Lot Nr. 311


Markus Schinwald *


(Salzburg 1973 geb.)
„Gareth“, 2009, Öl auf Leinwand, 102 x 86,5 cm, (Porträt mit Westenburger Cöln 06 bezeichnet) Künstlerrahmen

Provenienz:
Georg Kangl, Kunsthandel, Wien
Privatsammlung, Österreich

Markus Schinwald macht mit alten Gemälden, was bisher nur aus der Architektur bekannt war:
Er baut sie um. Während Gebäude im Lauf ihrer Geschichte ganz selbstverständlich immer wieder Erweiterungen erfahren, in Teilen abgerissen oder zumindest in den Raumaufteilungen verändert werden, besteht selbst gegenüber unbekannten Gemälden große Ehrfurcht; anderes als res-tauratorische Maßnahmen nimmt man kaum einmal vor. Ihre ursprüngliche Gestalt soll vielmehr gerade erhalten oder wiederhergestellt werden. Schinwald jedoch kauft oder ersteigert Bilder - meist aus dem 19. Jahrhundert -, um sie zumindest teilweise zu übermalen und mit zusätzlichen Sujets zu versehen. Gemälde, die »klimatisch eigentlich nicht in unsere Zeit« passen, verändert er, so sagt er es selbst, auf eine Weise, »dass sie auch unter aktuellen Bedingungen bestehen können«.'
Die Gemälde, derer Schinwald sich annimmt, zeigen jeweils Menschen. Doch wird bei ihm aus einem konventionellen bürgerlichen Porträt das Abbild einer Person, deren Körper durch spezielle Vorrichtungen reguliert oder sogar deformiert erscheint.
Gurte und Bänder schnüren das Gesicht ein, ein Mundschutz oder Bandagen verdecken Teile davon, die Figuren wirken eingeschnürt oder auf bestimmte Handlungsmöglichkeiten reduziert.
Manchmal bekommt man Mitleid mit der Person, die so zugerichtet wird, bisweilen sieht das aber auch einfach nur absurd oder komisch aus.
Ausstellungskatalog: Markus Schinwald, Kunstverein Hannover/ Lentos Kunstmuseum Linz, Verlag für Moderne Kunst, 2011

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at

29.11.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 18.480,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 32.000,-

Markus Schinwald *


(Salzburg 1973 geb.)
„Gareth“, 2009, Öl auf Leinwand, 102 x 86,5 cm, (Porträt mit Westenburger Cöln 06 bezeichnet) Künstlerrahmen

Provenienz:
Georg Kangl, Kunsthandel, Wien
Privatsammlung, Österreich

Markus Schinwald macht mit alten Gemälden, was bisher nur aus der Architektur bekannt war:
Er baut sie um. Während Gebäude im Lauf ihrer Geschichte ganz selbstverständlich immer wieder Erweiterungen erfahren, in Teilen abgerissen oder zumindest in den Raumaufteilungen verändert werden, besteht selbst gegenüber unbekannten Gemälden große Ehrfurcht; anderes als res-tauratorische Maßnahmen nimmt man kaum einmal vor. Ihre ursprüngliche Gestalt soll vielmehr gerade erhalten oder wiederhergestellt werden. Schinwald jedoch kauft oder ersteigert Bilder - meist aus dem 19. Jahrhundert -, um sie zumindest teilweise zu übermalen und mit zusätzlichen Sujets zu versehen. Gemälde, die »klimatisch eigentlich nicht in unsere Zeit« passen, verändert er, so sagt er es selbst, auf eine Weise, »dass sie auch unter aktuellen Bedingungen bestehen können«.'
Die Gemälde, derer Schinwald sich annimmt, zeigen jeweils Menschen. Doch wird bei ihm aus einem konventionellen bürgerlichen Porträt das Abbild einer Person, deren Körper durch spezielle Vorrichtungen reguliert oder sogar deformiert erscheint.
Gurte und Bänder schnüren das Gesicht ein, ein Mundschutz oder Bandagen verdecken Teile davon, die Figuren wirken eingeschnürt oder auf bestimmte Handlungsmöglichkeiten reduziert.
Manchmal bekommt man Mitleid mit der Person, die so zugerichtet wird, bisweilen sieht das aber auch einfach nur absurd oder komisch aus.
Ausstellungskatalog: Markus Schinwald, Kunstverein Hannover/ Lentos Kunstmuseum Linz, Verlag für Moderne Kunst, 2011

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 29.11.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 18.11. - 29.11.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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