Lot Nr. 212


Adolf Luther *


(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
Konkaves Spiegelobjekt, 1976, auf der Rückseite signiert, datiert Luther 76 sowie mit den roten Stempeln „Licht und Materie“ und „Sehen ist schön“, 8 x 8 blau-silberne quadratische Spiegel, Plexiglas, Holzplatte, 152 x 152 x 14.5 cm, in Plexiglasbox

Provenienz:
Der Künstler
Mönchehaus Museum Goslar - direkt vom Künstler erworben

Ausgestellt:
Goslar, JUNIOR-Galerie, Adolf Luther - Licht + Materie, Retrospektive 1958 - 1977, 1977
Goslar, Mönchehaus Museum, Adolf Luther, Licht und Materie,
12. November 1978 - 30. April 1979 Goslar, Mönchehaus Museum, Adolf Luther, Licht und Materie,
29. April - 4. Oktober 1992
Goslar, Mönchehaus Museum, Adolf Luther, Licht und Materie, Dauerausstellung, 1997 - 2004
Goslar, Mönchehaus Museum, On – light, Adolf Luther und sein Umkreis, 11. Mai - 30. Juni 2013

Krefeld 1961. Adolf Luther zertrümmert im Hinterhof seines Hauses Glasflaschen. Er zerschlug sie mit einem Beil oder warf sie gegen die Wand. Diese Aktion der Zerstörung – Entmaterialisierung – wie er sie später nannte, brachte Luther die Lösung seiner langjährigen künstlerischen Suche: Beim Zerschlagen der Glasflaschen wurde an den Bruchkanten, wenn auch nur für einige Sekunden, Licht sichtbar – Licht in der Qualität eines eigenständigen, von der materiellen Wirklichkeit unabhängigen Phänomens.

Ab Mitte der 60er Jahre begann Luther die Glasbruchstücke der ersten Lichtobjekte durch konkav und konvex gewölbte Hohlspiegel, Linsen und Prismen zu ersetzen: „Die durch den Raum eilende Lichtenergie führt Bilder mit sich. Ich sehe das Licht als eine transoptische Substanz unbegrenzter Bildhaltigkeit“

Dieter Honisch. Licht und Materie. Eine Übersicht über das Lebenswerk mit Selbstzeugnissen des Künstlers, Recklinghausen 1978, o.S.

So seine Worte in Anbetracht der Hohlspiegelobjekte, die unzählige Bilder reflektieren und immaterielle Lichterscheinungen im Raum produzieren. Wie die beiden hier zu sehenden Werke, die zwar nicht als Diptychon per se angelegt sind, sich in ihrer einmal konvexen, uns direkt spiegelnden und einmal konkaven, auf den Kopf gekehrten Form, dennoch ergänzen: „Ihre instrumentale Funktion besteht darin, daß die vielen identischen Hohlspiegel einerseits eine vorgegebene Wirklichkeit vervielfachen als eine Vielzahl von wirklichkeitsfremden, oft umgekehrten und den Beschauer irritierenden Erscheinungen und daß sie andererseits eine Art reiner Phänomenalität im Raum erzeugen und damit den Raum selbst in einen sonst unsichtbaren, lichterfüllten Energiebereich transformieren.“

Max Imdahl, Erläuterungen zur Modernen Kunst, Düsseldorf 1992, S. 155

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de

29.11.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 84.500,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Adolf Luther *


(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
Konkaves Spiegelobjekt, 1976, auf der Rückseite signiert, datiert Luther 76 sowie mit den roten Stempeln „Licht und Materie“ und „Sehen ist schön“, 8 x 8 blau-silberne quadratische Spiegel, Plexiglas, Holzplatte, 152 x 152 x 14.5 cm, in Plexiglasbox

Provenienz:
Der Künstler
Mönchehaus Museum Goslar - direkt vom Künstler erworben

Ausgestellt:
Goslar, JUNIOR-Galerie, Adolf Luther - Licht + Materie, Retrospektive 1958 - 1977, 1977
Goslar, Mönchehaus Museum, Adolf Luther, Licht und Materie,
12. November 1978 - 30. April 1979 Goslar, Mönchehaus Museum, Adolf Luther, Licht und Materie,
29. April - 4. Oktober 1992
Goslar, Mönchehaus Museum, Adolf Luther, Licht und Materie, Dauerausstellung, 1997 - 2004
Goslar, Mönchehaus Museum, On – light, Adolf Luther und sein Umkreis, 11. Mai - 30. Juni 2013

Krefeld 1961. Adolf Luther zertrümmert im Hinterhof seines Hauses Glasflaschen. Er zerschlug sie mit einem Beil oder warf sie gegen die Wand. Diese Aktion der Zerstörung – Entmaterialisierung – wie er sie später nannte, brachte Luther die Lösung seiner langjährigen künstlerischen Suche: Beim Zerschlagen der Glasflaschen wurde an den Bruchkanten, wenn auch nur für einige Sekunden, Licht sichtbar – Licht in der Qualität eines eigenständigen, von der materiellen Wirklichkeit unabhängigen Phänomens.

Ab Mitte der 60er Jahre begann Luther die Glasbruchstücke der ersten Lichtobjekte durch konkav und konvex gewölbte Hohlspiegel, Linsen und Prismen zu ersetzen: „Die durch den Raum eilende Lichtenergie führt Bilder mit sich. Ich sehe das Licht als eine transoptische Substanz unbegrenzter Bildhaltigkeit“

Dieter Honisch. Licht und Materie. Eine Übersicht über das Lebenswerk mit Selbstzeugnissen des Künstlers, Recklinghausen 1978, o.S.

So seine Worte in Anbetracht der Hohlspiegelobjekte, die unzählige Bilder reflektieren und immaterielle Lichterscheinungen im Raum produzieren. Wie die beiden hier zu sehenden Werke, die zwar nicht als Diptychon per se angelegt sind, sich in ihrer einmal konvexen, uns direkt spiegelnden und einmal konkaven, auf den Kopf gekehrten Form, dennoch ergänzen: „Ihre instrumentale Funktion besteht darin, daß die vielen identischen Hohlspiegel einerseits eine vorgegebene Wirklichkeit vervielfachen als eine Vielzahl von wirklichkeitsfremden, oft umgekehrten und den Beschauer irritierenden Erscheinungen und daß sie andererseits eine Art reiner Phänomenalität im Raum erzeugen und damit den Raum selbst in einen sonst unsichtbaren, lichterfüllten Energiebereich transformieren.“

Max Imdahl, Erläuterungen zur Modernen Kunst, Düsseldorf 1992, S. 155

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
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petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 29.11.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 18.11. - 29.11.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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