auf Leinwand, 118 x 148,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Clare Jekyll, Dowager Lady Henley of Chardstock (1838–1922);
europäische Privatsammlung
Dieses exquisit gemalte Stillleben des Flamen Lodewijk de Deyster ist einzigartig im Oeuvre des Meisters. In der Tat ist nur ein weiteres Jagdstillleben von seiner Hand in der Datenbank des RKD in Den Haag verzeichnet (unter Nr. 1113256). Die raffinierte Umsetzung des Stillleben-Sujets erinnert an die Werke von de Deysters niederländischem Zeitgenossen Jan Weenix (1641/49–1719). Wie bei Weenix liegt de Deysters große Begabung in seiner Fähigkeit, Texturen wiederzugeben, insbesondere die Felle und Federn der verschiedenen Tiere. Im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert war die Jagd ausschließlich ein Privileg der Aristokratie; der immer wohlhabender werdenden Kaufmannsschicht war es untersagt, diesem Sport nachzugehen. Dementsprechend erfreuten sich Gemälde wie dieses beim Adel großer Beliebtheit, waren sie doch ein Zeichen für soziales Prestige.
De Deyster war vor allem als Historienmaler, Zeichner, Kupferstecher und Musikinstrumentenbauer bekannt. Er war in Brügge tätig und unternahm eine prägende Reise nach Italien, von der er 1688 zurückkehrte und einen extravaganten römisch-barocken Stil mitbrachte. De Deyster war auch als Cembalo-, Geigen- und Orgelbauer tätig. Im Jahr 1707 erhielt er den Auftrag, die Jacob-van-Eynde-Orgel in der St.-Annen-Kirche in Brügge sowie die Orgeln für die Heiligenkreuzkirche und die Bogarden-Kapelle fertigzustellen. Zeitgenössischen Berichten zufolge trieb ihn seine Leidenschaft für den Bau von Musikinstrumenten, den er der Malerei vorzog, in die Armut.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
25.10.2023 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
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Lodewijk de Deyster
(Brügge 1656–1711)
Nach der Jagd: Landschaft mit Wild und einem schlafenden Hund,
undeutlich signiert links unten: L. de Deyster f.,
Öl auf Leinwand, 118 x 148,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Clare Jekyll, Dowager Lady Henley of Chardstock (1838–1922);
europäische Privatsammlung
Dieses exquisit gemalte Stillleben des Flamen Lodewijk de Deyster ist einzigartig im Oeuvre des Meisters. In der Tat ist nur ein weiteres Jagdstillleben von seiner Hand in der Datenbank des RKD in Den Haag verzeichnet (unter Nr. 1113256). Die raffinierte Umsetzung des Stillleben-Sujets erinnert an die Werke von de Deysters niederländischem Zeitgenossen Jan Weenix (1641/49–1719). Wie bei Weenix liegt de Deysters große Begabung in seiner Fähigkeit, Texturen wiederzugeben, insbesondere die Felle und Federn der verschiedenen Tiere. Im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert war die Jagd ausschließlich ein Privileg der Aristokratie; der immer wohlhabender werdenden Kaufmannsschicht war es untersagt, diesem Sport nachzugehen. Dementsprechend erfreuten sich Gemälde wie dieses beim Adel großer Beliebtheit, waren sie doch ein Zeichen für soziales Prestige.
De Deyster war vor allem als Historienmaler, Zeichner, Kupferstecher und Musikinstrumentenbauer bekannt. Er war in Brügge tätig und unternahm eine prägende Reise nach Italien, von der er 1688 zurückkehrte und einen extravaganten römisch-barocken Stil mitbrachte. De Deyster war auch als Cembalo-, Geigen- und Orgelbauer tätig. Im Jahr 1707 erhielt er den Auftrag, die Jacob-van-Eynde-Orgel in der St.-Annen-Kirche in Brügge sowie die Orgeln für die Heiligenkreuzkirche und die Bogarden-Kapelle fertigzustellen. Zeitgenössischen Berichten zufolge trieb ihn seine Leidenschaft für den Bau von Musikinstrumenten, den er der Malerei vorzog, in die Armut.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 25.10.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 14.10. - 25.10.2023 |