Lot Nr. 297


Stephan Balkenhol *


(Fritzlar 1957 geb.)
Tanzendes Paar, 1996, Öl auf geschnitztem Wawa-Holz, 158,5 x 33,5 x 24 cm (Figur 38 cm)

Provenienz:
Galerie Mai 36, Zürich
Privatsammlung Norddeutschland - dort erworben

Ausgestellt/Literatur:
Wuppertal, Von der Heydt-Museum / Wuppertal-Barmen, Kunsthalle im Haus der Jugend, 17. Mai - 28. Juni 1998, Stephan Balkenhol: Skulpturen, Ausst.-Kat. S. 37 (Farbabb.) und S. 59.
Diese Ausstellung wanderte später nach Bremen, Gerhard Marcks-Haus, 5. Juli - 6. September 1998 und Kleve, Museum Kurhaus - Ewald Mataré - Sammlung, 20. September - 29. November 1998

Unspektakulär, distanziert und bescheiden – so steht es da, das Tanzpaar des Künstlers Stephan Balkenhol.
Der Bildhauer zählt zu den international bekanntesten deutschen Vertretern der zeitgenössischen Bildhauerei. Seit den frühen 80er Jahren ist die menschliche Figur, in Unter- oder Überlebensgröße, bestimmend in seinem Schaffen. Mit Klöpfel und Stechbeitel schlägt er seine Figuren aus einem einzigen Holzblock heraus. Dabei bleiben Riefen, Schrunden, Splitter und Risse sichtbar stehen. Darauf bedacht, dass seine Figuren nicht glatt und perfekt sind, sondern immer der bildhauerische Arbeitsprozess sichtbar bleibt. Faszinierend ist der Kontrast zwischen der expressiven Oberfläche und der ausdruckslosen Mimik und Gestik der dargestellten Figur.

Die Meißelspuren verleihen ihnen eine Individualität, die im direkten Kontrast mit dem universellen Charakter der menschlichen Figur und seinem prototypischen Äußeren steht. Allesamt sind es anonyme, gewöhnliche Durchschnittstypen. Charakteristisch sind die verhaltenen Gesten, das gelassene Äußere. Sie scheinen in sich gekehrt und vom Geschehen ringsum unberührt. Sie sind uns fremd und vertraut zugleich.
Die uns vorliegende Arbeit überrascht mit einer neuen Facette des Themas - miteinander agierende Figuren. Sie entstammt einer Reihe aus insgesamt zehn tanzenden Paaren. Die Paare, in ihrer Verarbeitung unruhig mit impressionistisch aufgerauten Oberflächen scheinen aus ihrer Umgebung isoliert und völlig in ihrem Tanz aufgehend.

Wie die Einzelfiguren wirken auch diese Gruppen seltsam abwesend, oft sogar aneinander vorbeischauend. Sie nehmen keine komplizierten Tanzposen ein. Im Gegenteil wirken sie eher einfach und fast ungelenk. Die sparsamen Ausdruckselemente sind abermals charakteristisch. Eine gewisse Distanz bleibt wie üblich gewahrt. Es bleibt die gewünschte Wirkung des Vagen, Unbestimmten und Entrückten.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de

29.11.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 52.800,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Stephan Balkenhol *


(Fritzlar 1957 geb.)
Tanzendes Paar, 1996, Öl auf geschnitztem Wawa-Holz, 158,5 x 33,5 x 24 cm (Figur 38 cm)

Provenienz:
Galerie Mai 36, Zürich
Privatsammlung Norddeutschland - dort erworben

Ausgestellt/Literatur:
Wuppertal, Von der Heydt-Museum / Wuppertal-Barmen, Kunsthalle im Haus der Jugend, 17. Mai - 28. Juni 1998, Stephan Balkenhol: Skulpturen, Ausst.-Kat. S. 37 (Farbabb.) und S. 59.
Diese Ausstellung wanderte später nach Bremen, Gerhard Marcks-Haus, 5. Juli - 6. September 1998 und Kleve, Museum Kurhaus - Ewald Mataré - Sammlung, 20. September - 29. November 1998

Unspektakulär, distanziert und bescheiden – so steht es da, das Tanzpaar des Künstlers Stephan Balkenhol.
Der Bildhauer zählt zu den international bekanntesten deutschen Vertretern der zeitgenössischen Bildhauerei. Seit den frühen 80er Jahren ist die menschliche Figur, in Unter- oder Überlebensgröße, bestimmend in seinem Schaffen. Mit Klöpfel und Stechbeitel schlägt er seine Figuren aus einem einzigen Holzblock heraus. Dabei bleiben Riefen, Schrunden, Splitter und Risse sichtbar stehen. Darauf bedacht, dass seine Figuren nicht glatt und perfekt sind, sondern immer der bildhauerische Arbeitsprozess sichtbar bleibt. Faszinierend ist der Kontrast zwischen der expressiven Oberfläche und der ausdruckslosen Mimik und Gestik der dargestellten Figur.

Die Meißelspuren verleihen ihnen eine Individualität, die im direkten Kontrast mit dem universellen Charakter der menschlichen Figur und seinem prototypischen Äußeren steht. Allesamt sind es anonyme, gewöhnliche Durchschnittstypen. Charakteristisch sind die verhaltenen Gesten, das gelassene Äußere. Sie scheinen in sich gekehrt und vom Geschehen ringsum unberührt. Sie sind uns fremd und vertraut zugleich.
Die uns vorliegende Arbeit überrascht mit einer neuen Facette des Themas - miteinander agierende Figuren. Sie entstammt einer Reihe aus insgesamt zehn tanzenden Paaren. Die Paare, in ihrer Verarbeitung unruhig mit impressionistisch aufgerauten Oberflächen scheinen aus ihrer Umgebung isoliert und völlig in ihrem Tanz aufgehend.

Wie die Einzelfiguren wirken auch diese Gruppen seltsam abwesend, oft sogar aneinander vorbeischauend. Sie nehmen keine komplizierten Tanzposen ein. Im Gegenteil wirken sie eher einfach und fast ungelenk. Die sparsamen Ausdruckselemente sind abermals charakteristisch. Eine gewisse Distanz bleibt wie üblich gewahrt. Es bleibt die gewünschte Wirkung des Vagen, Unbestimmten und Entrückten.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 29.11.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 18.11. - 29.11.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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